„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Dank an die Aufrechten
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- 24. September 2022
Es vergeht kein Tag, ohne daß die von der deutschen Bischofskonferenz ausgehaltenen Dreckschleudern, Verleumder und Rufmörder von nicht-genannt-soll-es-sein.de den Kölner Kardinal und Erzbischof mit meistens zum x-ten Mal aufgewärmten alten Angriffen und seltener mit neuen Attacken überziehen. Staunenswert, wie der Mann das aushält – und zum Erschaudern, mit welcher Skrupellosigkeit und virtuellen Mordlust seine Amtsbrüder in Christo diesem Treiben ja nicht nur zusehen, sondern es finanzieren und anstacheln. Und das alles nicht etwa deswegen, weil der Erzbischof einen betont traditionalistischen oder gar „gegen DAS KONZIL“ gerichteten Kurs steuern würde, sondern nur, weil er sich weigert, auf dem zur Apostasie und geradewegs ins Schisma führenden Weg der Mehrheit des deutschen Staatskatholizismus und seiner Staatstheologen mitzulaufen. Deshalb soll er vernichtet werden, so, oder so.
Natürlich ist der Kölner Kardinal nicht nur in Sachen Liturgie ein Produkt der nachkonziliaren Entwicklung, und in normalen Zeiten hätten Tradis sicher viel mit ihm zu diskutieren. Aber da, wo es nicht nur um Zweckmäßigkeit und Klugheit geht, sondern wo die Substanz von Glauben und Lehre berührt ist, steht er zusammen mit der Handvoll Amtsbrüdern aus Süddeutschland, einigen Weihbischöfen und den gerade noch zwei treu gebliebenen deutschen Kardinälen in Rom dann, wenn es darauf ankommt, auf der katholischen Seite. Und während die blasierten Nordlichter um Heeße, Genn oder Bode glauben, die glaubenstreuen Bayern als quantité négligeable abtun zu können – so sind sie halt, die Exoten von südlich des Weißwurstäquators – tut ihnen die Widerständigkeit des Kölner Erzbischofs richtig weh. Köln hat Gewicht, Köln zählt, nach Köpfen und Seelen, aber auch finanziell. Und so zetteln die Partisanen von DBK und ZDK einen Aufstand opportunistischer Subalterner und eine Pressekampagne nach der anderen an, um den letzten katholischen Erzbischof in Deutschland zu Fall zu bringen. Ein widerwärtiges Schauspiel – und es wird nicht leichter erträglich dadurch, daß das bergoglianische Rom dem nicht nur schweigend zuschaut, sondern mit zweideutigen Signalen Komplizenschaft andeutet.
Wir haben allen Grund zur Dankbarkeit, daß in der ansonsten fast ungebremst im Abfall begriffenen Deutschkirche – die Abstimmungsergebnisse auf dem synodalen Irrweg sprechen eine klare Sprache – neben einer unbekannten Zahl von Priestern „vor Ort“ dieses kleine Dutzend Bischöfe den wahren Glauben und die überlieferte Lehre nach Kräften verteidigt – gegen die überwältigende Mehrheit ihrer apostatischen „Amtsbrüder“ und der irrlichternden non-Professores an den Fakultäten der Staatstheologie. Von daher verbindet uns mit ihnen mehr, als uns die durchaus tiefreichen Meinungsunterschiede in Sachen Liturgie von ihnen trennen. Wenn die Anhänger der Tradition sich in vielem von der offiziellen Kirche separieren, dann nicht aus Dünkel, etwas Besseres zu sein, sondern aus der begründeten Sorge, dort mit in den Strudel des Niedergangs gerissen zu werden. Gerade Kardinal Woelki ist ein Beispiel dafür, wie schwer es selbst einem hohen Würdenträger fällt und gemacht wird, diesem Sog zu widerstehen. Doch wenn der Kölner steht, solange der Papst ihn nicht fallen läßt, wenn ein Bischof wie Bertram Meier von Augsburg Diakone der Petrusbruderschaft weiht und ein Kardinal wie Müller die Glaubensverderber im deutschen Episkopat als die Häretiker bloßstellt, die sie sind, besteht auch für die Kirche in Deutschland noch Hoffnung.
Da wäre es ein schönes Zeichen des sentire cum ecclesia und der Einheit über die Ritusunterschiede hinweg, am kommenden und an vielen kommenden Sonntagen in den Gemeinden der Tradition laut und vernehmlich für den kleinen Rest der deutschen Bischöfe zu beten, daß der Geist Gottes sie in ihrem Widerstand stärke und ihnen – und uns – den Weg zu einem neuen Frühling weise, der nicht auf Luf und Trug, sondern auf Wort und Weg des Herrn gebaut ist.
Schlechte Nachrichten aus Frejus-Toulon
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- 22. September 2022
Wie auf Gloria-TV gemeldet wird, hat der unter Kuratel gestellte Bischof Rey von Frejus-Toulon bei einem Priestertreffen weitere Restriktionen mitgeteilt, die ihm die Bischofskongregation nach dem Verbot der für Juli geplanten Weihen auferlegt hat.
♦ Sämtliche Orden und Gemeinschaften der Diözese müssen sich einer Visitation durch vatikanische Vertrauensleute unterziehen;
♦ Bischof Rey kann keine neuen Gemeinschaften mehr in der Diözese zulassen;
♦ Sämtliche Priester, die in der Diözese tätig sind, sind verpflichtet, bei der Chrisammesse zu konzelebrieren und „wenn erforderlich“ das Amt des Vorstehers bei NO-Eucharistiefeiern zu übernehmen;
♦ Für die Aufnahme neuer Priester in der Diözese ist die Zustimmung des Priesterrates erforderlich.
Diese Anordnungen, deren rechtliche Zulässigkeit durch Juristen zu überprüfen wäre, liegen jedenfalls konsequent auf der Linie von Traditionis Traditores und zeigen auf exemplarische Weise, mit welchen Mitteln Rom die sich als so überaus lebenskräftig erweisende überlieferte Liturgie doch noch vernichten will. Während die Häretiker des Synodalen Weges und der Pseudo-Ehe für gleichgeschlechtliche Paare unter allerhöchstem Augenzwinkern ihr Zerstörungswerk fortsetzen können, werden die Anhänger der Kirche von zwei Jahrtausenden marginalisiert und immer brutaler aus der Kirche herausgedrängt. In der neuen Kirche des Zeitgeistes soll nichts mehr an die Kirche des Heiligen Geistes in der Vergangenheit erinnern.
Natürlich wird das Unternehmen scheitern. Die Frage ist, wie lange es dauert, bis diese Einsicht auch in Rom Platz greift. Die zweite Frage ist, wie es den Gemeinden und Gemeinschaften, die die Treue zur überlieferten Lehre und Liturgie bewahren wollen, am besten gelingen kann dem Druck, der von den Glaubensverrätern von allen Seiten auf sie ausgeübt wird, zu widerstehen.
Apostasie im Vormarsch!
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- 21. September 2022
Der harte Kern der deutschen Glaubensverräter*innen mit und ohne Weihe nutzt den Synodalen Irrweg, um die Apostasie voranzutreiben und den endgültigen Bruch mit der Lehre der Kirche durchzusetzen. Ihre belgischen Gesinnungsgenoss*innen haben ein anderes Verfahren gewählt: Ohne, daß zuvor davon in der Öffentlichkeit viel zu vernehmen gewesen wäre, haben sie jetzt die Einführung von Segnungszeremonien für homosexuelle Paare angekündigt und die dafür vorgesehenen liturgischen Formulare vorgelegt. Damit verstoßen sie in einer grundsätzlichen Frage der katholischen Ehe- und Sexuallehre frontal und unversöhnbar gegen Lehre und Rechts der Kirche, wie die Glaubenskongregation erst im März 2021 ausdrücklich bekräftigt hat. Belgiens Bischöfe überholen damit ihre deutschen Amtsbrüder und -schwestern, die diesen Punkt in den Dokumenten des synodalen Irrwegs noch als „Vorschlag“ oder „Zielvorstellung“ getarnt haben, und gehen in den offenen Konflikt mit Rom.
Nicht, daß die Machthaber und Strippenzieher der deutschen Reformation 2.0 weit von diesem Konflikt entfernt wären. Kardinal Brandmüller hat dieser Tage noch einmal im Interview mit der amerikanischen LifeSite-News klar ausgesprochen, was Sache ist: Die von den Bischöfen auf dem synodalen Weg mit skandalösen Mehrheiten verabschiedeten Dokumente – auch das lediglich an einer Sperrminorität der letzten Aufrechten gescheiterte Grunlagenpapier 1 fand ja deutliche Mehrheiten – „kann man nur als Massenabfalll von Schrift und Tradition bezeichnen“. (Ganz und auf Deutsch auf kath.net). Die seit der Synodalsitzung bekannt gewordenen Wutausbrüche einzelner Bischöfe gegen ihre wenigen glaubenstreuen Amtsbrüder und das Dauerfeuer auf katholisch.de gegen alles, was auch nur entfernt der überlieferten und unaufgebbaren katholischen Lehre ähnelt, lassen keinen Zweifel mehr zu: Diese Bande fährt auf Bruch. Die Kirchensteuer (zur Not als Abfindung) und die Dome wollen sie behalten, den Papst – wenn er sich denn dreinfügt – als Frühstückspräsidenten vielleicht auch noch, aber für den Rest haben sie keine Verwendung. Das ist nur Ballast, weg damit.
Die Macht der Riten
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- 20. September 2022
Vier Milliarden Menschen, so ist heute zu erfahren, haben gestern die Videobilder von der Beisetzung der verstorbenen englischen Königin Elisabeth II. gesehen. Die wenigsten wohl ganz, und die meisten, weil sie sich ohnehin keinen Promi-Auftritt entgehen lassen oder fasziniert davon waren, wie sich hier vor ihren Augen Mittelalter-Live entfaltete. Nur, daß es eben kein Mittelalter-Spektakel war, kein Rollenspiel, sondern alles in echt – so echt das eben im 21. Jahrhundert noch sein kann. Und das ist nicht wenig.
Wer in die Aufzeichnung der kirchlichen Beisetzungsfeierlichkeiten in der Schloßkirche von Windsor hineinschaute, bekam vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben einen Eindruck von einer feierlichen Liturgie, wie sie über ein Jahrtausend lang die feierlichen Gottesdienste der römischen Kirche und trotz deren Abspaltung auch der anglikanischen Gemeinschaft prägt. Der Gottesdienst in Westminster Abbey war stark von der (heute nur noch fiktiven) Einheit von Staat und Kirche in der englischen Monarchie geprägt, die erste Lesung wurde vorgetragen von der Sekräterin des Commonwealth, die zweite von der soeben erst ins Amt gekommenen Premierministerin seiner Majestät. Dem säkularen Geist erscheint solches überaus befremdlich – nicht wenige Zuschauer mögen es als Provokation empfunden haben.
In Windsor war die Kirche quasi „bei sich“. Der Sarg der Königin, der von der ganzen Familie und den kirchlichen und weltlichen Würdenträgern begleitet wurde, war ein letztes Mal mit den Insignien der Königswürde geschmückt. Diese Insignien wurden am Ende der Zeremonie (im Video ab min 26) von den Verwaltern der königlichen Schatzkammer vom Sarg genommen und dem Dean der Schlosskirche überreicht, der sie feierlich auf dem Altar niederlegte: Die Königin von Gottes Gnaden gibt die Krone in die Hände Gottes zurück – erst dann kann der Sarg mit der sterblichen Hülle in die Gruft zu den anderen vor kürzerer oder längerer Zeit verstorbenen Familienmitgliedern herabgesenkt werden.
So macht man das in Arlington
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- 19. September 2022
Bischof Burbidge von Arlington, 2002 zum Weihbischof ernannt von Johannes Paul II. und 2006 zum Bischof von Benedikt XVI., hat in treuer Erfüllung von Traditionis Traditores (offiziell, aber unzutreffend TC benannt) von Franziskus die an der überlieferten Liturgie festhaltenden Katholiken seines Machtbereichs aus den Kirchen in die Turnhallen von katholischen Schulen verbannt. Zumindest in einer der betroffenen Gemeinden haben die Gläubigen in großer Geschwindigkeit und mit beträchtlichem Einsatz von Eigenarbeit und Geld die Turnhalle in einen würdigen Gottesdienstort verwandelt.
Und wo gerade von Geld die Rede ist: In mehreren Gemeinden des Bistums Arlington sind durch die Vertreibung der traditions- und lehrtreuen Katholiken die Besucherzahlen und die Geldeingänge der Restgemeinden so stark zurückgegangen, daß der weitere Unterhalt der Gemeinden und ihrer Kirchen gefährdet ist. In einigen wird über Schließungen bzw. Zusammenlegungen gesprochen.
Aber wie sagte unser unglücklich regierender heiliger Stiefvater gerade am letzten Samstag so schön: Es wäre ein „anachronistischer Fehler“, an der Liturgie der heiligen Päpste Gregor und Pius V. festzuhalten, da doch die (angeblich) vom 2. Vatikanischen Konzil reformierte Neuliturgie des (von ihm im Eilverfahren heiliggesprochenen) Papstes Paul VI. als einziger Ausdruck der Lex Credendi der römischen Kirche „den Bedürfnissen der heutigen Welt besser gerecht“ wird.
Glaubens- und Realitätsverlust im Endstadium.
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Am Montag ließen die Anhänger der überlieferten Liturgie in Arlington und Washington dem Zeugnis ihrer Umgestaltung der Turnhalle eine Demonstration folgen, die von Arlington in das etwa 7 km entfernte Washington führte. Bericht und Bilder hier.
Messen im leichtbekleideten Ritus
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- 16. September 2022
Wo stehen die Gläubigen und die Gemeinschaften, die der überlieferten Lehre und Liturgie der Kirche treu bleiben wollen, im Herbst 2022 – 15 Jahre nach dem Erlass von Summorum Pontificum durch Papst Benedikt und ein Jahr nach dessen Aufhebung duch Traditionis Traditores – so sollte man TC ehrlicherweise bezeichnen – von der Hand des Despoten Franziskus? Eine Antwort auf diese Frage ist schwer. Das Bild der Kirche im Jahr 2022 zeigt viele Widersprüche und gerade auch in Bezug auf die Gemeinden der Tradition viele blinde Stellen. Einigermaßen verläßliche Informationen haben wir nur aus Nordamerika und Großbritannien, dazu Teilen von Mitteleuropa.
Was den Zugang der Gläubigen zur hl. Messe und den Sakramenten nach den überlieferten Büchern betrifft, so hat der Willkürerlass von Franziskus bisher nur sehr wenig Wirkung gezeigt. In den USA haben gerade einmal vier Diözesen, darunter freilich die bedeutenden Bischofssitze von Washington und Chicago, die dort vorher in zufriedenstellendem Umfang möglichen Feiern der Liturgie im überlieferten Ritus empfindlich eingeschränkt bzw. faktisch unmöglich gemacht. Das ist nicht viel im Vergleich zur Gesamtzahl von gegenwärtig 196 Diözesen, von denen es allerdings auch vorher schon in vielen keine „offizielle“ alte Messe gab. Die Apostolate der Petrusbruderschaft in 39 und die des Instituts Christus König in 16 Bistümern blieben bislang – mit Ausnahme von Chicago – weitgehend unbehelligt. Dabei haben traditionsfreundliche Bischöfe teilweise aktiv daran mitgewirkt, die einschränkenden Vorgaben von TC ins Leere laufen zu lassen.