„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.
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Opferung oder Gabenbereitung II
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- 17. März 2021
(Fortsetzung des Beitrags vom 11. März)
Die traditionellen Gebete zur Opferung sind zu allererst Ausdruck der Opfergesinnung des Priesters selbst und der mit ihm feiernden Gemeinde. Bei der „Darbringung des Brotes“ im suscipe wird das besonders klar ausgesprochen:
Heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott,nimm diese makellose Opfergabe gnädig an. Dir meinem lebendigen, wahren Gott, bringe ich, Dein unwürdiger Diener, sie dar für meine unzähligen Sünden, Fehler, und Nachlässigkeiten. Ich opfere sie auf für alle Umstehenden und alle Christgläubigen, für die Lebenden und Verstorbenen. Gib, daß sie mir und ihnen zum Heile gereichen für das ewige leben.
Man kann in dem „makellos“ eine Vorwegdeutung auf die späteren Darbringung des Leibes und Blutes Christi selbst, der einzigen wirklich „makellosen“ Opfergabe, erblicken. Man kann dabei aber auch an die aus dem Opfer im Tempel schon aus vorchristlicher Zeit ererbte Verpflichtung denken, nur „makellose“ Opfergaben dazubringen, die sich die Kirche hier zu eigen macht. Tatsächlich war die Sorge um eine der Würde ihrer Verwendung entsprechende Qualität der Opfergaben einer der Beweggründe dafür, daß Brot und Wein für die Konsekration nicht mehr aus den von der Gemeinde herbeigebrachten Gaben genommen, sondern vom Klerus selbst bereitgestellt wurden.
In jedem Fall kontrastiert diese Zusicherung der Makellosigkeit der Gaben mit der unmittelbar darauffolgend eingestandenen Unwürdigkeit des Priesters, der ebenso wie die mitfeiernde Gemeinde jeden Grund hat, Sünden und Fehler zu bereuen und ein Sühneopfer zu bringen. Dieses Bekenntnis findet in der tridentinischen Form des Gebetes nur noch verhältnismäßig knappen Ausdruck. In den vorhergehenden Jahrhunderten war diese sogenannte „Apologie“ je nach Zeit, Ort und Gemeinschaft sehr ausführlich ausgebildet; Jungmann spricht in diesem Zusammenhang mißbilligend von einem „Wuchergewächs der Apologien“. Einen Grund für diese Mißbilligung benennt er nicht, möglicherweise drückt er damit ein in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verbreitetes klerikalistisches Verständnis aus, dem das Eingeständnis der Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit auch des Priesters unangenehm war. Der Novus Ordo jedenfalls hat die Apologie an dieser Stelle ganz gestrichen – so wie er schon in der Einleitung zur Messfeier das confiteor herabgestuft hat. Das Sündenbewußtsein des mittelalterlichen Gläubigen war deutlich stärker als heute – ob die heutigen zu solcher Erleichterung wirklich Grund und Anlaß haben, steht doch sehr dahin.
Die Form des Gebetes, in der nicht von Brot, sondern nur von Gaben gesprochen wird, deutet darauf hin, daß die getrennte Darbringung nicht die ursprüngliche Form dieses Aktes ist.
Freu Dich, Jerusalem!
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- 15. März 2021
Die freudige Aufforderung „Laetare Jerusalem“ bestimmt am 4. Fastensonntag den Ton der Liturgie. Sogar den Farbton der Gewänder, die an diesem Tag vom Violett der Fastenzeit in eine hellere rosenfarbige Variante (nein, nicht pink!) wechseln.
Nach der traditionellen Zählung der Fastentage war am Donnerstag vor dem 4. Fastensonntag „Halbzeit“ der Tage von Buße und Entbehrung und damit ein äußerer Anlaß, nicht am Tage selbst, aber doch am darauffolgenden Sonntag (und somit außerhalb des eigentlichen Fastens!) schon in der Vorausschau ein wenig von der Osterfreude zu kosten. Laetare, Jerusalem! Den Aufruf des Propheten Jesaias verstärkt die Kirche noch mit dem Zitat des ersten Verses von Psalm 121.: „Wie freute ich mich, als man mir sagte: Wir ziehen zum Hause des Herrn. Die Freude wird allerdings gleich wieder gedämpft im Tagesgebet, das daran erinnert, daß die Zeit der Vorbereitung und der Buße noch nicht vorbei ist:
Wir bitten Dich, allmächtiger Gott, laß uns, die wir mit Recht für unsere Missetaten gezüchtigt werden, durch den Trost Deiner Gnade wieder aufatmen
Das Zitat aus Psalm 121 und seine Verwendung in der Liturgie dieses Sonntags gibt willkommene Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie die Kirche sich die aus dem Judentum ererbten Psalmen und die anderen Bücher des Alten Testaments zum eigenen Besitz erworben hat.
Zunächst lenkt der Vers den Blick, der bei Jesajas auf den als gegenwärtig vorgestellten Tempels gerichtet ist, wieder auf die Zukunft, die erst noch kommen soll: Wir ziehen zum Hause des Herrn – aber noch sind wir nicht da. Das entspricht sowohl der Entstehungssituation des Psalms als auch seinem Gebrauch im vorchristlichen Judentum. Die Entstehung wird allgemein in die Zeit der Beendigung des babylonischen Exils, in die Jahre nach der Freilassung, aber vor der Wiederaufnahme des Kultes im erst wiederherzustellenden Tempel datiert. Danach wurde der Psalm zum Lied der Pilger auf dem Weg in die heilige Stadt. Gut vorstellbar, daß es unter den Liedern war, die gesungen wurden, als die Familie Jesus‘ den 12-Jährigen zum ersten Mal mit zur Feier des Paschafestes nahm. (Lukas 24,41)
Die Kirche hat den Psalm nach der Zerstörung von Stadt und Tempel früh umgedeutet oder besser erweitert in dem Gedanken des pilgernden Aufstiegs zum himmlischen Jerusalem – womit wir wieder ein gutes Stück näher am Sonntag zur Markierung der Mitte des vorösterlichen Fastens wären.
Ab in den Untergrund!
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- 13. März 2021
Mit Wirkung vom 22. März an sind in St. Peter zu Rom „Einzelmessen“ verboten. Die 45 Nebenaltäre der Basilika werden stillgelegt. Priester, die in St. Peter zelebrieren wollen, sind auf die Konzelebration an einem der beiden Hauptaltäre (Altar der Kathedra und Choraltar) verwiesen. Dort hat die Liturgie jeweils in Art einer Gemeindemesse mit Lektoren und Kantoren stattzufinden – mit einer lateinischen Ausnahme stets in italienischer Sprache. Pilgergruppen mit „eigenem“ Priester können unter noch nicht näher bestimmten Bedingungen auf einen Altar in den „grotti“ unter der Basilika ausweichen; nur im Untergrund und nur an einem einzigen Altar (in der sehr kleinen Capella Clementina) darf auch im überlieferten Ritus zelebriert werden – im strengen Zeitplan von 7:00; 7:30, 8:00 und 9:00 und nur von „autorisierten“ Priestern, was immer das heißen möge. (Quelle mit Faksimile des Erlasses und zahlreichen Reaktionen)
Die Bedeutung und auch die ganze Absurdität dieser Neuregelung erschließt sich erst im Blick auf die bis jetzt gültige Praxis. Danach haben viele römische Priester – zeitweilige Besucher ebenso wie ständige Mitarbeiter des Vatikans – mehr oder weniger regelmäßig an einem der Nebenaltäre zelebriert – praktisch nie alleine, weil sich immer Besucher der Kirche fanden, die sich ihrer Zelebration anschlossen. An anderen Altären feierten Pilgergruppen die Messen mit „ihrem“ Priester in jeweils ihrer Sprache – sicher eine zweitbeste Lösung nach Abschaffung des Lateinischen als universaler Liturgiesprache. Auch dort schlossen sich oft Rombesucher aus dem jeweiligen Sprachraum an. Die Messfeiern solcher Gruppen fanden vielfach auch in anderen Riten der Kirche statt, etwa griechisch-katholisch oder syro-malabarisch. Ebenso wurde dort vielfach im überlieferten Ritus zelebriert; die Priester mußten nur selbst dafür sorgen, daß Kanontafeln und das korrekte Messbuch bereitstanden. Auch Priester der Piusbruderschaft, die ein von ihrem Bischof ausgestelltes Zelebret vorlegten, konnten in der Basilika, der faktischen Hauptkirche aller Katholiken, die Messe lesen. Außerdem stranden auch immer schon, da die Nachfrage nach Zelebrationsplätzen regelmäßig die Zahl der Nebenaltäre überstieg, die Altäre in den Grotti der Unterkirche zur Verfügung.
Opferung oder Gabenbereitung?
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- 11. März 2021
Es ist angebracht, auf das Thema der Opferung zurück zu kommen, deren Ersetzung durch eine „Gabenbereitung“ hier in der vergangenen Woche kritisiert wurde. Worum geht es in diesem Teil der traditionellen Liturgie, der von den Reformern als Vorwegnahme oder Verdoppelung der Konsekration empfunden und daher – da sie ihn wegen des Einspruchs von Paul VI. nicht ganz beseitigen konnten – durch die erwähnten pseudojüdischen Gebete zur Gabenbereitung ersetzt worden ist?
Zweierlei vorweg: Die Gebete des „kleinen Kanons“, wie die traditionellen Opferungsgebete auch bezeichnet wurden, haben nicht das ehrwürdige Alter des eigentlichen Kanons, die sicher bis ins 4. Jahrundert und teilweise bis in die Zeit der Apostel zurückreichen. Sie wurden im hohen Mittelalter an verschiedenen Orten in lange unterschiedlicher Form in den Ritus aufgenommen und gehören von daher nicht zum unverfügbaren Grundbestand der hl. Messe. Allerdings ist schon die Rede von einem „unverfügbaren Grundbestand“ sehr wohl geeignet, den Blick in eine falsche Richtung zu lenken, da sie voraus zu setzen scheint, daß Elemente, die dem Ritus im Lauf seiner Entwicklung zugewachsen sind, deshalb von minderem Wert und daher entbehrlich sei.
Zum zweiten ist einzuräumen, daß es um diesen Teil der Messe tatsächlich Unklarheiten, Mißverständnisse und sogar Mißbräuche gegeben hat, die den Gedanken an eine Reform nahelegen konnten. Allerdings beruhen diese Mißverständnisse nicht auf den nun abgeschafften Gebeten, sondern auf historisch längst überwundenen Vorstellungen und Praktiken des Mittelalters. Für die „Abschaffung“ der Gebete, wie sie spätestens seit Trient in der ganzen Kirche verbindlich waren, gab es keinen Grund – wohl aber ein Motiv: Luther und den auf ihn gründenden Traditionen ist alles, was den Gedanken eines Opfers der Kirche zum Ausdruck bringt, ein Gräuel, und daher wollten die einem inhaltsentleerten Ökumenismus zugeneigten Reformer diesen Stein des Anstoßes aus dem Weg räumen.
Hl. Abraham, bitte für uns
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- 09. März 2021
Eines der irritierendsten Kennzeichen des Modernismus ist die profunde Unbildung vieler seiner Propagandisten. Katholisch.de bringt heute in der Nachbereitung der Papstreise in den Irak ein Interview mit dem Benediktinerpater Nikodemus Schnabel von der Dormitio-Abtei in Jerusalem, und der schließt seine Ausführungen mit der Forderung:
Es wird Zeit, dass wir endlich auch im liturgischen Kalender des Westens einen Festtag des Heiligen Abraham, der Heiligen Sara und der Heiligen Hagar einführen – und gerne dafür auf viele andere Heiligengedenktage verzichten, die nicht eine so zentrale universale Bedeutung haben. Die im Westen fehlende liturgische Verehrung der Erzeltern zeigt ja überdeutlich unseren blinden Fleck im Traditionsverständnis. Es wäre gut, wenn wir unsere gemeinsamen Wurzeln, die für die großen Monotheistischen Religionen in Ur liegen, auch liturgisch feiern.
Nun, dem Manne kann geholfen werden: Abraham und Sarah haben ihren Gedenktag, wie es sich für ein Stammelternpaar gehört, gemeinsam am 21. Dezember; Sarahs Dienerin und Abrahams Nebenfrau Hagar am 21. Dezember. Zu entnehmen ist diese Wissenschaft dem fast immer zuverlässigen Ökumenischen Heiligenlexikon; zumindest für den Erzvater Abraham konnten wir das durch einen Blick in unser Martyrologium Romanum (Ausgabe 1930) bestätigen:
Septimo Idus Octobris (9. Okt., an zweiter Stelle einer längeren Liste): An diesem Tag das Gedächtnis des hl. Abraham, Patriarchen und Vaters aller Gläubigen.
Worauf die Datierung der Gedenktage für Abrahams Frauen zurückgeht, konnten wir auf die Schnelle nicht verifizieren – das Matyrologium kennt je nach Auflage ein munteres Kommen und Gehen der aufgeführten Freunde Gottes. Und es gibt auch noch andere autoritative Verzeichnisse, so kommt mancher Heilige auf mehrere Gedenktage. Wer eine beliebige Auflage desMartyrologiums durchsieht, wird dort auf eine beträchtliche Zahl von Gerechten aus dem Alten Bund stoßen, von denen zugegebenermaßen im populären Heiligenkalender des katholischen Volkes nur wenige angekommen sind – sieht man einmal vom Propheten Jonas (nach meinem Martylogium am 21. September, nein, der war keine Frau) ab, der wegen der Sache mit dem Walfisch recht populär geworden ist.
Geradezu absurd ist die Klage des ungelehrten Benediktiners, wenn er über mangelnde liturgische Berücksichtigung der Vorväter klagt: Hat er noch nie den auch in der reformierten Liturgie für die Sonn- und Feiertage vorgesehenen römischen Kanon gebetet, wo es (im Supra quae) heißt:
Blicke versöhnt und gütig darauf (diese Opfergaben) nieder und nimm sie an wie einst die Gaben Deines gerechten Dieners Abel (Gedenktag 25. März), wie das Opfer unseres Vaters Abraham, wie die heilige Gabe, das reine Opfer Deines Hohenpriesters Melchisedech (Gedenktag 26. August)“.
Möglicherweise tatsächlich noch nicht – seit dem „neuen Frühling“ ist dieses Kernstück der Lateinischen Liturgie über mehr als Jahrtausend bei den Progressiven ja ziemlich in Verruf geraten. Ebenso übrigens wie viele Heilige ungewisser Historizität wie etwa Christophorus oder Veronika, die als „zu sagenhaft“ aus den Heiligenverzeichnissen gestrichen worden sind. Da soll man sich nicht beschweren, wenn es Gestalten aus dem alten Testament – sind das nicht alles mythologische Figuren oder Personalisierungen abstrakter Sachverhalte? – nicht anders ergeht. Aber nein: Wo aktuelle politische und kirchenpolitische Ziele es nahelegen, nimmt man es mit der historisch-kritischen Methode nicht so genau. Oder wahrscheinlicher: Man weiß einfach gar nicht mehr, wovon man redet.
Präfationen - eine oder viele?
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- 08. März 2021
Fr. Hunwickes heutiger Beitrag zur Frage einer möglichen Reduzierung der Vielfalt der Präfationen hat gleich zwei Berührungspunkte zu unserem Artikel vom 6. 3.: Zum einen erwähnt er die Abneigung gegen den Gebrauch des Begriffs „Opferung“, der in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhundert nicht nur katholische, sondern auch anglikanischen Theologen plagte, und dann der Hinweis darauf, daß auch in zahlreichen protestantischen Denominationen die ergebnisse der römischen Liturgiereform nicht nur mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen, sondern vielfach auch als Bekräftigung eigener Positionen verstanden und übernommen wurden. Doch nun zu Fr. Hunwickes Beitrag selbst, der sich primär mit der Frage befasst, warum die in den 60er Jahren bei den Anglikanern starken Bemühungen zur Schaffung einer für möglichst viele Gelegenheiten nutzbaren „Gemeinsamen Präfation“ schließlich im Sande verlaufen sind.
Als ich 1964-1967 in Staggers war, war viel von einer „Gemeinsamen Präfation“ (Thanksgiving series) die Rede. Das bezog sich auf die tiefe Überzeugung, daß das Hochgebet nach dem „Es ist wahrhaft würdig und recht...“ ursprünglich mit einem Dankgebet an den Vater für seine Schöpfung und die Erlösung begonnen hat, das bis zum Sanctus reichte. Während ich dem Haus angehörte, wurde dem zuständigen Ordinarius, Bischof Harry Carpenter von Oxford, die Bitte vorgetragen, daß das Haus ad experimentum eine Präfation verwenden dürfe, die genau dem entsprach. Dieser Vorschlag bestand in der Hauptsache aus zusammengefügten Teilen verschiedene Präfationen des Festkreises aus dem Book of Common Prayer – daran war also nichts Ungewöhnliches oder gar Papistisches.
Leser erinnern sich vielleicht an frühere Artikel, in denen ich davon sprach, daß das Haus ständig mißtrauisch beäugt wurde, weil die Beobachter Verstöße gegen die Ord-nung oder papistische Verirrungen befürchteten. Ich nehme an, das war der Grund, daß der Prinzipal, Canoniker Derek Allen, die Erlaubnis des Bischofs erbat – und daß der Bischof „Nein“ sagte.
Im Juni 1956 veröffentlichte die Kirche von England den Entwurf einer Liturgie, der nicht zur praktischjen Verwendung, sondern nur als Diskussionsgrundlage bestimmt war. Mitglieder der Liturgiekommission waren unter anderem Arthur Couratin, langjäh-riger früherer Prinzzipal unseres Hauses, Craddock Ratcliff, Austin Farrer und als Sek-retär G.G. Willis – alles sehr angesehene Personen. Die Einführung erklärt, „wir haben uns bemüht, eine Danksagung für die Erschaffung der Welt, die Erlösung der Mensch-heit und die Heiligung des Gottesvolkes durch Christus zu schaffen“. Aber das wurde nicht in die Endfassung übernommen, wie sie gegenwärtig in der Kirche von England in Gebrauch ist.
Ich habe den Verdacht, daß die „Gemeinsame Präfation“, für die es in der Anglikani-schen Kirche der 60er Jahre so viel Begeisterung gab, aus zwei Gründen aus dem Blick geraten ist: 1) Einige der Liturgiker in der Kommission von 1965, vornehmlich Couratin, zogen sich zurück, weil die synodalen Beratungen der Church of England letztlich ein „evangelisches“ Veto gegen die Worte „wir opfern“ hervorbrachten. 2) spiel-te eine „Gemeinsame Präfation“ in den Texten, die das zweite Vatikanische Konzil her-vorbrachte, keine Rolle. Stattdessen kehrte der entstehende Novus Ordo zu einer gal-likanischen oder ambrosianischen Vielzahl von Einzelpräfationen zurück. Und dieser römische „Reform“Prozess hat einen unnötigen Einfluß auf anglikanische Kreise ausgeübt.