Motu-proprio: Summorum-Pontificum

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Mehr zum Thema Konzelebration

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03. Mai 2022

Photos des Umschlags aus dem VerlagsverzeichnisDie aktuelle Debatte über die Bereitschaft zur Konzelebration in der Chrisammesse als Voraussetzung für die Tätigkeit von Priestern des überlieferten Ritus in einer Diözese lenkt unsere Aufmerksamkeit auf einen Artikel des Liturgiewissenschaftlers Uwe Michael Lang, der vor 5 Jahren aus Anlaß des 10. Jahrestages von Summorum-Pontificum veröffentlicht wurde. Der Beitrag erschien damals in dem von Markus Graulich herausgegebenen Buch: Zehn Jahre Summorum – Pontificum: Versöhnung mit der Vergangenheit. Langs Text steht auch kostenlos als PDF zum Download im Internet zur Verfügung. Wir können die vollständige Lektüre nur sehr empfehlen und geben hier zur ersten Information einen Überblick über die wesentlichen Argumente samt einigen Anmerkungen zum aktuellen Kontext.

Nach einigen einführenden Überlegungen zum Problem von Bruch und Kontinuität in der Liturgiegeschichte versucht Lang zunächst einen Vergleich der Liturgiereform von 1969 mit früheren Reformen in karolingischer Zeit und nach Trient. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Schon allein aufgrund der völlig anderen Gesellschaftsverhältnisse und des niedrigen Standes der Kommunikationsmittel ist der Rückblick auf die karolingischen Reformen wenig ertragreich, und die nachtridentinische Reform hat sich entsprechend dem Auftrag dieses Konzils auf die Konsolidierung der damals bereits seit fast einem Jahrtausend bestehenden Tradition beschränkt. Einen kritischen Blick wirft Lang dabei auf den Umstand, daß die Form des Missales von Trient (nicht sein Inhalt oder der „Geist“ der Reform insgesamt) es begünstigte, die missa privata als die Grundform der römischen Liturgie erscheinen zu lassen. Dennoch bleibt das Fazit: „An einen „Umbau“ oder „Neubau“ des Messbuches, wovon Joseph Ratzinger und Joseph Gelineau in grundverschiedener Bewertung sprechen, war nicht gedacht.“

Ziel des Motu Proprio von Benedikt XVI war es daher, die durch den 1969 erfolgten „Neubau“ des Messbuches aufgetretenen Probleme zu bewältigen, ohne freilich den Neubau grundlegend in Frage zu stellen. In diesem Zusamenhang äußert Lang auch die Ansicht, eine Zielsetzung von SP sei es gewesen, die „erneuerte Liturgie“ wieder stärker in Geist und Form der Tradition zu verankern – auf die Möglichkeit und Erfolgsaussichten eines solchen Vorhabens wollen wir hier nicht weiter eingehen. Statt dessen folgen wir Lang bei seinem nun einsetzenden historischen Überblick zur Konzelebration im lateinischen Ritus, die durch die Liturgiekonstitution des II. Vatikanums nach vielhundertjähriger Pause wieder in den aktuellen Gebrauch eingeführt worden ist.

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Und wieder mal: Inkulturation

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17. Mai 2022

Bild: VaticanNewsIn einem Interview mit der spanischen Publikation Omnes hat der Vertrauensmann von Franziskus für die Auslöschung der liturgischen Tradition, Arthur Roche, neue Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung dieses Ziels angekündigt. Konkret benannte er u. A. die Veröffentlichung eines Dokuments zur liturgischen Bildung von Priestern und Laien. Wir sind gespannt, im Zusammenhang mit „liturgischer Bildung“ ist uns Roche bisher nicht aufgefallen. Weniger konkret benannte er die – aus seiner Sicht – Notwendigkeit einer stärkeren „Inkulturation“ des römischen Ritus für die Bedürfnisse außereuropäischer Gesellschaften. Bedauerlicherweise sei seit dem Konzil nur ein solcher inkulturierter Usus geschaffen worden – der sog. Ritus von Zaire. Ein halbwegs authentisches Beispiel bietet ein kurzer Youtube-Film hier; erneut und diesmal Franziskisch inkulturiert am Altar des Stuhles Petri in Rom sieht das dann so aus. Den Ordo des Missale in Italienisch und Englisch kann man hier einsehen, proklamiert wurde er in französischer Sprache, und in dieser Sprache wird er wohl auch am meisten gefeiert - wenn überhaupt. In der Praxis scheint wenig Nachfrage zu bestehen.

Zu diesem „Usus“ können wir über die oben genannte Quelle hinaus weiter nichts sagen, als daß er hauptsächlich von Europäern geschaffen wurde – nach ihren Vorstellungen davon, was „dem Afrikaner“ gemäß sei. Und entsprechend dem frühen Entstehungszeitpunkt in den 60er Jahren zeigt er neben romantischem Afrika in vielem noch wesentlich mehr Elemente der überlieferten Liturgie als der aktuelle Sonntagsgottesdienst einer Novus-Ordo-Gemeinde in Deutschland.

Es wäre interessant, einmal die Meinung von Kardinal Sarah zu derlei Veranstaltungen zu hören, aber der gilt ja wohl nicht mehr als richtiger Afrikaner, sondern als europäisch verbildet und kolonialistisch geprägt. Das wahre Wesen Afrikas kennt man nur an einigen amerikanischen und europäischen Universitäten – und natürlich auch in S. Anselmo und im Hause Roche …

Bei Papsttreisen in exotische Länder ist gelegentlich zu besichtigen, wie eine „Inkulturation“ im Geist des Novus Ordo aussieht: Man glaubt sich in eine Werbeveranstaltung des örtlichen Vereins zur Steigerung des Fremdenverkehrs versetzt.

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„Organische“ Entwicklung von Liturgie

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26. April 2022

Ende letzten Jahres gab es auf New Liturgical Movement eine Diskussion über die Brauchbarkeit des Begriffs „organische Entwicklung“ für die Liturgie - Beispiele hier und hier. Ohne sich explizit auf diese stellenweise etwas irritierenden Beiträge zu beziehen, hat Fr. Hunwicke am 25. 4. in einem Beitrag auf Fr. Hunwicke's Mutual Enrichment über liturgische Entwicklungen und Fehlentwicklungen in der anglikanischen Church of England musterhaft ausgeführt, wie „organische“ Entwicklung aussehen kann - und wo und wann sie unorganisch, krampfhaft und letztlich verderblich wird. Wir haben den Beitrag übersetzt und bringen ihn hier in voller Länge.

Organisch?

Bild: Von der Website des Autors

1927 und 1928 hat das Parlament zwei mal Vorschläge für eine Revision des anglikanischen „Book of Common Prayer“ abgelehnt. Ein Grund dafür war eine seltsame Kampagne, in der zwei Gruppen gegen die Annahme kämpften, die selbst untereinander bis aufs Blut verfeindet waren. Die in der Wolle gefärbten Calvinisten hielten die revidierte Form für zu römisch. Die anglokatholiken, die zu einem großen Teil Rom-orientiert waren, kämpften dagegen, weil sie die Reform für einen Teil eines Planes der Bischöfe hielten, den tridentinischen Ritus abzuschaffen, der sich damals wie ein Steppenbrand in der Kirche von England ausbreitete.

(Warum hassen eigentlich schlechte oder fehlgeleitete Menschen den tridentinischen Ritus so sehr?)

Man muß wissen, daß das „alte“ Buch von 1662 (im wesentlichen war es das von 1552) von niemandem in der Kirche von England befolgt wurde. Das erschwerte es den Bischöfen, gegen die „Papalisten“ vorzugehen, denn wenn er einen Priester angriff, weil der die Seiten 11, 21 und 31 der Ausgabe von 1662 nicht befolgte, konnte der darauf zurückgeben: aber Sie mißachten Seiten 15, 25 und 35. Wenn der Entwurf von 1928 angenommen worden wäre, hätte das Establishment die Papalisten für jede Widersetzlichkeit gegenüber „dem Buch“ angreifen können, ohne selbst als Heuchler dazustehen.

Der Fehlschlag von 1928 hatte zur Folge, daß die Anglo-Römer weiterhin den tridentinischen Ritus verwandten, entweder in Englisch oder in Latein, bis die dummen, dummen Kerle so um 1970 herum Trient zugunsten des neuen römischen „Bugnini-Ritus“ aufgaben, den wir auf diesem Blog als Usus deterior bezeichnen wollen.

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Papst, Liturgie und Autorität

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31. März 2022

Bild: Von der Website des Autors Unter der Überschrift "Popes, Liturgy and Authority" hat Fr. John Hunwicke auf seiner Website beginnend mit dem 27. März vier Postings veröffentlicht, die ganz wesentlich zum Verständnis des schwierigen Zusammenhanges beitragen. Alle Beiträge sind auch auf Deutsch beim Beiboot Petri erschienen, dessen Besuch wir wärmstens empfehlen.

Den 3. Beitrag der Reihe wollen wir hier komplett übernehmen, weil er einen Gegenstand anspricht, der den Anhängern der überlieferten Lehre und Liturgie besonders am Herzen liegen dürfte.

Es beginnt ein langes ZitatManchmal sagt man uns, daß die Einführung eines neuen Ritus durch den Hl. Paul VI genau das selbe war, was der Hl. Pius V 1570 tat,

Das ist es nicht.

Was der H. Paul VI tat ist genau das Gegenteil von dem was de Hl. Pius V tat...

Leute, die Ihnen irgendwas anderes erzählen, haben Quo primum nicht gelesen...oder verstehen kein Latein...oder haben eine bedauernswert ungenauen Zugriff auf die Wahrheit.

Der Hl. Pius V ging mit der Frage, daß die Kirchen einen mehr als 200 Jahre alten Usus nutzten (d.h. der auf die Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks zurückging, der es liturgischen Bastlern und Erneuerern leicht machte) auf folgende Weise um:

Er sagte: "nequaquam auferimus" - auf keine wie auch immer geartete Weise nehmen wir ihnen (ihren alten Ritus) weg.

Es ist wahr, daß er ein "permittimus" hinzufügte "wir erlauben, daß sie, wenn sie meine Ausgabe des Missale lieber mögen, ihn annehmen können "de episcopi vel praelati capitulique universi consensu" - vorausgesetzt, daß der Bischof und das Kapitel einstimmig zustimmen.

Wenn der Hl. Paul VI ...oder PF... wirklich so handeln wollten wie der Hl. Pius V., hätten sie so etwas wie dieses anordnen müssen:

"Wir nehmen das Recht das Missale das mehr als 200 (oder 600? oder 1200?) Jahre legal benutzt wurde, zu gebrauchen nicht weg; aber wenn ein Bischof und sein gesamtes Kapitel statt dessen meinen Novus Ordo benutzen wollen. werde ich ihnen erlauben das zu tun."

Mit Feuer und Flamme für die Tradition?

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19. März 2022

Bild: Screenshot aus Gloria-TVIm südindischen Bundesstaat Kerala, wo mit der Syrisch-Malabarischen Kirche die größte und älteste christliche Minderheit des Subkontinents zuhause ist, ist es wegen einer Liturgiereform zu tumultarischen Protesten gekommen. Als makabrer Höhepunkt wurden sogar in Talar gekleidete Strohpuppen mit den Photo-Gesichtern der Kardinäle Leonardi Sandri und George Alencherry verbrannt. Ein Pressesprecher der in Einheit mit Rom stehenden Kirche äußerte sichauf höchste empört, sprach von einer „offenen Herausforderung von Kirche und Papst“ und kündigte „Maßnahmen gemäß den Bestimmungen des Kirchenrechtes“ gegen die Aufrührer an. Worum geht es?

Die Syro-Malabarische Kirche verfügt über eine sehr eigentümliche und vermutlich bis ins 7. Jahrhundert zurückreichende Liturgie, deren Hauptkennzeichen darin besteht, daß ihr Hochgebet, die Qurbana nach Addai und Mari, die Wandlungsworte in keiner der im Evangelium überlieferten Formen enthält, sondern in einer uns eher umständlich anmutenden Weise umschreibt oder besser noch umkreist. Diese Tatsache galt lange als Hindernis für die Anerkennung der Syro-Malabaren bzw. deren zur Union mit Rom bereiten Teile, die darin begründeten Auseinandersetzungen fanden erst unter dem Pontifikat von Johannes Paul II. einen Abschluß, als dessen Experten – darunter auch Joseph Ratzinger – die Gültigkeit der Qurbana bestätigten.

Damit war der Konfliktstoff in der indischen Kirche, die ihren Ursprung bis auf die freilich sagenhafte Indienmission des hl. Thomas zurückführt, jedoch nicht ausgeräumt.

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