Rom-Wallfahrt von Summorum Pontificum
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- 28. Oktober 2023
Heute endet in Rom die dreitägige Wallfahrt des „Populus Summorum Pontificum“, auf der seit 2012 alljährlich Priester und Laien überwiegend aus den romanischen Ländern zusammenkommen. Sie demonstrieren dort die Lebenskraft des überlieferten Ritus und apellieren an die Machthaber der Kirche, ihnen und ihren spirituellen Bedürfnissen nicht die Barmherzigkeit zu verweigern, die sie doch gegenüber Vertretern sozialistischer Weltrettungs-Ideen, synkretistischer Göttinnen-Kulte und vor allem gegenüber den Propagandisten sexueller „Befreiung“ und Entgrenzung so bereitwillig zur Schau stellen. Vergeblich. In diesem Jahr wurden die Einschränkungen noch einmal verschärft, so daß es für Priester kaum möglich war, außerhalb der beiden für einen größeren Andrang von Teilnehmern kaum geeigneten Kirchen von Petrusbruderschaft und Institut Christus König zu zelebrieren. Das in früheren Jahren geduldete Pontifikalamt im Petersdom wurde ganz gestrichen.
Überdies, so heißt es, hatte die Gottesdienstkongregation „Kontrollgänge“ angedroht, um die Befolgung ihrer Anordnungen überwachen und gehorsamsverweigernde Priester mit Sanktionen belegen zu können. Die Organisatoren fanden zur Entschärfung dieser Schikanen unter anderem den Ausweg, statt der verbotenen Messfeiern im überlieferten Ritus andere liturgische Feiern anzusetzen. Messa in Latino zeigt erste Bilder. Am Freitag fand so in der Kirche S. Maria ad Martyres (besser bekannt als „Pantheon“ – obwohl der Bau ursprünglich gar kein Tempel, sondern eher eine Art Markthalle war) eine feierliche Vesper unter der Leitung von Weihbischof Schneider statt, am heutigen Samstag nach der Prozession zum Petersdom und der Verehrung des Petrusgrabes dort die Feier des Offiziums der Sext. Zum Abschluß am Sonntag sind dann feierliche Christkönigsmessen in den Kirchen der Betrusbruderschaft und des Instituts Christus König angesetzt.
Die völlige Austreibung des römischen Ritus aus der Stadt Rom ist also auch in diesem Jahr noch nicht gelungen, und was im nächsten Jahr sein wird, weiß nur der Herr alleine. Um mit dem Gebet aus Psalm 34 zu schließen: „Wie lange noch wirst du das ansehn? / Rette mein Leben vor den wilden Tieren, / mein einziges Gut vor den Löwen! Ich will dir danken in großer Gemeinde, / vor zahlreichem Volk dich preisen.“ Die nächste Wallfahrt von Populus Summorum Pontificum nach Rom ware für eine solche Dankesfeier eine großartige Gelegenheit.
Schlechte Nachrichten aus Frejus-Toulon
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- 22. September 2022
Wie auf Gloria-TV gemeldet wird, hat der unter Kuratel gestellte Bischof Rey von Frejus-Toulon bei einem Priestertreffen weitere Restriktionen mitgeteilt, die ihm die Bischofskongregation nach dem Verbot der für Juli geplanten Weihen auferlegt hat.
♦ Sämtliche Orden und Gemeinschaften der Diözese müssen sich einer Visitation durch vatikanische Vertrauensleute unterziehen;
♦ Bischof Rey kann keine neuen Gemeinschaften mehr in der Diözese zulassen;
♦ Sämtliche Priester, die in der Diözese tätig sind, sind verpflichtet, bei der Chrisammesse zu konzelebrieren und „wenn erforderlich“ das Amt des Vorstehers bei NO-Eucharistiefeiern zu übernehmen;
♦ Für die Aufnahme neuer Priester in der Diözese ist die Zustimmung des Priesterrates erforderlich.
Diese Anordnungen, deren rechtliche Zulässigkeit durch Juristen zu überprüfen wäre, liegen jedenfalls konsequent auf der Linie von Traditionis Traditores und zeigen auf exemplarische Weise, mit welchen Mitteln Rom die sich als so überaus lebenskräftig erweisende überlieferte Liturgie doch noch vernichten will. Während die Häretiker des Synodalen Weges und der Pseudo-Ehe für gleichgeschlechtliche Paare unter allerhöchstem Augenzwinkern ihr Zerstörungswerk fortsetzen können, werden die Anhänger der Kirche von zwei Jahrtausenden marginalisiert und immer brutaler aus der Kirche herausgedrängt. In der neuen Kirche des Zeitgeistes soll nichts mehr an die Kirche des Heiligen Geistes in der Vergangenheit erinnern.
Natürlich wird das Unternehmen scheitern. Die Frage ist, wie lange es dauert, bis diese Einsicht auch in Rom Platz greift. Die zweite Frage ist, wie es den Gemeinden und Gemeinschaften, die die Treue zur überlieferten Lehre und Liturgie bewahren wollen, am besten gelingen kann dem Druck, der von den Glaubensverrätern von allen Seiten auf sie ausgeübt wird, zu widerstehen.
Apostasie im Vormarsch!
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- 21. September 2022
Der harte Kern der deutschen Glaubensverräter*innen mit und ohne Weihe nutzt den Synodalen Irrweg, um die Apostasie voranzutreiben und den endgültigen Bruch mit der Lehre der Kirche durchzusetzen. Ihre belgischen Gesinnungsgenoss*innen haben ein anderes Verfahren gewählt: Ohne, daß zuvor davon in der Öffentlichkeit viel zu vernehmen gewesen wäre, haben sie jetzt die Einführung von Segnungszeremonien für homosexuelle Paare angekündigt und die dafür vorgesehenen liturgischen Formulare vorgelegt. Damit verstoßen sie in einer grundsätzlichen Frage der katholischen Ehe- und Sexuallehre frontal und unversöhnbar gegen Lehre und Rechts der Kirche, wie die Glaubenskongregation erst im März 2021 ausdrücklich bekräftigt hat. Belgiens Bischöfe überholen damit ihre deutschen Amtsbrüder und -schwestern, die diesen Punkt in den Dokumenten des synodalen Irrwegs noch als „Vorschlag“ oder „Zielvorstellung“ getarnt haben, und gehen in den offenen Konflikt mit Rom.
Nicht, daß die Machthaber und Strippenzieher der deutschen Reformation 2.0 weit von diesem Konflikt entfernt wären. Kardinal Brandmüller hat dieser Tage noch einmal im Interview mit der amerikanischen LifeSite-News klar ausgesprochen, was Sache ist: Die von den Bischöfen auf dem synodalen Weg mit skandalösen Mehrheiten verabschiedeten Dokumente – auch das lediglich an einer Sperrminorität der letzten Aufrechten gescheiterte Grunlagenpapier 1 fand ja deutliche Mehrheiten – „kann man nur als Massenabfalll von Schrift und Tradition bezeichnen“. (Ganz und auf Deutsch auf kath.net). Die seit der Synodalsitzung bekannt gewordenen Wutausbrüche einzelner Bischöfe gegen ihre wenigen glaubenstreuen Amtsbrüder und das Dauerfeuer auf katholisch.de gegen alles, was auch nur entfernt der überlieferten und unaufgebbaren katholischen Lehre ähnelt, lassen keinen Zweifel mehr zu: Diese Bande fährt auf Bruch. Die Kirchensteuer (zur Not als Abfindung) und die Dome wollen sie behalten, den Papst – wenn er sich denn dreinfügt – als Frühstückspräsidenten vielleicht auch noch, aber für den Rest haben sie keine Verwendung. Das ist nur Ballast, weg damit.
Diakonenweihe für FSSP in Lindenberg
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- 30. Mai 2022
Am Samstag den 28. 5. hat Bischof Bertram Meier von Augsburg in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Lindenberg/Allgäu 10 Subdiakonen aus dem Seminar der Bruderschaft in Wigratzbad die Diakonenweihe erteilt. Die prächtige neubarocke (geweiht 1914) Kirche mit 1200 Sitzplätzen war etwa zu zwei Dritteln gefüllt. Neben den Familienangehörigen der Weihekandidaten aus mehreren mitteleuropäischen Ländern und Angehörigen der Gemeinde in Wigratzbad hatten auch zahlreiche Ortsansässige die Möglichkeit wahrgenommen, ein Pontifikalamt ihres Bischofs, dazu noch zelebriert im überlieferten Ritus, mitzufeiern. Die Weihe in Lindenberg war die erste Weihe im überlieferten Ritus, die von einem amtierenden Ortsbischof in Deutschland für Angehörige einer altrituellen Gemeinschaft erteilt worden sind.
Die Predigt von Bischof Meier findet sich im Wortlauf auf der Website der Diözese. Eine frühere Erklärung des Bischofs zu seiner Bereitschaft, für die FSSP zu weihen, haben wir hier bereits Anfangs des Monats veröffentlicht. Bildergalerien zur Weihe finden Sie auf der Website des Seminars von Wigratzbad und bei Pro Missa Tridentina, dort auch weitere Informationen und Links zur Weihe vom 28. Mai.
Eine Kirche für die Prärie
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- 26. Oktober 2023
Im Mai haben wir über die Einweihung der neuen Kirche der Piusbruderschaft in St. Marys in Kansas berichtet und auf das Video von der Konsekrationsliturgie verlinkt – es ist auch heute noch ansehenswert. Eine Frage, die wir uns damals gestellt haben und mit Bordmitteln nicht beantworten konnten: Was um alles in der Welt soll eine 4000 Menschen fassende Kirche in einer Kleinstadt mit 2700 Einwohnern im sehr ländlichen Kansas, wo die Nachbarorte Maple Hill oder The Meadows heißen? Gut, die Staatshauptstadt mit dem Indianischen Namen Topeka ist nur 40 km entfern, für amerikanische Verhältnisse nur einen Katzensprung – aber die 125 000 Einwohner von Topeka (das ist etwa die Größenordnung von Wolfsburg oder Bottrop – machen den Kohl auch nicht fett und den Klingelbeutel nicht voll. Insgesamt hat Kansas gerade einmal 2,3 Millionen Einwohner, von denen weniger als 20% katholisch sind. Was also soll so eine Riesenkirche mitten in der Prärie, wo vor 180 Jahren noch der Stamm der Potowatomi lebte?
Eine erste Antwort auf diese Frage gibt schon der Ortsname St. Marys – das klingt jedenfalls nicht sehr indianisch. Tatsächlich ist der Ort eine Gründung von Jesuiten, die 1848 – das war gerade 20 Jahre nach der Freigabe dieses Teils des „Wilden Westens“ für die Besiedlung – an diesen Ort kamen und einen Missionsstützpunkt gründeten, den sie „St. Marys Mission“ nannten. Die erste Kapelle – ein sehr schlichter Baus in Blockhausbauweise – wurde 1851 eingeweiht. Schule, Krankenstation und was man sonst noch für die Mission braucht, kamen innerhalb weniger Jahre dazu. Säkulare Einrichtungen General Store, Bank, Poststation und sicher auch Saloons folgten, und 20 Jahre später wurde die so entstandene Ansiedlung offiziell als Stadt gegründet – ihren Namen übernahm sie von der Missionsstation.
Tatsächlich blieb diese Station noch auf Jahrzehnte hinaus das Zentrum der Ansiedlung.