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Ein Nuntius spricht Klartext

Nuntius Zurbriggen über die "Kreuz-weg"-Rufer im deutschen Episkopat

Bilder von Pro Missa Tridentina

Bild: PMT, Monika RheinschmittAm vergangenen Wochenende hat in Bamberg die Jahreshauptversammlung von Pro Missa Tridentina stattgefunden, auf die wir in der vergangenen Woche hier hingewiesen hatten. Inzwischen sind erste Photos vom Pontifikalamt mit Abt Joseph Vollberg bei PMT veröffentlicht worden - für die kommenden Tage sind noch mehr angesagt. Außerdem hoffen wir, möglichst bald mehr über den Vortrag von Prof. Peter Kwasniewski über die Glaubenswahrheiten im römischen Kanon zu erfahren.

Pro Missa Tridentina in Bamberg

Bild: © User Bbb auf wikivoyage sharedAm 21. April findet in Bamberg die diesjährige Hauptversammlung des Vereins Pro Missa Tridentina statt. Die Veranstaltung beginnt um 9:30 mit einem Pontifikalamt (Dom Josef Vollberg) in St. Jakob. Öffentlicher Hauptpunkt des Nachmittags ist ein Vortrag von Prof. Peter Kwasniewski zum Thema „Im Herzen des katholischen Gottesdienstes: Zwölf Glaubenswahrheiten im römischen Kanon“. Feierlicher Abschluss ist ein Hochamt am Sonntag um 9:30, ebenfalls in St. Jakob.

Achtung: Der Termin des Hochamtes wurde geändert. 9:30 ist die korrekte Zeitangabe.

Am Samstag besteht die Möglichkeit, an einem gemeinsamen Mittagessen teilzunehmen; Anmeldung erforderlich. Kontaktadresse und nähere Informationen auf der Webseite von PMT.

Keine alte Messe für Erfurt?

Bild: Thuringius, Wikimedia CommonsDer Erfurter Bischof Neymeyer hat Gläubigen, die um die Einrichtung einer Sonntagsmesse im überlieferten Ritus gebeten hatten, am 4. Januar folgenden Bescheid erteilt: „Vor allem aufgrund der extremen und besonderen Diasporasituation bin ich nun zu dem Entschluß gekommen, keinen Kirchort für die Feier der Heiligen Eucharistie und der anderen Sakramente und Sakramentalien im ‚außerordentlichen Ritus‘ im Bistum Erfurt einzurichten.“

Nun, ein Verbot der überlieferten Liturgie für das Bistum ist das nicht – ob der Bescheid in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Art. 5 und 7 von Summorum Pontificum steht, nach denen der Bischof „nachdrücklich ersucht“ wird, solchen Wünschen Rechnung zu tragen, steht auf einem anderen Blatt. Aber man muß die Angelegenheit ja gar nicht allein unter ihrem rechtlichen Aspekt betrachten. Bischof Neymeyer begründet seine Entscheidung mit administrativen Überlegungen, denen vermutlich schwer zu widersprechen ist. Auch ohne nähere Kenntnis der örtlichen Situation klingt es glaubhaft, daß es ihm in seinem Diasporabistum nicht leicht fällt, mit eigenen Kräften eine weitere Sonntagsmesse einzuplanen. Das wäre freilich auch gar nicht in jedem Fall notwendig, denn gerade für solche Fälle sollten Gemeinschaften der überlieferten Liturgie wie die Petrusbruderschaft in der Lage sein, mit eigenen Kapazitäten einzuspringen. Auch dann, wenn Erfurt bzw. das ganze Gebiet der früheren DDR nicht gerade im Zentrum ihres Arbeitsfeldes liegt. Erst wenn ein Bischof ein derartiges Angebot ablehnen sollte, könnte man in der Tat von einem juristischen Problem ausgehen.

Für Erfurt bietet sich aber auch eine über den Kreis der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften hinausgehende Regelung an. Bereits heute kommt mindestens einmal im Monat ein Priester der Piusbruderschaft zur Sonntagsmesse nach Hopfgarten bei Weimar. Nachdem der Papst die Priester der Bruderschaft bereits Ende 2016 mit unbegrenzter Facultas zur Spendung des Beichtsakraments ausgestattet hat – was spricht denn dagegen, daß sich Verantwortliche des Bistums und der Bruderschaft einmal zum – nennen wir es „Dialog auf Augenhöhe“ – zusammensetzen, um eine Übereinkunft zum Wohl der Gläubigen im Bistum zu erreichen?

Aus für Mariawald

Rorate Cæli meldet unter Berufung auf eine Nachricht bei Gloria TV, daß die Trappistenabtei Mariawald in diesem Jahr geschlossen und abgewickelt werden soll. Die Mönche werden auf andere Abteien verteilt, das Personal wird entlassen. Die Gebäude und die Kirche fallen an das Bistum Aachen.

Eine offizielle Bestätigung dieser Meldung seitens des Ordens oder des Bistums liegt momentan noch nicht vor, es besteht jedoch kein Grund, an der Korrektheit zu zweifeln. Mariawald war im November 2008 mit speziellem Privileg von Papst Benedikt XVI zum überlieferten Ritus und der traditionellen Regel des Trappistenordens zurückgekehrt. Hintergrund dieser Entwicklung war die Tatsache, daß der kleine Konvent – wie mit wenigen Ausnahmen alle deutschen Klöster – stark überaltert und schon damals von Schließung bedroht war. Die Mönche hatten dann den verhältnismäßig jungen und als Spätberufenen aus der Wirtschaft ins Kloster gekommenen Josef Vollberg zum Abt gewählt, weil sie sich von dessen Tatkraft eine Wende erhofften. Als diese Wende sich dann aber in Form einer Rückwendung zur Tradition konkretisierte, verweigerte ein Teil der Brüder die Mitwirkung und die Gemeinschaft zerfiel in Fraktionen. Unter diesen Umständen konnte das Projekt die anfangs durchaus vorhandene Anziehungskraft nach Außen nicht entfalten, Versuche, neue Mitglieder für den Konvent zu gewinnen, blieben weitgehend erfolglos - und die Überalterungsuhr tickte erbarmungslos weiter.

Im Oktober 2016 wurde dann der Rücktritt von Abt Vollberg gemeldet, die kanonische Leitung des Konvents ging an die Abtei Tilburg in den Niederlanden über, P. Vollberg blieb als Prior Oberer in Mariawald. Seine damals geäußerte Hoffnung, Mariawald werde mit Unterstützung aus Tilburg einen neuen Anlauf zur Gewinnung von Kandidaten nehmen können, hat sich nicht erfüllt; der Konvent verlor durch Todesfall weitere Mitglieder. Unter diesen Umständen ist die jetzt eingeleitete Auflösung des Klosters nur ein konsequenter Schritt in einer betrüblichen Entwicklung, die alle Zweige des Ordenslebens betrifft - mit Ausnahme der Orden und Gemeinschaften, die sich ausdrücklich der überlieferten Liturgie verschrieben haben.

Ob diese Entwicklung für Mariawald durch die Hinwendung zur Tradition mit größerer Unterstützung durch die Ordensleitung umgekehrt werden hätte können, steht dahin. Solche Unterstützung zu erwarten, war vielleicht überoptimistisch. Die Machthaber in der Kirche tun sich schon schwer genug, Gemeinschaften zu tolerieren, die mit dem Charisma der Rückbindung an die Tradition gegründet worden sind. Ein „Rückfall“ zur Tradition durch bereits „erfolgreich reformierte“ Gemeinschaften passt nicht ins Bild.

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