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Schlechte Nachrichten aus England (II)

Im vergangenen September brachten wir unter dieser Überschrift folgende Meldung:

Mit Beginn dieses Monats wurde „hisHermeneuticalness“, der auch unseren Lesern wohlbekannte Fr Timothy Finigan, von Blackfen, einer westlichen Teilstadt von London, nach Margate an der Küste versetzt.  Sein Nachfolger wurde Fr. Steven Fisher, der - s. Photo - zu Ratzinger-Zeiten einen durchaus traditionsnahen Eindruck erweckte und auch gelegentlich die „außerordentliche Form“ zelebrierte. Deshalb war man allgemein guter Hoffnung, Fisher werde die von Finegan über Jahre hinweg entwickelte Praxis beibehalten, eine von mehreren Sonntagsmessen und auch einzelne Werktagsmessen weiterhin in der überlieferten Form zu zelebrieren.

Das war ein krasser Irrtum. Nach aktuellen Meldungen aus Blackfen brauchte Fisher keine 14 Tage im neuen Amt, um in der hl. Messe in der überlieferten Liturgie ein Element der Spaltung zu erkennen, das darüberhinaus ortsfremde Elemente in die Kirche von Blackfen locke. Ende des Monats sei Schluss damit, ordnete der neue Pfarrer an, und wenn es in Zukunft überhaupt noch gelegentlich lateinische Messen am Ort geben solle, dann nach seinem, Fishers, Ritus - mit Kommunionhelferinnen, Handkommunion und allem, was das Konzil an segensreichen Gaben beschert hat.

Fr. Finigan hat inzwischen in seiner neuen Gemeinde begonnen, ebenso behutsam wie beharrlich auf eine liturgische Erneuerung hinzuarbeiten wie vorher in Blackfen. Erste Erfolge sind sichtbar - freilich auf Kosten seines Blogs, das er nur noch in großen Abständen und mit deutlich verringerter Kraft pflegen kann. Offensichtlich Ergebnis einer klaren und in keiner Weise kritisierbaren Prioritätensetzung.

Die schlechte Nachricht kommt aus seiner früheren Pfarrei, wo Fr. Steven Fischer kaum ein Dreivierteljahr nach seinem so überaus schneidigen Einstieg in Blackfen jetzt mitteilen ließ, daß er das Amt und sein Priestertum aufgibt und eine Stelle als Lehrer antreten wird. Inzwischen ist er auf Facebook  in eindeutigem Regenbogen-Umfeld aufgetaucht - wer mehr über die ganze traurige Geschichte erfahren will, wird auf der Website von Joseph Shaw fündig. Aber auch ohne zusätzliche Informationen ist klar, wie sehr Steven Fisher unserer Gebete bedarf

GB: Eine Kirche für die FSSP

Gerade passend zum 8. Jahrestag von Summorum-Pontificum hat S.E. Erzbischof Malcolm McMahon von Liverpool die von Schließung bedrohte Marien-Kirche in Warrington (30 km östlich von Liverpool, 200 000 Einwohner) der Petrusbruderschaft anvertraut. Die Kirche wurde bis 2012 von Benediktinern betreut, die sich gegenwärtig wegen des akuten Mangels an neuen Berufungen in fast ganz England aus der von ihnen seit 200 Jahren betriebenen Gemeindeseelsorge zurückziehen müssen.

Die Übergabe der Seelsorge in St. Mary's ist nicht mit der Errichtung einer Personalpfarrei verbunden und hat auch keine Auswirkungen auf die bisherigen Pfarrangehörigen: Sie werden zukünftig Mitglied einer der in der Stadt neu gebildeten größeren Pfarreien. Der Bischof äußerte im Zusammenhang mit der Einladung an die Petrusbruderschaft seine Erwartung, daß sich die Kirche unter Verantwortung der FSSP zu einem Zentrum für die Feier der Liturgie und die Spendung der Sakramente für die Gläubigen der überlieferten Liturgie entwickeln werde.

Die im Inneren weitgehend unverändert gebliebene Marienkirche beruht auf Entwürfen des für den englischen Kirchenbau des 19. Jahrhunderts prägenden Architekten E.W. Pugin.; sie wurde 1877 eingeweiht. Sie ist jetzt die dritte Kirche im Nordwesten Englands, deren Seelsorge Gemeinschaften fes überlieferten Ritus übertragen worden ist. Weitere Informationen bietet der Blog Offerimus Tibi Domine, wo wir auch das Bild der Kirche gefunden haben.

P. Denis Coiffet gestorben

Am gestrigen Freitag verstarb mit P. Denis Coiffet einer der Gründer der Petrusbruderschaft. Coiffet war als erster Superior der Bruderschaft in Frankreich wesentlich an deren Aufbau beteiligt und wirkte später in verschiedenen Regionen des Landes erfolgreich in der Seelsorge. Viele Jahre lang betreute er den FSSP-Teil der alljährlich im Mai stattfindenden Chartres-Pilgerschaft.

P. Coiffet war vor über einem Jahr an Leukämie erkrankt und hattes sich in der Folge schrittweise aus allen Aufgaben zurückziehen müssen. Wie Riposte catholique mitteilt, werden seine sterblichen Überreste ab heute im Haus der FSSP in Versailles aufgebahrt, wo die Gläubigen bis kommenden Dienstag von ihm Abschied nehmen können. Am Dienstag wird für ihn in der Ludwigskathedrale von Versailles ein Requiem gefeiert. Die Beerdingung ist am Mittwoch den 8. 7. in Leigneux.

Der Herr sei seiner Seele gnädig und das ewige Licht leuchte ihm.

Messe in den Ruinen

Am vergangenen Samstag, den 20. Juni, feierten Mitglieder und Freunde der Una Voce Schottland eine heilige Messe in den Ruinen der Abtei von Crossraguel, etwa 50 km südöstlich von Glasgow. Die Abtei war im 13. Jahrhundert von Benediktinermönchen an einem Ort mit einer bis ins 5. Jahrhundert zurückreichenden christlichen Vergangenheit gegründet worden. An der Grenze zwischen England und Schottland gelegen, wurde sie mehrfach Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen. Kirche und Kloster wurden im 16. Jahrhundert im Zuge der schottischen Reformation endgültig zerstört.

Ein wahrhaft symbolischer Ort für eine Zelebration im überlieferten Ritus im Jahr 2015. Zelebrant war mit Fr Mark Morris ein Priester der Erzdiözese Glasgow. Die Meldung verdanken wir Rorate Cæli, dort gibt es auch noch weitere Bilder.

Kongress zur Tradition in Liturgie und Lehre

Am kommenden Samstag und Sonntag, den 13./14. Juni, veranstaltet die „Summorum Pontificum Giovani e Traditone“ verbundene Priestervereinigung im Angelicum in Rom ihren 4. Kongress. Die wissenschaftliche Vorbereitung lag bei einem Komitee unter der Leitung von P. Vincenzo Nuara O.P., Mitglied der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei und Ehrenvorsitzender von Giovani e Traditione.

Die Zusammenkunft beginnt am Samstag vormittag mit einer Bischofsmesse, zelebriert von S.E. Raimond Cardinal Burke. Der Kardinal wird auch den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Die Tradition als Grundlage der katholischen Liturgie“ halten. Es folgen Vorträge von Dom Cassian Folsom von den Benediktinern in Norcia und Professor an St. Anselmo und den Professoren Giovanni Turko und Don Marino Neri.

Am Nachmittag spricht zuerst S.E. Gerhard Ludwig Cardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation und Präsident Von Ecclesia Dei über „Die Tradition als das Grundprinzip der katholischen Theologie“. Es folgen weitere Vorträge, die das Thema „Altar“aus verschiedenen Perspektiven behandeln. Der Tag schließt mit einem Tedeum, geleitet von S. E. Walter Cardinal Brandmüller.

Am Sonntagvormittag findet die Zusammenkunft ihren feierlichen Abschluß mit einem Pontifikalamt im Petersdom. Zelebrant ist S.E. Velasio Cardinal De Paolis, emeritierter Präsident der Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten des Heiligen Stuhls. Der liturgische Dienst wird vom Institut Christus König und Hoher Priester übernommen; der Chor der Spanischen Treppe unter der Leitung von Ildebrando Mura singt die Missa Quatuo vocum von Domenico Scarlatti. 

Falls einer unserer römischen Leser noch nichts davon erfahren hat: Die Kongressorganisation erreichen Sie bei Giovani e Traditione unter +39.330.702501. Weitere Details finden Sie u.A. auf Giovani e Traditione.

Zusätzliche Informationen