Bereichsnavigation Meldungen:

Pontifikalamt in Rom

aktualisiert

Am gestrigen Sonntag Laetare zelebrierte der Weihbischof der Diözese Rom,  Msgr. Matteo Zuppi, ein Pontifikalamt in der römischen Pfarrkirche der Petrusbruderschaft Ss. Trinità dei Pellegrini. Bischof Zuppi ist für die römische Innenstadt zuständig, in der Ss. Trinità dei Pelligrini liegt - damit hatte die Personalpfarrei erstmals einen Repräsentanten des Ortsbischofs im Bischofsrange zu Gast. Besuch und Pontifikalamt gingen auf die Initiative des Bischofs selbst zurück, der sich in der Vorbereitung des Pontifikalamtes ausführlich in die Liturgie hatte einweisen lassen, um den Gottesdienst so zelebrieren zu können, wie die Rubriken das vorgeben.

Einen kurzen Bericht, weitere Bilder und interessante Leserzuschriften finden Sie auf Le pagine di don Camillo.

Aktualisierung

Inzwischen ist eine Reihe weiter Bilder vom Pontifikalamt mit Bischof Zuppi veröffentlicht worden - zu sehen unter anderem auf New Liturgical Movement. Außerdem gibt es bei Fr. Zuhlsdorf einen aufschlußreichen Bericht eines Gemeindesmitglieds, den wir hier in seinen wesentlichen Aussagen übernehmen:

Gestern hat der Weihbischof für das historische Zentrum Roms, S. E. Matteo Maria Zuppi, die Messe in unserer Pfarrei gefeiert.

Das ist für uns alle aus mehreren Gründen von Bedeutung.

Der Mann ist kein Traditionalist. Er gehört den Klerikern der Gemeinschaft Sant'Egidio an, von denen man nicht unbedingt erwartet, daß sie uns besuchen wollen. Und dennoch hat er die Initiative ergriffen, um bei uns zu zelebrieren.

Wie es heißt, steht der dem Papst ziemlich nahe und hat in Sachen Stil manches mit ihm gemeinsam.

Er war zu uns allen sehr freundlich und entgegenkommend. Beim Kaffe nach dem Hochamt nahm er sich Zeit für jeden, der mit ihm sprechen wollte. Dabei entschuldigte er sich für Fehler, die ihm bei der Zelebration unterlaufen waren, da er keine Praxis in der Feier der überlieferten Liturgie habe.

Bei seiner Predigt sprach er weder von der Gefahr, das Konzil abzulehnen, noch warnte er vor einer „Instrumentalisierung“ der alten Messe oder vor Neopelagianismus oder ähnlichem. Er sprach über Epistel und Evangelium des Sonntags Laetare und davon, daß wir alle am Dienst der universalen Kirche teilnehmen sollen, den Menschen die geistige Nahrung des Evangeliums und erforderlichenfalls auch körperliche Nahrung zu geben.

Mit dem Hinweis auf die Themen, zu denen der Bischof nicht gepredigt habe, spielt der Berichterstatter auf die Predigt von Erzbischof Pozzo von Ecclesia Dei bei dessen letztem Pontificalamt an, die von einigen Teilnehmern als auf unbestimmte Weise bedrohlich empfunden worden war. Demgegenüber stellt er ausdrücklich fest:

Jetzt wird es in den Leserzuschriften der Blogs wieder Krittelei an der Zelebration geben, aber ich habe keine größeren Abweichungen von den Rubriken bemerkt. Und alle, die ihre sieben Sinne beisammen haben, fühlten sich gestern gestärkt und getröstet, jedenfalls ist es mir so gegangen.

Wie könnte man da nein sagen?

Bei der Zelebration der überlieferten LiturgieMit der Ernennung des bisherigen Bischofs von Nottingham, Malcolm McMahon OP, zum Erzbischof von Liverpool erhält die größte englische Diözese einen Bischof, der sich in der Vergangenheit durch eine sachlich-freundliche Haltung gegenüber der überlieferten Liturgie ausgezeichnet hat. Er war in Nottingham der erste englische Ortsbischof, der die Liturgie in der überlieferten Form zelebriert hat, und zeigte seine Unterstützung für Summorum Pontificum unter anderem durch Teilnahme an der Jahrestagung der Latin Mass Society im vergangenen Jahr.

Auf einer Pressekonferenz nach seiner Berufung nach Liverpool am 21. März erklärte der Erzbischof seine Bereitschaft, auch künftig die hl. Messe im überlieferten Ritus zu feiern, soweit solche Zelebrationen nicht als Mittel der Spaltung eingesetzt würden. Wörtlich: „Natürlich kann ich mich dazu bereit erklären. Wie könnte man das ablehnen, wenn die hl. Messe - nun, einige sprechen lieber vom 'Traditionellen Ritus' - wenn die außerordentliche Form für Hunderte von Jahren für die Gläubigen eine Quelle der Heiligung war. Wie um alles in der Welt sollte man da Nein sagen?“

Nach der Ernennung des Oratorianers Robert Byrne (bisher Oxford) zum Weihbischof von Birmingham ist das in diesem Jahr für England die zweite Ernennung eines Bischofs, der aktiv freundlich gegenüber der überlieferten Liturgie auftritt.

Traditionsfreundlicher Bischof für San Remo

Episcopus electus SuettaDie norditalienische Diözese Ventimiglia-San Remo bekommt einen neuen Bischof: Am 25. Januar hat Papst Franziskus Msgr. Antonio Suetta, Jahrgang 1962, mit der Leitung des Bistums betraut. Suetta war bislang Direktor des Priesterseminars in der benachbarten Diözese Albenga-Imperia, die zu den wenigen italienischen Diözesen gehört, die Summorum-Pontificum im Sinne von Papst Benedikt umgesetzt haben und der überlieferten Liturgie volles Recht im Leben der Ortskirche und bei der Ausbildung der Priester einräumen. Dort hat er den Kurs von Bischof Mario Oliveri voll unterstützt. Es wird angenommen oder zumindest erhofft, daß Msgr. Suetta in Ventimiglia-San Remo, wo man sich bisher von der katholischen Tradition auf allen Gebieten eher fernhielt, einen ähnlichen Kurs einschlagen wird wie Albenga-Imperia.

Keine alte Messe mehr in S. Maria Maggiore

Seit dem hl. Jahr 2000 wurde an jedem ersten Samstag im Monat in S. Maria Maggiore eine hl. Messe in der überlieferten Liturgie gefeiert. Die Zelebration war bisher von den Franziskanern der Immakulata übernommen worden, denen der gesamte Gottesdienst an der Kirche übertragen ist. Bekanntlich hat der apostolische Kommissar jetzt den Franziskanern die Zelebration nach dem alten Ritus verboten. Der Erzpriester der Basilika, der spanische Kardinal Santos Abrily Castello, war  seinerseits nicht bereit, einem anderen Priester die Erlaubnis zur Zelebration zu erteilen. Daher konnte die Alte Messe am vergangenen Samstag zum ersten Mal seit 13 Jahren nicht stattfinden.

Der Coetus Summorum Romano hat nun ein Gesuch an Papst Franziskus gerichtet, in dem er an das „liebevolle Verständnis“ des Papstes appelliert und darum bittet, die Zelebration wieder zu ermöglichen. Darin heißt es unter anderem: „Unsere ‚Peripherie‘ der Gläubigen, ausgeschlossen und oft sogar ignoriert wenn nicht sogar verachtet, weint und klagt wegen dieser Ausgrenzung einer direkten Apostolischen Tradition, die von Benedikt XVI. mit dem genannten Motu proprio bestätigt wurde“.

Ausführliche Informationen zum Fall und der Text des Bittgesuchs bietet Messa in Latino, Teile davon in deutscher Übersetzung finden sich auf katholisches.info.

Beruf: Totengräber

„Heute morgen trat nach der Messe ein Herr an mich heran und sagte: Exzellenz, ich bin nicht aus Ihrer Diözese, aber als vor einiger Zeit das Begräbnis meiner Mutter war, konnte kein Priester anwesend sein. Ich verstehe das nicht, das ist unerträglich. Warum soll ich noch weiter meine Kirchenabgabe leisten?“ So dieser Tage Msgr. Yves Patenotre, Erzbischof von Sens-Auxerre, im Editorial seiner Kirchenzeitung

Zur Antwort verwies der Erzbischof auf den Priestermangel und nannte dem Fragenden ein paar Zahlen, die seiner Meinung nach wohl als Erklärung ausreichten: „In fast zwanzig Jahren als Bischof habe ich 120 Priester beerdigt, aber nur einen neu geweiht.“

Hier ist nicht der Ort, die nachfolgenden Worte des Bischofs zur Notwendigkeit verstärkten Laienengagements und zur Neueinrichtung eines Dienstes für Berufungen kritisch zu bewerten. Die nackten Zahlen müssen genügen: 20 Jahre, 120 Abgänge, 1 Neuzugang.

Wir ersparen uns die beliebte Feststellung, das sei alles eine Folge des 2. Vatikanischen Konzils bzw. dessen verfehlter Umsetzung. Sie wäre genauso wenig belegbar wie die ebenso beliebte  umgekehrte Behauptung, ohne „Gaudium et Spes“ wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Bleibt nur die Frage: Was kann man sich eigentlich noch Schlimmeres vorstellen?

Zusätzliche Informationen