Pilgerfahrt der Tradition
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- 07. September 2019
Vom 25-27 Oktober dieses Jahres findet die 8. Pilgerfahrt des Populus Summorum Pontificum nach Rom statt. Das Programm beginnt am Freitag Nachmittag mit dem Gebet des Kreuzweges in der Kirche des hl. Ludwig von Frankreich und endet am Sonntag mit einem Pontifikalamt in der Kirche Santissima Trinità dei Pelligrini. Höhepunkte des Samstags ist die große Prozession zu St. Peter mit dem anschließenden Pontifikalamt am Altar des Stuhles Petri. Beide Hochämter werden von Bischof Dominique Rey zelebriert. Das vollständige Programm der drei Tage finden Sie auf der Website des Veranstalters.
Während der Wallfahrt finden verschiedene Begleitveranstaltungen statt, von denen uns bis jetzt das Programm einer international besetzten Tagung zum Stand der Bewegung für die überlieferte Liturgie vorliegt. Teilnehmer werden sein unter anderem Don Nicola Bux, Fr. John Zuhlsdorf und der portugisische Blogger João Silveira. Hier finden Sie das vorläufige Programm.
Eine Intervention von Kardinal Burke
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- 14. August 2019
Die Amazonas-Synode und der eng mit ihr gekoppelte „verbindliche synodale Prozess“ in Deutschland werden die Diskussion des nächsten Jahres und weit darüberhinaus bestimmen. Es geht um nichts weniger als darum, ob sich ein großer Teil der Kirche nicht nur von der überlieferten Lehre der Kirche, sondern vom Christentum überhaupt abwendet. Nach Kardinal Müller hat nun auch Kardinal Burke im Zusammenhang mit dem „Arbeitsdokument“ zur Synode von „Apostasie“ gesprochen. In ähnlicher Weise äußert sich der australische Kardinal George Pell - aus dem Gefängnis heraus, in dem er derzeit ohne rechtskräftiges Urteil aufgrund skandalöser Machinationen der australischen Justiz einsitzt. Schlaglichtartige Einblicke in den Prozess, in dem sich diese noch vor wenigen jahren für undenkbar gehaltene Entwicklung der Apostasie abspielt, gibt „A quick look at some ‘c’atholic media“ bei Fr. Zuhlsdorf von heute, oder für deutsche Verhältnisse die Zukunftsprojektion einer ehemals katholischen Jugendorganisation vom Anfang des Monats auf katholisch.de. Es wird ernst - aber auch klarer als bisher.
Summorum Pontificum wird sich entsprechend unserer Ankündigung am Montag dem 26. 8. aus der Sommerpause, die keine sein konnte, zurückmelden. Wir werden die Dynamik des nun auf breiter Front eingeleiteten Abfalls von der Kirche Christi nicht ausblenden können - aber Hauptthema soll noch betonter als zuvor die in zweitausendjähriger Tradition überlieferte Lehre und Liturgie der wahren Kirche sein, die von keiner Bischofskonferenz, von keiner Synode und von keinem Papst in ihrem Wesen geändert werden kann. Auch nicht durch eine mit quasi stalinistischen Methoden durchgesetzte Säuberung und Umpolung des früheren Johannes Paul-II-Instituts für Ehe- und Familienforschung.
Ein Lehrschreiben von Kardinal Müller
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- 26. Juli 2019
Wir unterbrechen unsere unruhige Sommerpause für einen wichtigen Hinweis:
In einem ausführlichen Lehrschreiben, das heute in Englisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch (bisher nur teilweise online bei der Tagespost) veröffentlicht wurde, hat Kardinal Müller fundamentale Kritik an dem Arbeitspapier zur Amazonas-Synode und dem Vorhaben eines „Synodalen Weges“ für Deutschland geübt. Der Kardinal betrachtet beide Projekte als eng miteinander (durch personelle, institutionelle und nicht zuletzt finanzielle Bande) verbundene Versuche, die das Ziel haben, die Kirche dem Zeitgeist zu unterwerfen und zu säkularisieren.
Besonderes Gewicht legt der Kardinal auf die Zurückweisung der von beiden Fronten her vorgetragenen Angriffe gegen die sakramentale Natur der Kirche und insbesondere das Priestertum. Er macht klar, daß die „Reformer“ hier zur Veränderung und Abschaffung von Grundelementen aufrufen, die auf die Stiftung der Kirche durch Christus selbst zurückgehen und jeder Verfügung durch eine Synode, ein Konzil oder auch den Papst selbst entzogen sind. Dabei stützt sich Kardinal Müller wie auch bereits bei anderen schwergewichtigen Erklärungen der vergangenen Monate nicht nur auf Dokumente der Päpste und des Konzils im 20. Jahrhundert, sondern greift hinsichtlich der Sakramentenlehre und der Wesensbestimmung des Priestertums ausdrücklich auch auf die bindenden Lehraussagen des Konzils von Trient zurück.
Ausführliche redaktionelle Einleitungen zum Dokument „Über den Synodalen Prozess in Deutschland und die Amazonas-Synode“ bringen die Tagespost und Lifesite-News. Dort ist das Dokument auch (in englischer Sprache) vollständig online veröffentlicht. Inzwischen haben wir die komplette deutsche Fassung auch in der nur bedingt passenden Kategorie "Mißbrauchskrise" bei der Tagespost aufgefunden. Jetzt warten wir nur noch gespannt auf die Stellungnahme der deutschkatholischen Theologie und ihrer episkopalen bzw. journalistischen Sprachrohre. Und ob noch weitere deutsche Bischöfe den Mut finden, das klar auszusprechen, was doch offen vor aller Augen liegt: Große Teile von Klerus, Akademia und Episkopat in Deutschland sowie höchste Würdenträger der Weltkirche sind dabei, den sakramentalen Charakter der Kirche zu zerstören und sie in eine bloß menschliche Organisation mit rein innerweltlichen Zielen umzuformen.
Beim nackten Kaiser im Märchen hat das Aussprechen der offenkundigen Wahrheit genügt, den Bann zu brechen. Vielleicht gelingt es ja hier auch noch.
Der Stil des Potentaten
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- 03. Juli 2019
Erstmals als Meldung online gestellt um 8:00, ergänzt durch einen Kommentar um 10:30
Am Tag des Hochfestes der Apostel Petrus und Paulus verschenkte Franziskus eine Kasette mit neun Reliquien des hl. Petrus, die vor Jahren bei archäologischen Untersuchungen unter dem Altar der Peterskirche geborgen worden waren, an den Gesandte des orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel. Einen ausführlichen Bericht von Michael Hesemann bringt kath.net. Wir zitieren Kernsätze daraus:
„Gestern Abend, im Gebet, kam mir dieser Gedanke: Ich lebe nicht mehr im Apostolischen Palast, ich benutze diese Kapelle nie, ich feiere hier keine Heilige Messe und wir haben die Reliquien des hl. Petrus in der Basilika. Da ist es doch besser, dass diese Reliquien in Konstantinopel verwahrt werden. Sie sind mein Geschenk an die Kirche von Konstantinopel. Bitte nehmen Sie dieses Reliquiar und geben Sie es meinem Bruder, dem Patriarchen Bartholomäus.“
Da hilft auch der nachgeschobene Satz nichts mehr: „Dieses Geschenk stammt nicht von mir, es ist ein Geschenk Gottes.“ Im Gegenteil, der macht alles noch schlimmer. Hier verwechselt einer etwas, das niemand verwechseln sollte.
Kommentar
Dieser Willkürakt von Franziskus ist nicht nur eine Sache des Stils eines Papstes, der sich selbstherrlicher gebärdet als die Potentaten der Renaissance. Das greift in Sache und Bedeutung wesentlich tiefer. Es fällt schwer, sich dem Eindruck zu widersetzen, daß Franziskus von Verachtung, ja vielleicht sogar von Haß gegen die ganze Gestalt der Kirche erfüllt ist, die sie in ihrer zweitausendjährigen Geschichte angenommen hat. Es ist ja nicht nur dieser beispiellose Akt der Distanzierung von Petrus als dem Gründer des römischen Sitzes und von seinen eigenen unmittelbaren Amtsvorgängern, die diese Reliquien in höchster Achtung hielten und darin nicht nur einen Gegenstand der Verehrung, sondern auch einen Kraftquell ihres geistlichen Lebens erblickten. Nun einfach so eingesetzt als Spielsteine in einem diplomatischen „Game of Thrones“, dessen Ziele immer undurchschaubarer erscheinen. Auch in vielem anderen, was für den Glauben der Kirche vielleicht noch wesentlicher ist als Reliquien des ersten Trägers der Schlüsselgewalt, sieht Franziskus nichts als Spielmaterial auf dem Feld seiner – allem demütigen Gehabe zum Trotz – bis über die Grenze zur Hoffart hinausgreifenden Absichten. Anscheinend sieht er sich als den von Gott selbst gesandten Propheten mit dem Auftrag, das zu richten, was bei der ersten Gründung der Kirche fehlgegangen ist.
Mit der Veruntreuung dieses Satzes von gleich NEUN Reliquien – wäre nicht EIN Teil schon genug gewesen für eine Geste, die selbst die Eitelkeit eines Medici hätte befriedigen können? – entwertet Franziskus das, was er als hochherziges Geschenk hinzustellen beliebt: Wie sollte das, was ER nicht braucht und worauf ER leichten Herzens verzichten kann, dem Patriarchat von Konstantinopel zum Schmuck und zur Ehre gereichen? Was ist Petrus noch wert, wenn Rom ihn verschleudert? Und dabei sind noch gar nicht die anderen möglichen Implikationen dieses Aktes bedacht. Konstantinopel und sein Patriarchat sind heute in vielem nur noch eine Fiktion, eine Erinnerung an frühere Zeiten. Politisch und administrativ im Würgegriff eines wie seit Eroberung der Stadt aggressiven Islam, kirchenpolitisch wieder einmal in heftiger Fehde mit anderen, zumindest an Macht und Mitgliederzahl weitaus bedeutenderen Nationalkirchen des Ostens. Angesichts des Fehlens jeglicher Vorbereitung der ebenso unbedachten wie selbstherrlichen Aktion des argentinischen Jesuiten wäre es noch nicht einmal eine Überraschung, wenn Erdogans Zoll dem Boten, dem die Gabe so unzeremoniell ins Gepäck gesteckt wurde, erst mal wegen unangemelder Einfuhr von Leichenteilen die größten Schwierigkeiten bereiten wollten. Raub, Entehrung und Vernichtung von christlichen Reliquien durch islamische Machthaber haben eine über 1000-jährige Tradition.
Ausgerechnet an Peter und Paul...
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- 29. Juni 2019
… haben die deutschen Bischöfe den Brief von Papst Franziskus „An das pilgernde Vok Gottes in Deutschland“ veröffentlicht – hier zum Download. Der Brief ist lang, 18 Textseiten, und er ist ein typischer Franziskus: Endlose Wortgirlanden mit „nicht so, aber auch nicht anders“, weltumspannender Zärtlichkeit besonders an den Rändern, und die ständige Aufforderung zur „Evangelisierung“ durch ein nicht näher beschriebenes vorbildliches Leben und Wirken in der Welt, aber stets mit den Armen und Kleinen vor Augen. Die vorgetragenen Gedanken werden an keiner Stelle konkret, kein einziges Mal kommen die aktuellen Stichworte der Diskussion vor, der Schreiber erscheint ganz ein- und abgeschlossen in seiner eigenen Gedanken- und Wörterwelt. Die 46 Anmerkungen zitieren 26 mal eigene Schriften, vor allem Evangelii Gaudium, 9 mal Texte des 2. Vatikanums, überwiegend Lumen Gentium, 6 mal seine unmittelbaren Vorgänger Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. – dazu 4 oder 5 neuzeitliche Denker, keine Heiligen (außer Johannes Paul), keine Kirchenväter. Vor 1965 war da nur noch die Bibel, die gelegentlich in Art der Steinbruchexegese zitiert wird, wenn‘s denn irgendwie passt.
Aus dem teilweise zusammenhanglos anmutenden Wortschwall lassen sich immerhin zwei Aussagen herausdestillieren. Die erste: Wir und die Kirche mit uns leben in einer Zeitenwende, die Antworten verlangt (1). Worin diese Zeitenwende besteht, was ihre Triebkräfte sind und welche Fragen im einzelnen und wie zu beantworten wären, wird nicht gesagt – außer, daß eine zunehmende Erosion des Glaubens zu beklagen sei (2) und daß esverfehlt wäre, sich bei den anstehenden Veränderungen alleine auf Strukturen zu beschränken.
Und der zweite Schwerpunkt: Zwar steht jeder „synodale Weg“ unter der Leitung des hl. Geístes (3), aber es bedarf zusätzlicher Anstrengung, dem Geist die nötigen Spielräume zu schaffen (6) und vor allem sicherzustellen, daß bei allem die Einheit der Kirche auf der Basis eines (nirgendwo näher bestimmten) Sensus Ecclesiae gewahrt bleibt (9ff).
Die Frage der Einheit und des Ausschlusses nationaler/regionaler Sonderwege ist Franziskus erkennbar wichtig. Das überrascht insofern, als die angekündigte Amazonas-Synode ja gerade das offizielle Ziel hat, einen solchen Sonderweg zu entwickeln. Es überrascht dann aber auch wieder nicht, wenn man bedenkt, daß Franziskus letztlich streng zentralistisch denkt und Synoden hauptsächlich als Mittel betrachtet, von ihm und seinem Umfeld vorstrukturierte Entscheidungen im größeren Maßstab durchzusetzen. „Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben!“ wie ein deutscher Politker der Nachkriegsjahre das auf den Begriff brachte. Zu alledem dann noch ein kräftiger Schuß „vorwärts immer – rückwärts nimmer“ und schon dürfte man das Wesentliche von dem, was im Brief in vielen Worten mehr verhüllt als ausgesprochen wird, zusammengefasst haben.
Obwohl das Schreiben somit ganz wesentlich das Ziel verfolgt, das deutsche Leitungspersonal der Kirche vor allzu großer Eigenwilligkeit abzuhalten, erlaubt der typisch unklare Franziskus-Stil es den Bischöfen, den Brief ganz nach ihrem Gusto auszudeuten. Das kann man ihnen auch kaum verdenken, da hinter all den vielen Worten weder Direktiven erkennbar sind noch Grenzen angedeutet werden, die nicht überschritten werden können. Letztlich erscheint alles verhandelbar, und was auch immer und von wem in Sachen Amazonien oder Rhenanien beschlossen wird: Ein frommes Wort zur Rechtfertigung und Begründung wird sich zu gegebener Zeit schon einstellen.
Die deutschen Bischöfe sehen sich somit nach erster Bekundung durch den Brief in ihrem bisherigen Kurs bestärkt - und es wird schwer fallen, ihnen nachzuweisen, daß er anders gemeint sein könnte. Doch wie die bergoglianische Kirche der Zeitenwende aussehen soll, wird gerade im Kontrast zwischen dem „Brief an die Deutschen“ und dem Instrumentum Laboris für den Amazonas immer unklarer. Ob die Apostel Petrus und Paulus diese Kirche einer „Zeitenwende“ wiedererkennen würden, auch. Ausgerechnet am Fest der Apostelfürsten. Wenn die Apostel so gepredigt hätten wie Bergoglio schreibt - kein heute lebender Mensch hätte jemals von ihnen gehört.
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