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Statt eines Wochenrückblicks

Hier ein Zusammenschnitt der Meldungen dieser Woche aus unserer Randspalte, die nicht verloren gehen sollen. Zuvor jedoch noch ein Hinweis auf die in den USA auch unter den Kritikern von Franziskus intensiv geführte Diskussion über den „offenen Brief“ der inzwischen 81 Unterzeichner, die den Papst der öffentlichen und hartnäckigen Verbreitung von Irrlehren beschuldigen und die Bischöfe der Welt auffordern, diesen Vorwurf zu überprüfen und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen einzuleiten.

Die Diskussion dreht sich um zwei Hauptpunkte: Rechtfertigt es die tatsächliche Situation, einen derartigen Vorwurf zu erheben, und falls ja: welche „erforderlichen Maßnahmen“ wären in rechtlichem Rahmen überhaupt denkbar und wie könnten sie umgesetzt werden? Auf beide Fragen gibt es seitens der Kritiker von Franziskus differenzierte Antworten, die auch zu unterschiedlichen Einschätzungen des Gesamtvorganges führen. Einige halten die Anklage für voll berechtigt und sehen die Bischöfe in der Verantwortung, den Papst zur Ordnung zu rufen – andere gehen davon aus, daß eine solche Zurechtweisung nach Lage der Dinge keinesfalls zu erwarten sei und bezweifeln deshalb die Klugheit des Vorgehens insgesamt.

Einige Links zu Beiträgen, die besonders lesenswert erscheinen:

Und nun zum eigentlichen Wochenrückblick:

Maria 2.0 ...

...nennt sich eine Initiative, die katholische Frauen ab Samstag zu einem Kirchenstreik aufgerufen hat - Fernbleiben vom Sonntagsgottesdienst und Abhaltung von Alternativveranstaltungen inklusive. Maria 2.0 - höchste Zeit für ein Update aus dem heiligen Zeitgeist mit den bekannten Forderungen von der Aufhebung des Zölibats bis zur Frauenordination. Non serviam!

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Ein Moratorium für das Frauen-Diakonat

Bild: https://www.newcastleanglican.org.au/diocesan-celebration-of-the-30th-anniversary-of-the-ordination-of-women/Diese Zerreißprobe bleibt der Kirche also zunächst erspart: Ein „Frauendiakonat“ wird es auf absehbare Zeit nicht geben, auch wenn das heute zusammentretende letzte deutsche „Zentralkomitee“ (der deutschen Katholiken) und andere  es wieder einmal lautstark fordern sollte. Die Pressekonferenz von Franziskus auf dem Rückflug von Skopje nach Rom hat zwar nicht erkennen lassen, was der Argentinier wirklich meint oder gerne hätte – aber die Sachaussage war eindeutig: Die von ihm eingesetzte Kommission hat trotz allen Suchens keine Belege dafür gefunden, daß es in der römischen Kirche jemals sakramental geweihte Diakoninnen gegeben hätte.

Alle Dokumente aus der frühen Zeit deuten vielmehr in die entgegengesetzte Richtung. Etwa die „Apostolischen Konstitutionen“, die im 4. Jahrhundert zusammengestellt wurden, vielfach jedoch wesentlich älteres Material enthalten. In Buch III, 15-16 ist dort zwar von der Einsetzung von Diakonissen die Rede – mit einem Hinweis auf die Taufe (durch Untertauchen), die von einem Bischof oder Priester zu vollziehen sei, „wonach die Männer von einem Diakon und die Frauen von einer Diakonisse empfangen (und wieder angekleidet) werden, damit die Übertragung des unauslöschlichen Siegels mit dem gebührenden Anstand erfolge“. In Buch VIII, 28 wird dann noch klarer ausgeführt: „Eine Diakonisse spendet keinen Segen und macht auch sonst nichts von dem, was dem Amt des Priesters oder Diakons zukommt, sondern versieht lediglich den Türendienst (auf der Frauenseite) und unterstützt zur Wahrung des Anstandes die Priester bei der Taufe von Frauen“.

Nicht alle Dokumente aus der Frühzeit der Kirche sprechen sich in dieser Sache mit solcher Klarheit aus – vieles, was allen für selbstverständlich galt, mußte nicht eigens betont werden. Aber kein einziger von den Texten, die weniger deutlich sind, läßt sich umgekehrt als Beleg für eine sakramentale Weihe festmachen. Die Vertreter*innen der Frauenordination haben also nichts in der Hand als den Zweifel an der Allgemeinverbindlichkeit dessen, was in den meisten Dokumenten klar ausgesagt ist. Und sie haben die Zusage von Franziskus, in der Sache weiter zu forschen.

Verbindlich entschieden ist also wie üblich in diesem Pontifikat noch nichts, aber die von der amerikanischen feministischen Theologin und Mitglied der Studienkommission Phyllis Zagano in Umlauf gebrachte Version, die Einsetzungszeremonie von Diakonen und Diakonissen sei gleich gewesen, (s. hier), konnte von der Kommission ausdrücklich nicht bestätigt werden.

Nun könnte man sich fragen, warum progressive Kirchenkreise, die doch gerade mit dem Kampfruf von der „Entklerikalisierung“ das Unterste zuoben kehren wollen, so darauf erpicht sind, ihre Vertreter*innen in klerikale Positionen zu bringen, die sie ansonsten doch abschaffen zu wollen vorgeben. Die Antwort gibt der oben verlinkte Artikel aus (nicht-)katholisch.de bereits in seiner Überschrift: „Diakoninnen bleiben ein vielschichtiges Politikum“. Sakramentalität? Tradition? Einsetzung durch Christus? Das ist doch nur Tinneff. Alles ist Politik - es geht nur um die Macht. Und in diesem Sinne: Der Kampf geht weiter!

„Nein“ ist keine Antwort, die der Progressismus jemals akzeptiert hätte, und ein „jetzt nicht“ gilt ihm – durchaus zu Recht – als Ermutigung. Der Verwirrer hat alle Zeit der Welt.

Weitere Aspekte des Themas „Frauenordination“ in unserem Beitrag „So wächst das Schisma“ vom März dieses Jahres.

Zwischen Aufklärung und Vernebelung

Bild: http://www.lanuovabq.it/it/burke-and-brandmueller-denial-of-divine-law-is-at-the-root-of-sexual-abusesZur morgen in Rom beginnenden Weltkonferenz der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen zum Thema „Mißbrauch“ haben sich die beiden noch lebenden Dubia-Kardinäle Burke (70) und Brandmüller (90) in einem offenen Brief an die dort versammelten Bischöfe und Kardinäle gewandt. Sie tun dies ausdrücklich in ihrer Eigenschaft als Verfasser der Dubia, denn, wie sie in ihrem aktuellen Schreiben betonen, sind sowohl ihre Dubia als auch die Tatsache, daß der Papst eine Antwort verweigerte, „Ausdruck einer allgemeinen Kirchenkrise“, in der die Mißbrauchsskandale nur einen Teilaspekt darstellen.

Sie kritisieren die Absicht der Konferenzleitung, nur den Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen zu thematisieren. Für sie geht es um weitaus mehr, nämlich „um das umfassendere Übel homosexueller Netzwerke, die sich hinter einem Schutzwall von Komplizenschaft und Schweigen im Inneren der Kirche ausgebreitet haben“. Ausdrücklich wenden sie sich gegen alle Versuche, die Ursache der überwiegend homosexuellen Verfehlungen und Gewalttaten von Geistlichen in einem als Klerikalismus bezeichneten Phänomen zu suchen, und bestehen darauf: „Die wahre Ursache dafür ist nicht der Machtmißbrauch durch Priester, sondern die Abkehr von der Wahrheit des Evangeliums. Der sogar öffentlich erhobene Widerspruch in Wort und Tat gegen das natürliche und göttliche Sittengesetz ist in Wahrheit die Wurzel jenes Übels, das gewisse Kreise der Kirche korrumpiert.“

Damit machen die beiden Kardinäle der Versammlung eine Vorgabe, an der letztlich Erfolg oder Versagen der Veranstaltung zu messen sein wird.  Der vollständige Text ist in deutscher Übersetzung beim Beiboot Petri nachzulesen.

Einen guten Überblick zur überaus problematischen Vorgeschichte der bevorstehenden Konferenz, die als ein weiterer bestenfalls halbherziger Versuch zur Bewältigung des weitverbreiteten Mißbrauchs mit wenig tauglichen Mitteln erscheint, gibt Fr. Raimond de Souza im National Catholic Register vom 18. Februar.

Am Rande notiert

Seit einigen Monaten versuchen wir, wichtige Nachrichten zu Ereignissen außerhalb unseres zentralen Themas durch Meldungen in der Randspalte zu berücksichtigen. Diese Meldungen verschwinden allerdings nach ein, zwei Tagen und sind von außern her nicht mehr zugänglich. Wir wollen daher versuchen, das Wichtigere davon in Form solcher Notizen in den regulären Inhalt zu übernehmen - dann sind sie auf Dauer zugänglich und können auch über Suchmaschinen erreicht werden. Hier aufbewahrenswerte Randmeldungen aus den vergangenen 14. Tagen.

Missionsreise 1219 (6.2.)

Im Jahr 1219 reiste der hl. Franziskus gegen den Rat und Willen seiner kirchlichen Oberen zu Sultan al_Malik al'Kamil nach Ägypten, um ihm das Evangelium zu verkünden. Die Situation war nicht besonders günstig, aber immerhin - es herrschte gerade einmal Waffenstillstand. Franziskus gelang es tatsächlich bis zum Sultan vorzudringen und erhielt die Gelegenheit, drei Tage lang in Art einer Disputation seine Thesen vorzutragen, die Lehre Christi vorzutragen. 

Über Einzelheiten der Reise und deren Wertung und Beschreibung in einer aktuellen Franziskus-Biographie mit wissenschaftlichem Anspruch informiert Fr. Zuhlsdorf: What really happened in 1219 in Catholic Muslim dialogue?

Notfalls weggehen“ (4. 2.)

Im Interview mit Riccardo Cascioli wurde Kardinal Müller auch auf eine „ökumenische Messfeier“ in Mailand angesprochen, bei der neben dem katholischen „Vorsteher“ eine baptistische Pastorin das Evangelium vortrug, die Kommunion austeilte und auch sonst den Eindruck erweckte, als Konzelebrantin dabei zu sein. Der Gemeindepfarrer erklärte dazu, „Transsubstantion“ sei nur ein Weg zum zum Verständnis der Eucharistie. Die Antwort des Kardinals war eindeutig:

„Das läuft fast auf eine blasphemische Handlung hinaus. Es gibt unter Priestern, Bischöfen und sogar Kardinälen eine krasse Ignoranz: sie sind Diener des Wortes Gottes - aber sie kennen es nicht und sie kennen die Lehre nicht. Wenn wir von Transsubstantiation sprechen, haben das Vierte Lateranische Konzil, sowohl das Tridentinische als auch das II. Vaticanische Konzil, ebenso wie einige Enzykliken wie Mysterium Fidei (1965) erklärt, daß die Kirche mit diesem Ausdruck die Realität der wahren Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi benennt.“

Auf die Frage, was einfache Katholiken gegen derartige Mißstände tun könnten, antwortete er:

„Sie müssen öffentlich protestieren. Sie haben das Recht, wegzugehen oder- wenn sie sich dazu fähig fühlen, zu sprechen: "Ich protestiere gegen die Desakralisierung der Hl. Messe. Ich bin gekommen, um die Katholische Messe zu feiern, nicht um an irgendeiner Konstruktion von Messe durch einen Priester, der nichts vom Katholischen Glauben weiß, teilzunehmen"“

Eine deutsche Übersetzung des Interviews bringt Beiboot Petri.

Der Nächste, bitte (2. 2.)

Nach dem Bischof von Essen ist nun auch der Regens des Münsteraner Priesterseminars mit einem Vorstoß zur Weihe homosexueller Priesterkandidaten hervorgetreten. Und als Vorsitzender der deutschen Regentenkonferenz wollte er diese Forderung gleich als Feststellung auf alle deutschen Diözesen auf - alle Seminare würden grundsätzlich auch Homosexuelle aufnehmen, es sei nun am Vatikan, sich zu erklären.

Nun ja, auch Münster steht das Wasser des Priesternotstandes bis zum Hals - in den letzten von der Statistik ausgewiesenen Jahren  2014 und 2015 gab es in Münster jeweils 2 Priesterweihen. In den 80er Jahren lag der Jahresdurchschnitt noch bei 20. Wie er sich eine Kirche weitgehend ohne Priester vorstellt, hat der vorsitzende Regens bereits 2016 in einem lesenswerten Interview mit Kirche+Leben ausgeführt.

Das ist schon kein Konkursverwalter mehr, nur noch ein Liquidator.

Einen kleinen Trost in diesem Elend bietet Ester vom Beiboot Petri. Auch die heutigen Nachtgedanken von Uwe Lay sind lesenswert.

Der Rücktritt... (1. 2.)

... des Kardinals und peruanischen Primas Erzbischof Luis Cipriani Thorne von Lima wurde praktisch am gleichen Tag angenommen, als das pflichtschuldigst zum 75. Geburtstag eingereichte Angebot in Rom eintraf: Am 28. 12 war der 75. Geburtstag des Kardinals, am 25. 1. meldete das vatikanische Amtsblatt die Annahme des Rücktritts und die Ernennung des Nachfolgers.

Die päpstliche Wahl fiel mit dem bisherigen Theologieprofessor Carlos Castillo Mattasoglio auf einen Mann, der während der 20-jährigen Amtszeit des dem Opus Dei angehörenden Cipriani die starke marxistisch-orientierte Opposition gegen den Erzbischof angeführt und diesem durch ein symbolstarkes Zeichen praktisch die Anerkennung verweigert hatte: 20 Jahre lang hat er nie die Liturgie mit „seinem“ Kardinal gefeiert und auch die Teilnahme an der Chrisammesse verweigert. Deteils zu den dramatis personæ bringt katholisches.Info

Wie es nun in Lima weitergeht, kann uns alleine aus Grund der geographischen und kulturellen Entfernung nur begrenzt beschäftigen. Doch diese Ernennung ist überaus aufschlußreich für den brachialen Regierungsstil des „Diktator-Papstes“. Gleichzeitig straft sie seine salbungsvollen Reden mit Aufrufen zu Ausgleich, Einheit und Brüderlichkeit erneut und auf krasseste Weise Lügen: Franziskus spaltet die Kirche und trägt Verwirrung in jeden Bereich, der seinem Zugriff unterworfen ist.

Stichwort Covington (29. 1.)

Beim Marsch für das Leben in Washington hatten hauptberufliche Provokateure und schwarz-rassistische Schreihälse der angeblich guten und fortschrittlichen Sache jugendliche Demonstranten attackiert und in die Enge getrieben. Schüler aus Covington, die an der Haltestelle auf ihren Bus warteten. Die Medien machten daraus einen „Haßausbruch weißer Rassisten“ gegen „Ureinwohner“, und die gesamte Blase der Wohlmeinenden einschließlich progressiver Theologen und des zuständigen Ortsbischofs stimmten in das Geschrei ein – man will ja auf der richtigen Seite gesehen werden. Eine neue Runde im „Kampf gegen Rechts“ wurde eingeläutet.

Dumm nur, daß im Handy-Zeitalter genug Photos und Videos von den Vorfällen gemacht worden waren, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Innerhalb von kaum 2 Tagen brach das Lügengebäude zusammen und die Erfinder und Verbreiter der Fake News sahen sich auf breiter Front zum Rückzug gezwungen. Und zum vielleicht ersten Mal hat eine ganze Nation die Gelegenheit, live zu beobachtenen, wie das Weltbild gemacht wird, das man ihr für die Wirklichkeit vorspiegelt.

Schlechte Stimmung... (28. 1.)

... herrscht im amerikanischen Episkopat vier Wochen vor der mit großer Fanfare angekündigten Römischen Konferenz zur Bekämpfung von Mißbrauch. Catholic World Report, nicht unbedingt als hierarchiefeindlich bekannt, bringt die Dinge auf den Punkt:

„In den letzten Jahren haben wir gelernt, daß hohe Kirchenvertreter sehr geschickt in der Kunst sind , Unwahrheiten zu verbreiten, ohne dabei im technischen Sinne Falschaussagen zu machen.

Vom ehemaligen Erzbischof von Washington, Kardinal Wuerl, haben wir gelernt, wie er seine Version bezüglich dessen, was er zum schändlichen Treiben seines Vorgängers McCarrick wusste, mehrfach verfänderte - um dann zu behaupten, daß er den Bericht, den er von einem von McCarricks volljährigen Opfern erhalten hatte, 'vergessen' habe.

Wir haben unsere Lektion gelernt von all den Würdenträgern, die plötzlich "schockiert" und "betrübt" waren, als Herauskam, daß 'Onkel Ted' McCarric ein perverser Krimineller ist ...

Wir haben unsere Lektion von Papst Franzisklus selbst gelernt, der behauptete niemals einen Kleriker begnadigt zu haben, der sich sexuellen Mißbrauchs schuldigt gemacht hatte - obwohl er mehrfach die Strafen schuldig gewordener Priester reduziert hatte, bis hin zu dem einen - Mauro Inzoli - der später von einem italienischen Gericht wegen Mißbrauchs von fünf 12-16-Jährigen verurteilt wurde.“

In rasendem Tempo... (26. 1.)

...stellen die neokatholischen Bischöfe Deutschlands zur Disposition, was bis vor wenigen Jahrzehnten zum Grundbestand katholischer Lehre und Disziplin zu gehören schien. Eine führende Rolle scheint dabei Essens Bischof Overbeck anzustreben. Sein „Wort des Bischofs“ zum neuen Jahr hat er unter die Überschrift gestellt: „Die alte Zeit ist zu Ende“ - im Hintergrund hört man den Schalmeienzug das „Mit uns zieht, die neue Zeit“ der Linken aufspielen. Katholisch.de faßt die Stoßrichtung des 14-seitigen Textes so zusammen:

„Die katholische Kirche stehe angesichts der Unruhe und des Zorns vieler Menschen aufgrund grundlegender Missstände vor einer Zeitenwende. Priesterbild und Weiheamt, Hierarchie, Zölibat, Frauenamt und Sexualmoral stünden deshalb auf der Tagesordnung.“

Mehr zu Overbeck auf Katholon - bis hin zur Frage „wann es zum moralischen Gebot werden könnte, diese Körperschaft nicht weiter durch die Kirchensteuer finanzieren zu dürfen.“

„Euer Herz lasse sich nicht verwirren“

Erste Seite des DokumentsMit dem Zitat „Euer Herz lasse sich nicht verwirren“ aus dem Johannesevangelium (14,1) als Überschrift hat Gerhard Kardinal Müller heute ein Glaubensmanifest veröffentlicht, das geeignet ist, den vielerlei Zweifeln und Unklarheiten, wie sie in den letzten Jahren seitens katholischer Bischöfe, aber auch vatikanischer Stellen und des Papstes selbst verbreitet worden sind, eine klare Orientierung gegenüber zu stellen. In der Einleitung schreibt der Kardinal:

Angesichts sich ausbreitender Verwirrung in der Lehre des Glaubens, haben viele Bischöfe, Priester, Ord ensleute und Laien der katholischen Ki rche mich um ein öffentliches Zeugnis für die Wahrheit der Offenbarung gebeten. Es ist die ureigene Aufgabe der Hirten, die ihnen Anvertrauten auf den Weg des He ils zu führen. Dies kann nur geling en, wenn dieser Weg bekannt ist und sie ihn selber vorangehen. Dabei gilt das Wort des Apostels:"Denn vor allem habe ich euch überliefert,
was auch ich empfangen habe" (1 Kor 1 5,3). Heute sind vielen Christen selbst die grundlegenden Lehren des Glaubens nicht mehr bekannt, so dass die Gefahr wächst, den Weg zum Ewigen Leben zu verfehlen. Es bleibt aber die ureigene Aufgabe der Kirche, die Menschen zu Jesus Christus, dem Licht der Völker, zu führen (vgl. LG 1).

Dem folgen fünf Kapitel mit grundlegenden Aussagen zur Glaubenslehre, die von jedem bekannt und anerkannt werden müssen, der katholisch sein will, so wie es die Kirche immer gelehrt hat. Die Überschriften:

      1. Der eine und dreifaltige Gott, offenbart in Jesus Christus
      2. Die Kirche
      3. Sakramentale Ordnung
      4. Das sittliche Gesetz
      5. Das Ewige Leben

Den Abschluß des Dokuments bildet der folgende

Aufruf

Es beginnt ein langes ZitatAls Arbeiter im Weinberg des Herrn haben wir alle die Verantwortung, diese grundlegenden Wahrheiten in Erinnerung zu rufen, indem wir an dem festhalten, was wir selber empfangen haben. Wir wollen Mut machen, den Weg Jesu Christi mit Entschiedenheit zu gehen, um durch die Befolgung Seiner Gebote das ewige Leben zu erlangen (2075).

Bitten wir den Herrn, Er möge uns erkennen lassen, wie groß das Geschenk des katholischen Glaubens ist, durch den sich die Tür zum Ewigen Leben öffnet. "Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommt" (Mk 8,38). Daher setzen wir uns ein für die Stärkung des Glaubens, indem wir die Wahrheit bekennen,
die Jesus Christus selber ist.

Gerade wir Bischöfe und Priester sind angesprochen, wenn Paulus, der Apostel Jesu Christi, seinem Mitstreiter und Nachfolger Timotheus diese Mahnung mit auf den Weg gibt: "lch beschwöre dich bei Gott und bei Jesus Christu s, dem kommenden Richter der Lebenden und Toten, bei seinem Erscheinen und se inem Reich: Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen, überführe, weise zurecht, ermahne in aller Geduld und Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht, um sich die Ohren zu kitzeln; und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden, sich dagegen Fabeleien zuwenden. Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verrichte dein Werk als Verkünder des Evangeliums, erfülle deinen Dienst !" (2 Tim 4,1-5).

Möge Maria, die Mutter Gottes, uns die Gnade erflehen, am Bekenntnis zur Wahrheit Jesu Christi ohne Wanken festzuhalten.“

*

Den vollständigen Text können Sie hier auf Summorum Pontificum lesen und hier in der Originalfassung aus dem Büro des Kardinals als PDF herunterladen . Life Site News hat eine Petitionsseite eingereichtet, auf der man seine Unterstützung für das Glaubensmanifest zu Protokoll geben kann.

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