Die Diskussion über Erzbischof Müller hält an
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- 12. Juli 2012
Die Diskussion über die dogmatischen Positionen des neuernannten Präfekten der glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hält an. Und während die ersten Beiträge einen weder besonders sachlichen noch einen besonders überzeugenden eindruck hinterließen, sind jetzt zwei Artikel erschienen, denen wohltuende Sachlichkeit und fachliche Kompetenz zu bescheinigen ist.
- Klaus Obenauer: Jungfräulichkeit in der Geburt – Zum Konflikt zwischen der FSSPX und Erzbischof Müller
- Clemens Victor Oldendorf: Perspektiven und Risiken – Der neue Präfekt der Glaubenskongregation und das Generalkapitel der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Der sehr lange Artikel von Klaus Obenauer ist nicht ganz leicht zu lesen, eröffnet aber auch theologischen Laien ein tieferes Verständnis dessen, worum es bei dieser Frage geht. Außerdem macht er darauf aufmerksam, daß die von Erzbischof Müller vertretene Auffassung keinesfalls seine Privatmeinung ist, sondern einer nach dem 2. Vatikanum aufgekommenen „alternativen Hermeneutik“ des Dogmas entspricht.
Der weitaus kürzere Artikel von Oldendorf (offenbar ein Pseudonym) behandelt zwar auch die dogmatischen Fragen, setzt den Akzent jedoch auf die kirchenpolitischen Aspekte der Ernennung des Regensburgers zum Verantwortlichen für die Rekonziliation der Piusbruderschaft und die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften.