Rom:Von wegen Samthandschuhe
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- 20. Januar 2023
Ein ranting zur Woche der Gerüchte
Nicht, daß die Bergoglianer in den letzten Lebensjahren von Papst Benedikt die Gläubigen, die an der überlieferten Lehre und Liturgie festhalten wollen, mit Samthandschuhen angefasst hätten. Die Samtpfötchen waren und sind reserviert für die postkatholischen und paleo-protestantischen Irrläufer auf dem synodalen Weg, für die Bätzing-Bode-Bande und ihre Staatstheologen, für die Sexualrevolutionäre um P. Martin S.J. in den USA samt ephebophilem Anhang in der Hierarchie. Und nicht vergessen: für die Los-von-Rom-Bischöfe der Kommunistischen Partei Chinas.
Nein, die Tradis – und zwar nicht nur die liturgischen, sondern auch die theologischen und die ganz praktischen Evangeliumsarbeiter in den Gemeinden – wurden bestenfalls mit Arbeitshandschuhen abgefertigt. Aber das hat jetzt ein Ende, wo der Alte glücklich unter seinem Marmor liegt. Jetzt kommen die Fighter zum Einsatz – die, mit den Schlagringen drinnen und dem Schmirgelbesatz draußen. So zumindest der Eindruck nach den geplanten und mehr oder weniger unmittelbar bevorstehenden Maßnahmen gegen die Anhänger der Tradition, zu denen immer mehr Informationen aus den unheiligen Hallen der Hauptverwaltung Gottesdienst nach draußen dringen. Gewiß, vorläufig nur als Gerücht – aber in logischer Verlängerung des bisher schon faktisch geschehenen und im gleichen Geist des Hasses gegen die Lehre und Gestalt der Kirche, die der Gottes- und Menschensohn Jesus Christus seinen Aposteln vor 2000 Jahren anvertraut hat. Aber die hatten ja auch noch kein Tonband und waren überhaupt viel ungebildeter als die Jesuiten des 21. Jahrhunderts. Denn aus deren Reihen ist uns mit Franziskus der Heiland erstanden, der täglich mit dem Geiste frühstückt und alles richtet, was seine so ungefähr 270 Vorgänger alles falsch gemacht haben.
Eine Woche haeretisch.de
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- 10. Dezember 2022
Sollte jemand geglaubt haben, die Bischöfe und Verbandsfunktionäre des Synodalen Weges könnten nach dem anläßlich des Ad-Limina-Besuchs abgegebenen Warnschusses aus Rom ihre Sezessionspläne aufgeben oder zumindest ein Moratorium einlegen, kann er den Punkt abhaken: Es geht weiter, wie bisher, und wie es aussieht auch noch mit gesteigertem Tempo und größerer Entschiedenheit. Alarmrufe, die aus mehreren noch nicht unter die Funktionärsherrschaft gefallenen Teile der Weltkirche eingehen, verhallen ungehört.
Dabei hat insbesondere die Kirche der USA, in der die Mehrheitsverhältnisse in der Bischofskonferenz gerade umgekehrt sind als in Deutschland, eine zunehmend kritische Position entwickelt. Bei Entwicklung und Verbreitung dieser Position spielen besonders die katholischen Internetpublikationen, die in den USA überwiegend privatwirtschaftlich organisiert sind und ohne Geld aus den überaus knappen bischöflichen Kassen auskommen müssen (und können!), eine große Rolle. Der in Rom stationierte Europa-Korrespondent des National Catholic Register, Edward Pentin, hat seinen Lesern dieser Tage einmal einen Einblick gegeben, was sich da so innerhalb einer Woche auf dem offiziell inoffiziellen Webportal der deutschen Bischöfe abspielt. Die von ihm aufgespießten Themen:
- Die Forderung des Küng-Adepten und emeritierten Theologie-Professors Hermann Häring, die in seinen Augen verhängnisvolle Erbsünde-Lehre der Kirche zu verwerfen;
- Die Entschuldigung des Berliner Erzbischofs Koch bei den Homo- und sonstwie Anderssexuellen für das „Unrecht“, das die Kirche ihnen in der Vergangenheit mit ihrer falschen und menschenfeindlichen Sexualmoral angetan habe;
- Der völlig unkommentierte Bericht über ein Interview der bekannten Laien-Theologin und Schlagersängerin Sarah Connor, in dem sie meinte, viele katholische Kirchen hätten ja eine starke Atmosphäre – aber dieser überall hängende gekreuzigte Jesus sei doch reichlich gruselig;
- Die in einem Kommentar erhobene Forderung der Redakteurin Gabriele Höfling, der 30. Jahrestag der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche sei kein Grund zum Feiern, sondern zu seiner Revision. Schließlich habe Papst Franziskus mit seiner Revision der Katechismus-Aussage zur Todesstrafe gezeigt, daß eine Modernisierung möglich sei;
- Die in einem eigenen Bericht gewürdigte Aussage der Erfurter Theologieprofessorin Julia Knop , wie herzerwärmend für sie es gewesen sei, das Evangelium im Gottesdienst von der Stimme einer Frau und in weiblicher Perspektive vorgetragen zu hören;
- Und schließlich die ausdrückliche Mahnung des Leitenden Redakteurs Matthias Altmann an seinen Arbeit- und Brötchengeber, keinesfalls auf die Warnungen aus Rom zu hören und die von dort kritisierten Beschlüsse des Synweges so schnell wie möglich umzusetzen.
Zu all diesen Punkten, die hier nur aufgezählt sind, unternimmt Pentin den Versuch einer inhaltlichen Einordnung, um seine amerikanischen Leser etwas mit der deutschen Situation bekannt zu machen.
Warnschuss aus Rom
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- 25. November 2022
Auf durchaus ungewöhnliche Weise hat Rom die deutschen Bischöfe davor gewarnt, ihren Weg ins synodale Schisma unbeirrbar wie bisher fortsetzen. Der Vatikan veröffentlichte am Donnerstag (24. 11) in mehreren Sprachen die Reden der Dikasteriums-Vorsitzenden Ladaria und Ouellet, mit denen die beiden Kardinäle die in Rom versammelten Bischöfe dazu aufgefordert hatten, ein „Moratorium“ für den Synweg auszurufen – im Klartext: Vor dem Abschluß der Weltsynode (geplant für 2024) dort keine Beschlüsse mehr zu fassen. Die Bischöfe bzw. deren vom Glauben abgefallene Mehrheit hatten zwar eine förmliche Verpflichtung auf ein solches Moratorium abwenden können. Anscheinend waren die Römer jedoch von den in dieser Hinsicht gemachten Zusagen nur begrenzt überzeugt, zumal Bischöfe wie Bätzing, Overbeck und Gerber schon unmittelbar nach ihrer Rückkehr ihr „Weiter so“ angedeutet hatten.
Nun liegen die römischen Kritikpunkte also auf dem Tisch, und es wird sichtbar: Da sind nicht nur einige gar von traditioneller Seite beeinflußte Hinterbänkler am Werk, sondern das ist die offizielle Linie – soweit man im Pontifikat der Wirrungen von Linie sprechen kann. Insbesondere Kardinal Ouellet hat in seiner Ansprache (hier der Wortlaut) die Kritik am deutschen Sonderweg in einer Klarheit ausgesprochen, wie man sie in den letzten Jahren aus Rom nicht mehr gehört hat. Sogar die Warnung vor einem drohenden Schisma und die Kritik daran, daß nur eine „begrenzte Gruppe von Theologen“ bei den Beratungen zu Wort gekommen ist, hat er sich zu eigen gemacht. Inhaltlich präsentierte Ouellet fünf Punkte, in denen er ein Abrücken von der Lehre der Kirche und Verstöße gegen die Einheit mit der Weltkirche diagnostiziert:
- Abschaffung des Zölibats und Weihe von Viri Probati
- Zugang von Frauen zu Weiheämtern (mit ausdrücklichem Verweis auf die Unabänderlichkeit von „Dominus Jesus“
- Neubewertungen in der Sexualmoral und der Sexualität strukturelle und funktionale Begrenzung des hierarchischen Prinzips
- Strukturelle und funktionale Begrenzung des hierarchischen Prinzips
- Vorschläge zur Änderung des Katechismus in wichtigen Punkten.
Der Kardinal schließt diese Aufzählung mit den Worten:
Wahre Traditionis Custodes
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- 16. November 2022
Während die deutschen Regionalgeschäftsführer dabei sind, dem Papst ihren mehr als zweifelhaften Businessplan schmackhaft zu machen, hat Kardinal Müller ein weiteres Mal in aller wünschenswerten Deutlichkeit ausgesprochen, was aus katholischer Sicht von dieser Agenda zu halten ist. Im Interview mit Lothar C. Rilinger wiederholte er dabei seinen von den deutschen Staatsbischöfen wütend zurückgewiesenen Hinweis auf die Staatskirchler der Nazizeit mit einem Zitat aus der (evangelischen!) Barmer Theologischen Erklärung vom 31. Mai 1934:
Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung annehmen. […] Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.“ Und er fügt auch gleich die Aktualisierung hinzu: „Statt zum Kreuz Christi aufzuschauen und die Siegesfahne des Auferstandenen der Menschheit voranzutragen, ziehen die Protagonisten der Deutsch-Synodalen die Regenbogenfahne hoch, die eine öffentliche Absage an das christliche Menschenbild darstellt. Sie haben das Glaubensbekenntnis durch das Bekenntnis zu den Götzen einer neu-heidnischen Religion ersetzt.“
Sein Fazit ist vernichtend:
In Deutschland geht es aber um den Versuch, die katholischen Institutionen, die Kirchensteuer und den Gebäudebestand für eine Organisation, die den katholischen Glauben in seinen wesentlichen Elementen aufgegeben und den Boden der Offenbarung definitiv verlassen hat, in Besitz zu nehmen.“
Und auch den Papst erinnert der Kardinal in aller Klarheit an seine Pflichten und daran, was er kann und was nicht:
„Dieser verflixte synodale Prozess“
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- 08. November 2022
Weihbischof Rob Mutsaerts von der Diözese s'Hertogenbosch, den wir bereits einmal mit einem kräftigen Wort zu Traditionis Custodes zitiert haben, hat sich jetzt mit ähnlich deutlicher Ansage zum Entwurf der römischen Synodenverwaltung zum Arbeitspapier für die kommenden Sitzungen der umstrittenen Veranstaltung geäußert. Sein Artikel erschien am 4. November auf dem Blog Paarse Pepers, und nachdem wir durch Rorate Caeli darauf aufmerksam gemacht worden sind, wollen wir ihn auch unseren Lesern nicht vorenthalten - direkt übersetzt aus dem Niederländischen.
Dient der Synodale Prozess als Instrument, um die Kirche zu ändern?
Am Donnerstag, 27. Oktober hat das Sekretariat der Bischofs-Synode in Rom das Arbeitspapier „Für eine synodale Kirche, communio, participatio, missio“ für die kontinentale Phase präsentiert. Das fand während einer Pressekonferenz unter dem Vorsitz von Kardinal Grech im Pressezentrum des Hl. Stuhls in Rom statt. Das Dokument trägt den Titel: „Mache den Platz in deinem Zelt weit“ (Jesaja, 54:2). Das Sekretariat der Bischofs-Synode hat das Instrumentum Laboris aus den Schlußdokumenten der Treffen auf den verschiedenen Kontinenten als Arbeitspapier für die Zusammenkünfte der Synoden 2023 und 2024 zusammengestellt.
Das Mantra des Prozesses ist: zuhören. Wem? Jedem. Das Arbeitspapier enthält eine Vielzahl von Zitaten. „Diese Zitate wurden ausgewählt, weil sie auf besonders starke, schöne oder präzise Weise die Gefühle ausdrücken, die allgemeiner in vielen Berichten ausgedrückt werden. Die synodale Erfahrung kann als Weg der Anerkennung für jene verstanden werden, die sich in der Kirche nicht ausreichend anerkannt fühlen.“ Die Umrisse des synodalen Prozesses werden zunehmend klarer. Er stellt ein Megaphon für nicht-katholische Ansichten bereit. Das Dokument zeigt, wohin der synodale Weg am Ende führen soll: „Das bedeutet eine Kirche, die ihre Evangelisierungs-Mission im Licht der Zeichen der Zeit zu erneuern lernt, um der Menschheit weiterhin einen Weg der Existenz und des Lebens vorzuschlagen, in den sich alle als Protagonisten angenommen fühlen können.“
Wer sind denn die, die sich ausgeschlossen fühlen? Arbeitspapier § 39: „Unter denen, die um einen bedutungsvolleren Dialog und einen einladenderen Raum bitten, finden wir auch diejenigen, die aus verschiedenen Gründen eine Spannung zwischen der Zugehörigkeit zur Kirche und ihrer eigenen Liebesbeziehung empfinden, wie: wiederverheiratete Geschiedene, Single-Eltern, Menschen die in polygamen Beziehungen leben, LGBTQ-Menschen usw.“ Kurz gesagt, jene, die den Lehren der Katholischen Kirche nicht zustimmen. Das Arbeitspapier scheint vorzuschlagen, daß wir eine Liste von Beschwerden sammeln und sie dann diskutieren. Der Auftrag der Kirche ist ein anderer. Jedenfalls besteht dieser Auftrag nicht darin, alle Meinungen zu erwägen und dann zu einer Übereinkunft zu kommen. Jesus hat uns etwas anderes geboten: die Wahrheit zu verkünden, d.h. die Wahrheit, die einen frei macht. Besonders seltsam ist die Bemerkung, daß die Kirche der Polygamie keine Aufmerksamkeit widmet. Allerdings findet das Papier nicht die geringste Aufmerksamkeit für die Traditionalisten. Die fühlen sich auch ausgeschlossen. Das werden sie tatsächlich auch buchstäblich durch Papst Franziskus (Traditionis Custodes). Offensichtlich gibt es für diese Gruppe keine Empathie.