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Die Albe des hl. Franziskus

Montage aus den Bildern zu dem angegebenen Artikel von Fr. Zuhlsdorf„Vorkonziliare Priesterkleidung“, wie es die Apostaten-Postille mit bewundernswerter liturgischer Kompetenz ausdrückt, namentlich deren Spitzenbesatz, hat allerhöchsten Unwillen auf sich gezogen. Aber gewiss doch. Dumm nur, daß in der Basilika von Assisi unter vielen anderen Reliquien des echten Franziskus auch eine Albe aufbewahrt wird, die reich mit Spitzen besetzt ist. Wirklich noch „besetzt“ – wir reden vom 13. Jh. Also nicht als angesetzte Bordüre oder überbreiter Saum, sondern als aufgenähte Applikation aus mehreren kleinen Spitzentüchern.

Ein solches Tüchlein mag zur damaligen Zeit einen Wert von mehreren Silber- oder sogar Goldstücken gehabt haben. Gestiftet waren sie von noblen Herrschaften, meist wohl deren Damen, aus der Gemeinde, die sich um das Kloster der Minderbrüder gebildet hatte. Und natürlich nicht, damit diese mit deren Verwendung ihre verborgene Prunksucht befriedigen oder gar die alte Oma nachäffen könnten, auch nicht, um zum nächsten Markt getragen und in Essbares umgetauscht zu werden, sondern allein zur Ehre Gottes.

Wenn dann die Träger einer so geschmückten Albe zum Altar schritten – Franziskus war Diakon und konnte sehr wohl im Levitenamt mit dabei sein – dann sahen die Spender dieser Kostbarkeiten und auch die Bauern, auf deren Rücken sie erwirtschaftet worden waren, wie das alles „in dieses Opfer, das Deinem heiligen Namen bereitet ist“ (Veni Sanctificator der Opferungsgebete) einging. Ein Gedanke, der nicht nur liturgischen Modernisten, sondern auch klassenkampfbornierten Altlinken mehr als unsympathisch ist. Aber auch ein Gedanke, auf den keine Religion, die Religion sein will, verzichten kann.

Was uns sonst noch zum Thema Spitzenbesatz an gottesdienstlichen Gewändern eingefallen ist, haben wir bereits vor Jahren hier einmal abgehandelt. Wenn Männer spitzenbesetzte Gewänder tragen

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