Summorum Pontificum.de

Zum 4. Adventssonntag

23. Dezember 2023

3-Kirchenjahr

Ikone mit der Darstellung von Johannes dem Prediger in der Wüste

Johannes der Täufer: 'Bekehrt euch - das Reich Gottes ist nahe!'

Zum 4. Adventssonntag greifen wir auf „Das Jahr des Heiles“ von Pius Parsch aus Klosterneuburg zurück. Parschs dreibändiger Führer durch das Kirchenjahr aus den 30er Jahren ist trotz gelegentlicher Schwachstellen, die den späteren Niedergang der liturgischen Bewegung schon vorausahnen lassen, ein alles in allem solides und – wie es dem Hauptinteresse Parschs entspricht – für alle Bildungsgrade verständliches Werk zur Erschließung des Geistes der Liturgie. Von Sonntagsmesse zu Sonntagsmesse, von Festtag zu Festtag. Parsch schreibt:

Es begint ein Zitat Dieser Sonntag war in alter Zeit liturgielos, da die Quatemberfeier bis in den Sonntagmorgen hinein gedauert hat.Erst als die Quatembermesse auf dem Samstagmorgen verlegt wurde, stellte man für den Sonntag aus den Texten der Quatembermessen (Gesänge vom Mittwoch, Evangelium vom Samstag) ein eigenes Messformular zusammen. So stellt sich die heutige Messe als nachgetragene Quatemberfeier für jene Christen dar, welche diese Wochentags nicht begehen konnten. Also Quatemberfeier der versammelten Gemeinde: ein Rückblick auf das vergangene Jahresviertel in Dank und Buße. Die Bundeserneuerung für die kommende Zeit.

In der Epistel werden wir an die Priesterweihe erinnert; denn die heutige Nacht war der vorzüglichste Weihetermin der alten Kirche. Wieviele eifrige Priester und Bischöfe mögen heute die heilige Weihe empfangen haben! Danken wir dafür und bitten um Priesterberufe!

Die Messe ist in ihrer heutigen Zusammenstellung eine Zusammenfassung des ganzen Advents. Noch einmal treten die drei Adventprediger auf und wir hören jene typischen Worte, welche im Advent immer wieder an unser Ohr geklungen sind: Isaias mit dem „Tauet Himmel“, Johannes der Täufer mit dem „Bereitet den Weg“ und Maria mit dem „Avegruß“.

Der Prophet Isaias steht an der Schwelle (Intr.), dort ist sein rechter Platz, da er eben dem alten Bund angehört.Und wir hören aus seinem Mundeden unsterblichen Adventruf: „Tauet Himmel, den Gerechten…“. Das war die erste Stufe und Grundstimmung des Advents: Sehnsucht nach dem Erlöser.Wir treten weiter in das Schiff des Gotteshauses: da steht als zweiter Prediger der Täufer vor uns. Er geht dem Herrn voraus, er führt den Bräutigam (Christus) der Braut (Kirche) zu. Er ist auch der Rufer in der Wüste: „Bereitet den Weg des Herrn!“ In der Messe beherrscht er den Lesegottesdienst; das ist seine richtige Stellung, denn seine Bußpredigt ist die große ethische Aufgabe des Advents. Zu Beginn der Opferhandlung führt uns endlich Maria zum Altar. Sie steht schon im Heiligtum: Das ist wieder ihr richtiger Platz. Denn Isaias ist Prophet, er steht noch vor verschlossenen Türen an der Schwelle, der Täufer ist Bußprediger und steht auf dem Ambo der Vormesse. Maria aber verkörpert die Gnade; sie führt zum Altar, auf den der Erlöser ebenso niederteigt wie in den Schoß der Jungfrau, als der Engel das Ave verkündete. Das ist die höchste Stufe und Vorausnahme des Weihnachtsfestes.

Isaias entfacht in uns die Sehnsucht nach dem Erlöser, Johannes bereitet für ihn die Weg zu unserem Herzen; Maria aber zeigt uns seine Gnadenankunft an und bringt uns den Weihnachtsheiland. Im hl. Opfer und im Opfermahl wird Kirche und Seele der Gottesmutter gleich, wir werden Christusträger; wir sollen zu Weihnachten den Herrn zur Welt bringen. Diese drei Adventgestalten lehren uns schließlich auch den tiefen Sinn der Brevier- und Meßliturgie: Isaias stellt die nächtliche Mette dar, Johannes die Vormesse, Maria die Opfermesse.“

*