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Una Voce Korrespondenz – Ausgabe 2023/4

20. Januar 2024

Kommentar und Kategorisierung

Umschlag der ausgabe

Umschlag der aktuellen Ausgabe

Schon seit Beginn des Jahres liegt hier die Ausgabe 2023/4 der UnaVocee Korrespondenz auf dem Schreibtisch. Sie enthält wie schon Im Vorjahr auf etwa 120 Seiten den „Liturgischen Kalender nach dem Missale Romanum 1962“ für das im Dezember begonnene Kirchenjahr, der erschöpfend und zuverlässig darüber Auskunft gibt, was wann f für die ordnungsgemäße Feier der Liturgie erlaubt, unzulässig oder geboten ist.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Ausgabe ist die Wiedergabe eines Gespräches, das P. Markus Buchmaier (FSSPX) mit dem Münsteraner Ordinarius für klassische Philologie Christian Pietsch über dessen Überlegungen zur Selbstbewahrung der Kirche in der Krise der Gegenwart geführt hatte, hier abgedruckt unter dem Titel „Die Tradition als Zukunft der Kirche“. Ausgangspunkt des Gespräches waren einige kritische Nachfragen P. Buchmaiers an Christian Pietsch zu dessen Aufsatz „Kirchenaustritt zu spiritueller Selbstbewahrung und Rettung der Kirche“, den Pietsch im Februar 2023 auf der Website „Summorum-Pontificum.de“ veröffentlicht hatte und der dort unter der Adresse „http://www.summorum-pontificum.de/z-archive/downloads/Pietsch-Kirchenaustritt.pdf“ zur gefälligen Lektüre heruntergeladen werden kann.

Kirchenaustritt zur Selbstbewahrung und Rettung der Kirche ist in der Tat eine für Katholiken schwer nachvollziehbare These, und es ist P. Buchmaier sehr zu danken, daß er seine Anfragen an den Autor Pietsch „diskursfähig“ ausformuliert hat – und diesem, daß er dem Gespräch darüber nicht ausgewichen ist.. Um die Antwort in der Sache vorwegzunehmen: Natürlich kann und will keine Katholik aus der von Christus gestifteten Kirche austreten, der er durch die Taufe unlösbar eingegliedert bleibt. Aber er kann sehr wohl so starken und berechtigten Anstoß daran nehmen, wie die menschlichen Verwalter diese Stiftung verwalten, daß es angezeigt sein kann, dieser von fehlbaren Menschen geschaffenen und entstellten Struktur den Rücken zu kehren.

Zur Begründung dessen greift Pietsch ausführlich auf Gedanken des Kirchenvaters Augustinus und des Kirchenlehrers Thomas von Aquin zurück. Die Einzelheiten dieses Rückgriffs können hier nicht referiert werden – aber das Gespräch entwickelt sich dadurch über weite Strecken zu einem Gespräch darüber, wie die Kirchenväter und -lehrer der Jahrhunderte vor der sog. „Aufklärung“ heute zu lesen und zu verstehen sind , und wie sehr die moderne Neigung, deren Glaubensverkündigung für veraltet und erledigt zu betrachten, genau den Grund der vielfältigen Krisen bildet, die heutige Katholiken zur Flucht aus einer ihrem Auftrag immer weniger gerecht werdenden Kirche nötigen können.

Damit findet das Gespräch seinen eigentlichen Schwerpunkt: „Tradition als Zukunft der Kirche“ bedeutet nicht nur das Festhalten an ererbten liturgischen Formen oder die Abwehr des einen oder anderen in die Lehre eingeschmuggelten Irrtums. Der geoffenbarte und von den heiligen Lehrern und Zeugen der Kirchengeschichte aufgenommene, erklärte und behutsam entfaltete Inhalt des Glaubens muß in seinem ganzen Umfang und in der ganzen Weise seines Verständnisses bewahrt und wo erforderlich neu angeeignet werden, um dem Ansturm der von den jeweiligen Zeitgeistern gepredigten Irrtümer und Entstellungen widerstehen zu können. Das ist ein anspruchsvolles Programm – aber mit weniger werden wir nicht bestehen können.

Neben diesem zentralen Artikel enthält die Ausgabe noch den überaus hellsichtigen Text „Die neuen Heiden und die Kirche“ des damals gerade 31-jährigen Theologen Joseph Ratzinger aus dem Jahr 1958 und die üblichen Dokumente und Miszellen zu aktuellen Entwicklungen der Kirche, die immer tiefer im Chaos der bergoglianischen Neuerungsanmaßungen versinkt.

Bestellung der Ausgabe als Einzelheft über die auf der Website der UV angegebenen Adressen. Dazu unsererseits der Hinweis, daß eine im besten Sinne des Wortes pastorale und evangelisierende Tätigkeit wie die der UVK auf Dauer nicht zu leisten ist, wenn sie nicht von einem soliden Stamm von Abonnenten getragen wird.

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