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Was von der 17. Woche übrig blieb

27. April 2024

Kommentar und Kategorisierung

Die Luftaufnahme des Campus-Geländes zeigt eine großzüge Anlage mit teilweise postmodern-barocken Fassaden

Zukünftiger Campus des Augustinus-Instituts in Florissant.

Auch in dieser Woche – es ist schon die 17. dieses Jahres – sind viele Themen liegen geblieben, die zumindest in Kurzfassung erwähnt werden sollen.

Anläßlich einer Rede auf dem New York Men’s Leadership Forum hat Kardinal Raymond Burke sich in für einen Kirchenrechtler ungewöhnlich scharfer Form gegen aktuelle Mißstände in der Kirche ausgesprochen. Zum Teil gegen solche, die in offizielles Wegschauen kirchlicher Institutionen bei offenkundigen Skandalen wie Kommunionspendung für prominente Abtreibungsbefürworter bestehen, dann aber auch durch den aktiv selbstgemachten Skandal der Verfolgung der überlieferten Liturgie. Dazu der Kardinal: „Aber habt keine Angst: Diese Form des römischen Ritus, die praktisch ohne größere Veränderungen seit 15 Jahrhunderten besteht und unvergleichliche Schönheit ausstrahlt (wird weiter bestehen). Heute kommen junge Leute, die nie zuvor etwas davon gehört haben zufällig in eine Kirche, erleben die Schönheit dieses Ritus – es gibt Bekehrungen“. (Quelle: LifeSiteNews)

Genau um das zu verhindern, drängen der Papst und seine Litugiepolizei derzeit insbesondere in den USA darauf, die Gelegenheit „zufällig“ diesen Ritus zu erleben, immer stärker einzuschränken. Einer der Leidtragenden dieser Entwicklung ist das relativ junge glaubenstreue katholische Collegium Sanctorum Angelorum im Nordteil der Diözese Maryland, die kürzlich auf Druck aus Rom die Feier der Messe im überlieferten Ritus in Pfarrkirchen unterbinden mußte. Das College hatte bei seiner Gründung unter anderem damit geworben, daß Sonntags die überliefert Liturgie in der nahegelegenen St. Mary’s Church zelebriert werde – nun müssen die Studenten dafür eine Fahrt von mindestens dreiviertel Stunde in Kauf nehmen.

Glaubenstreue katholische Colleges – und solche gibt es auch unter denen, die die Liturgie nach den Büchern Pauls VI. feiern – erleben in den USA derzeit einen starken Aufschwung, weil viele Eltern sich und ihre Kinder davor bewahren wollen, daß Peter vom 1. Semester nach dem 3. Semester als Petra zurückkommt. Eines dieser Colleges ist das bislang in Denver ansässige Augustine Institute, das schon knapp zwei Jahrzehnte nach seiner Gründung einen so großen Andrang erlebt, daß die ursprünglichen Räumlichkeiten längst aus allen Nähten platzen. Da für das Institut – genauer gesagt seine Wohltäter und die Eltern seiner Studenten – eine solide katholische Bildung einen hohen Wert darstellt, nahm es die sich Ende letzten Jahres unerwartet bietende Chance wahr, ein früheres Bildungszentrum des in wirtschaftliche Turbulenzen geratenen Flugzeugherstellers Boeing zu erwerben. Zum Schnäppchen-Preis von 50 Millionen Dollar, die innerhalb von 4 (in Worten: vier) Monaten aus Spenden aufgebracht werden konnten. Der schrittweise Umzug von Denver in das 1300 Kilometer entfernte Florissant (Missouri) ist bereits eingeleitet, die ersten Lehrveranstaltungen am neuen Standort sollen im September beginnen. (Quelle: CatholicWorldReport).

Dazu erübrigt sich jeder weitere Kommentar aus dem schlafmützigsten aller Deutschländer. Zum Abschluß der Nachrichten aus USA noch ein Hinweis auf einen Twitter/X-Post des kürzlich abgesetzten Bischof Strickland, der – durchaus zutreffend – seine früheren Amtskollegen dafür tadelt, daß viele von ihnen davor zurückscheuen, die im ganzen Land zunehmenden Vorfälle von innerkirchlicher Häresie und gesellschaftlicher Blasphemie öffentlich beim Namen zu nennen. Deutsch beim Beiboot Petri.

Und nun also nach Deutschland, wo man freilich nicht in allem schlafmützig ist. Schließlich muß die Kirchensteuer ja für irgendetwas durchgebracht werden. Z.B. für einen drei-einhalb-jährigen Ausbildungsgang für künftige Diakoninnen bei den Franziskanerinnen von Waldbreitbach, dessen erste (?) Absolventinnen – insgesamt 13 an der Zahl – jetzt vom Essener Weihbischof Schepers als „Diakoninnen im Geiste“ beauftragt und berufen worden sind. Schepers ist überhaupt ein umtriebiges Kerlchen, als erster in Deutschland bekleidet er seit diesem März das Amt eines „Bischofs für queere Seelsorge“. Der Mann wird es im deutschen Episkopat (und mit freundlicher Mitwirkung der römischen Bischofshauptverwaltung) noch weit bringen.

Falls ihm da nicht etwas dazwischen kommt – siehe vorletzter Absatz.

Wie es um das Kräfteverhältnis im deutschen Episkopat derzeit bestellt ist, kann man aus einer anderen hier zuerst auf dem Umweg über die USA bekannt gewordenen Nachricht entnehmen. Von den Oberhirten der 27 Deutschen Bistümer haben sich genau vier geweigert, am gegen kirchliches Recht und vatikanischen Einspruch errichteten „Synodalen Ausschuss“ mitzuwirken. Kardinal Woelki von Köln, Gregor Maria Hanke von Eichstätt, Stefan Oster von Passau und Rudolf Voderholzer von Regensburg. (Darstellung aus synodalrätlicher Perspektive hier.

Zum Abschluß der Nachrichten aus der Heimat noch eine Meldung, die belegen kann, daß auch hierzulande nicht alle Bereiche des religiösen Lebens von Schlafmützigkeit befallen sind: Das Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen hat in einer als „nichtrepräsentativ“ markierten Umfrage unter 308 muslimischen Schülern des Landes ermittelt, daß 67,8 Prozent davon angeben, die Regeln des Korans seien ihnen wichtiger „als die Gesetze in Deutschland“. 45,8 Prozent erklärten einen „islamischen Gottesstaat“ zur „besten Staatsform“; und 35,5 Prozent zeigten Verständnis für „Gewalt gegen Menschen, die Allah oder den Propheten Mohammed beleidigen“.

Die Aktivität der letztgenannten 35,5% zeitigt übrigens nach der gleichen Quelle bereits bemerkenswerte Folgen: In der Presse wird ein namentlich nicht genannter Staatsschutz-Mitarbeiter mit der Aussage zitiert: „Es wenden sich auch immer mehr Eltern deutscher Kinder an Beratungsstellen, weil die christlichen Kinder konvertieren wollen, um in der Schule keine Außenseiter mehr zu sein.“

Da wüßte unsereins doch sehr gerne, ob solche Beratungsstellen auch auf Förderung aus den Mitteln der Kirchensteuer rechnen können.

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