Summorum Pontificum.de

Was von der 21. Woche übrig blieb

25. Mai 2024

Kommentar und Kategorisierung

Der in abenteuerlich erscheinender Stammestracht gekleidete Ehrengast reicht dem Papst die Hand

Chief Mundiya Kepanga macht dem Papst seine Aufwartung

Gut, einige Themen stammen noch aus der vorletzten Woche – aber da hatten wir ja auch keinen eigenen Rückblick.

Hingucker der letzten acht Tage war zweifellos das Treffen seiner Heiligkeit mit Herrn Mundiya Kapanga, von dem Vatikan News zu berichten weiß, daß er „chief of a traditional tribal com­munity“ in Australien sei und wichtig genug, gleich zweimal die päpstlichen Hände schütteln zu dürfen: Einmal bei der Generalaudienz, dann aber auch privatissime im päpstlichen Arbeits­zimmer – mit Video. Von einer besonderen religiösen Funktion des „chief“ wurde nichts gesagt, aber bekanntlich liebt der Papst ja die Tradition, wenn sie nur nicht katholisch ist.

Ebenfalls aus Rom kommt die Meldung, der Papst habe anläßlich eines Gefängnis­be­su­ches bei seinem Aufenthalt in Verona einer religiös gemischten Gruppe von Sträflingen einen „stillen Segen“ erteilt, damit jeder der Insassen diesen „von Gott in der Weise empfangen kann, wie es seinem Glauben entspricht“. Eine konsequente Anwendung von Fiducia supplicans, will uns scheinen.

Nein, in Nordamerika ist nicht alles besser – auch wenn es hier manchmal so scheinen mag, weil wir von dort vorzugsweise die erfreulichen Dinge berichten. Nur um zu zeigen, daß es sowas auch gibt. Ganz und gar unerfreulich ist jedenfalls, daß Bischof Stowe von Lexington (Kentucky) den Diözesan-Eremiten Matson in dieser Position bestätigt hat, obwohl sich inzwischen herumgesprochen hat, daß dieser Träger eines schütteren Voll­bartes eine geborene Nicole Matson ist, der/die/das einige Jahre nach der Konversion zum anderen Geschlecht auch zum katholischen Glauben konvertiert sein will. (Quelle)

Zwei bemerkenswerte Meldungen kamen aus Deutschland. Zum einen hat die Bischofs­konferenz eine umfangreiche Studie zur Lage des Priestertums im Lande veröffentlicht, der zu entnehmen ist, daß die Priester und Seminaristen wieder konservativer und traditionsnäher werden – je jünger, desto mehr. Die Konzilsgeister, die ohnehin dem­nächst die Bühne verlassen werden müssen, sehen ihr Lebenswerk vom Untergang bedroht. Der leitende Redakteur der DuMont-Medien, Geschätzter Autor von haere­tisch.de und selbst gescheiterter Priester vom Weihejahrgang 1992, ist alarmiert und denkt intensiv darüber nach, wie man die jüngere Priestergeneration von „spirituellem Tiefgang“ und „Konzentration auf Glaubensinhalte“ abbringen und auf den synodalen Weg umrangieren kann.

Auch die Sache mit der „Diakoninnenweihe“ im griechisch-orthodoxen Patriarchat von Alexandria läßt die Deutschkatholen nicht los – zu erfreulich sind die Aussichten, die manche darin erblicken wollen. Haeretisch.de hat ein langes Interview mit dem Nachwuchs-Theologen David Heide-Stade von der Uni in Wien gemacht, der ebenfalls sehr begeistert von dem Weihe-Experiment ist – aber auch einige interessante Sachinfor­mationen zum Thema beizutragen hat. Unter anderem die, daß eine vermutlich große Mehrheit der orthodoxen Theologen das Vorgehen der Alexandriner strikt ablehnt und es selbst bei den Alexandrinern noch viele offene Fragen gibt. Wovon man sich unter anderem hier einen Eindruck verschaffen kann. Wir werden darauf zurückkommen müssen.

Zum Abschluß noch etwas aus der Rubrik „Gemischtes“. In St. Cloud, Florida ereignete sich in der Kirche des hl. Thomas von Aquin bei der Sonntagsmesse eine unschöne Szene an den Stufen des Altars, als Fr. Fidel Rodriguez einer offensichtlich in katholi­schen Dingen unerfahrenen Dame die Spendung der Kommunion verweigerte. Es kam zu einer Rangelei, in deren Verlauf der Priester in Verteidigung des allerheiligsten Sakraments die kämpferisch um den „Keks“ ringende Dame – angeblich – in den Arm gebissen haben soll. Jetzt rechnet er mit einer Anzeige und Strafverfolgung.

*