Die FSSPX feiert 800 Jahre Minoritenkirche mit „Fünfherrenämtern“ in Wien
06. September 2024
Plakat zur Festwoche
Wie wir seinerzeit berichteten, war es der Piusbruderschaft im Sommer 2021 möglich, mit der Wiener Minoritenkirche eines der ältesten und besonders zentral gelegenen Gotteshäuser Wiens zu übernehmen. In den seitdem vergangenen Jahren haben sich die Kirche und die dort betriebene Seelsorge weit über die Piusbruderschaft hinaus immer mehr zu einem Anziehungspunkt für die Anhänger der überlieferten Lehre und Liturgie der Kirche in Österreich entwickelt. Zum 800-jährigen Bestehen der Minoritenkirche hat die FSSPX eine Festwoche angesetzt. Sie beginnt am 8. September, dem Geburtstag der Gottesmutter Maria, mit einem feierlichen Hochamt im Wiener Usus (Fünfherrenamt), dem eine Marienprozession durch die Wiener Innenstadt folgt. Dabei erfolgt eine feierliche Weihe aller Länder der früheren Donaumonarchie an die Gottesmutter.
Zum Hochamt erklingt die Missa in d-moll „Kronstorfer Messe“(1843/44) von Anton Bruckner, dessen 200. Geburtstag nicht nur die Österreicher am 4. September dieses Jahres feiern konnten. Nach dem Hochamt gibt es einenEmpfang unter den Arkaden.
Am Mittwoch, den 11. September 2024 feiert die Gemeinde im Rahmen der Festwoche das Silberne Priesterjubiläum von Hw. Dekan P. Thomas Stritzko FSSPX aus Brünn. An diesem Tag gibt es um 18 Uhr ein weiteres Mal ein "Fünfherrenamt" zu Ehren der allerseligsten Gottesmutter, an dem alle Priester des Distrikts Österreich der FSSPX teilnehmen werden. Zu diesem Anlaß erklingt die Missa in D – Dur von Antonín Dvořák (op. 86), das Proprium im gregorianischen Choral sowie festliche Motetten, mit dem Hussowitzer Chor, Brünn. Und auch am Mittwoch sind die Besucher wieder zu einem Empfang unter den Arkaden eingeladen.
Die Festwoche findet ihren Abschluss am Samstag, den 14. September 2024, dem Tag der Kreuzerhöhung, mit der Festfeier zum 800. Jahrestag der Stigmatisierung des hl. Franz von Assisi und dem 800-Jahre-Jubiläum unserer Kirche (1224-2024). 10.00 Uhr Feierliches Hochamt im überlieferten Wiener Ritus (Fünfherrenamt), Prozession mit der Kreuzreliquie, Te Deum. Es erklingt die Missa brevis in C-Dur „Windhaager Messe“ (1842) von Anton Bruckner zur Feier seines 200. Geburtstages (4.9.1824).
Weitere Informationen zur Festwoche bietet die Website der österreichischen Piusbruderschaft.
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Das Winer „Fünfherrenamt“ ist eine Besonderheit der Festliturgie der alten Kaiserstadt. Sie kam nach dem Ende der Monarchie außer Gebrauch, wurde jedoch in den letzten Jahren wieder mehrfach zu besonderen Anlässen gefeiert. Der Name kommt daher, daß nicht wie sonst beim levitierten Hochamt drei in Casel und Tunika/Dalmatik gekleidete Offizianten am Altar amtieren, sondern fünf. Auf den ersten Blick entspricht das der Praxis des feierlichen Pontifikalamtes, bei dem die zusätzlichen Ehrendiakone aber keine besonderen Aufgaben haben, die sich von denen unterschieden, die sonst von „gewöhnlichen“ Meßdienern wahrgenommen werden. Beim Fünf-Herren-Amt gibt es eine sorgfältige Ausdifferenzierung der Rollen, die auch durch spezielle Gewänder und deren gelegentlichen Wechsel während der Zelebration markiert werden. Weitere Informationen und Bilder dazu bieten New Liturgical Movement und Summorum-Pontificum von 2017.
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