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Medjugorje, Franziskus und die faulen Früchte seines Pontifikats

Von P. Joachim Heimerl von Heimthal

24. September 2024

6 - Kirchenkrise

Klassische Darstellung einer Schuztmantelmadonna. Maria mit dem Jesuskind unter dem Arm breitet ihren Mantel aus, unter dem links Papst, Prälaten und Ordensleute sowie rechts Männer und Frauen aus dem Volk Zuflucht finden

Unter deinen Schutz und Schirm...

„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“. Mit diesem berühmten Wort (Mt 7,16) lehrt Jesus seine Jünger, woran sie falsche Propheten erkennen, und die Kirche hat sich über Jahrhunderte daran orientiert, zuletzt im Fall der Marienerscheinungen von Medjugorje. In Medju­gorje gibt es eine Vielzahl von Bekehrungen und medizinisch unerklärbaren Heilungen. Außerdem haben unzählige Priester und Ordensleute dort ihre Berufung erfahren, übrigens auch ich.

All diese „guten Früchte“ hat Papst Franziskus nun anerkannt, nur - und das ist das Groteske - die Erschei­nungen der Gottesmutter und ihre Botschaften nicht.

Dass das keine Logik hat, ist klar. Ebenso könnte man behaupten, Äpfel wüchsen von selbst und bräuchten keinen Baum dazu. Glaubt Franziskus allen Ernstes, ein Wallfahrts­ort, an dem so viele Zeichen und Wunder geschehen, entstünde von selbst und ohne das Zutun des Himmels? Oder meint er womöglich, Gott habe sich für immer Schweigen auferlegt und griffe nie mehr in unsere Zeit und Geschichte ein, auch nicht durch die Selige Jungfrau Maria? Oder anders gefragt: Ist der Glaube für Franziskus statt Realität nur graue Theorie, hat er einen Glauben ohne Gott - wer weiß?

Sicher ist: Solange Franziskus auf dem Stuhl Petri sitzt, wird es keine Anerkennung von Marienerscheinungen geben; er weigert sich hartnäckig, die Übernatürlichkeit solcher Phänomene zu bestätigen. Letztlich heißt das natürlich, dass er den Worten Jesu nicht glaubt: Die guten Früchte, von denen Jesus ausdrücklich spricht, sind schließlich nicht für sich selber da. Stattdessen sollen sie IHN bezeugen und zu IHM führen; das ist schon im Evangelium so, und in Medjugorje ist es natürlich genauso: Alles, was dort geschieht, geschieht nur, weil uns die Selige Jungfrau zu ihrem Sohn führen will, und ohne ihre Erscheinungen geschähe dort NICHTS.

Letztlich sagt die Weigerung des Papstes deshalb nichts über Medjugorje, aber alles über sein Pontifikat. Franziskus ist kein Brückenbauer zum Übernatürlichen und schon gar nicht zu den Wahrheiten des Glaubens. Im Gegenteil: Er stiftet Verwirrung, wo er kann, und hat zuletzt sogar mehrfach die Einzigartigkeit der Erlösung durch Jesus Christus in Frage gestellt. - Pardon: Das kann kein Papst, kein Katholik und auch kein Christ. Und so gesehen verwundert es nicht, wenn Franziskus auch Marienerscheinungen nicht aner­ken­nen will. Im Gegenteil: Diese Haltung passt zu seinem Pontifikat, das als erstes in der Geschichte nicht nur durch Anmaßung gekennzeichnet ist, sondern sogar durch Häresie.

Dass das so ist, sah man bereits an vielen Beispielen, und zuletzt sah man es, wie so oft, in Zusammenhang mit der „Bischofssynode“, die im Oktober in die letzte Runde geht. Franziskus möchte mit dieser „Synode“ eine neue „synodale“ Kirche etablieren. Wer das ablehnt - und das tue ich aus ganzem Herzen - begeht neuerdings eine „Sünde“ gegen die Synodalität, die am Vorabend der „Synode“ mit einem Bußakt in Sankt Peter gesühnt werden soll.

Das ist - wie vieles unter Franziskus - völliger Irrsinn: Die Kirche ist katholisch und apostolisch, aber sie ist nie und nimmer „synodal“. Und abgesehen davon: Kein Papst hat die Vollmacht, neue Sünden zu erfinden, auch Franziskus nicht, der auf diesem Weg sein kirchenpolitisches Programm unangreifbar machen will. - Sagen wir es einmal ganz offen: Das ist zwar ein kluger Schachzug, aber es ist auch eine Form der Blasphemie.

Wenn man vor diesem Hintergrund die Früchte dieses Pontifikats betrachtet, sind das ganz andere Früchte als in Medjugorje, denn die Früchte, die uns Franziskus auftischt, sind allzu offensichtlich häufig faul.

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