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Die doppelte Häresie: Von der „neuen“ Messe zur „neuen“ Kirche von Papst Franziskus

Von P. Joachim Heimerl von Heimthal

29. OKTOBER 2024

6 - Kirchenkrise

Seminaristen und Nuegeweihte im Kreise des Weihenden Bischofs

1786: Synode von Pistoia

Die Kirche ist einem Zustand größter Ver­wir­rung. Hinter uns liegt eine „Bischofs­synode“, die nicht mal eine Bischofssynode war, und zugleich hat ihr der Papst das Gewicht eines „Dritten Vatikanischen Konzils“ gegeben.

Tatsächlich diente diese Pseudo-Synode aber nur einem Zweck: Sie fungierte als päpstliches Alibi, damit Franziskus die Kirche nach seinen Vorstel­lungen umgestalten und sich dabei auf die „Sy­no­de“ oder wenigstens auf ihren „Geist“ berufen kann. Dass das der Geist der Häresie ist, stört ihn am wenigsten. Im Gegenteil: Franziskus hat die Teilnehmer der Synode sogar zur Häresie ermutigt. Die definitiven Grenzen der kirchlichen Lehre zählen nicht. Mit anderen Worten: Uns steht ein gewaltiger Umsturz bevor, und Franziskus ist verrückt und größenwahnsinnig genug, der Kirche Christi seinen eigenen Stempel aufzuprägen.

Es ist wahr: Wir sind auf dem Tiefpunkt der Kirchengeschichte angelangt, und an diesem Punkt sollten wir alle endlich ehrlich sein: Franziskus ist der erste Fall eines häretischen Papstes, der eine Glaubenswahrheit nach der anderen verleugnet, sogar die einzige Erlö­sung durch Jesus Christus. Damit steht dieser Papst nicht nur außerhalb der Kirche, son­dern außerhalb des Christentums, und genau dorthin soll seine „synodale“ Umgestaltung die Kirche führen: weit weg von JESUS CHRISTUS!

Natürlich ist das Wahnsinn und wie jeder Wahnsinn hat auch der päpstliche Wahn Me­tho­de. Das sieht man nicht zuletzt an den Personalentscheidungen des Papstes: Mittler­weile werden Spitzenpositionen ausschließlich an Häretiker vergeben; wer „Karriere“ machen will, darf keinesfalls katholische Positionen vertreten. Unter Franziskus hat das Katholische ausgedient und soll sein Pontifikat nicht überleben. Mit dem plumpen Schlagwort von der „synodalen Kirche“ wird dies lediglich verharmlost und chiffriert. Die Wahrheit sieht ganz anders aus: Franziskus will eine neue Kirche, und diese „Kirche“ wird nicht mehr katholisch sein!

Allerdings darf man Franziskus nicht überschätzen. Ihm fehlt das Format eines großen Mannes und das eines bedeutenden Papstes fehlt ihm sowieso. Stattdessen ist er lediglich das Symptom eines rasanten Verfalls, ein Brandbeschleuniger für ein zerstörerisches Feuer, das schon lange im Inneren der Kirche brennt.

Doch wo hat dieser Brand begonnen, der heute alles in Schutt und Asche legt? Die Ant­wort ist einfach: Im Innersten der Kirche, dort, wo sich die höchste Anbetung Gottes und der Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers vollzieht.

Davon hört man heute freilich nichts, übrigens am wenigsten von Papst Franziskus. - Kein Wunder: Mit der Einführung der „ neuen Messe“ durch Paul VI. (1969) sind diese tragenden Säulen der Kirche eingestürzt: Die Anbetung Gottes ist der Interaktion von Priester und Gemeinde gewichen, der Opfercharakter einem protestantischen Mahl. Es ist so offensichtlich, dass man es mit Händen greifen kann: Paul VI. hat das Feuer gelegt, das sich nun zum flammenden Inferno entwickelt, und ohne ihn wäre ein häretischer Papst wie Franziskus nur eine Denkfigur geblieben.

Natürlich heißt dies nicht, die Messe Pauls VI. wäre häretisch. Dennoch begünstigt sie zahlreiche Häresien, wie dies schon Kardinal Ottaviani, der damalige Glaubenspräfekt, festgestellt hat, und wie wir heute alle sehen. Mit der neuen Messe breiten sich diese Häresien wie Krebsgeschwüre in der ganzen Kirche aus, und die „synodale Kirche“, die Franziskus propagiert, ist ebenfalls ein solches Geschwür, vielleicht sogar ein tödliches. Dabei ist dieses Geschwür nur die Konsequenz daraus, dass sich die Kirche mit einer neuen Liturgie auch eine neue Richtung gegeben hat. Und dass diese Richtung von Gott weg und zum Menschen hinführt, kann man seitdem schon an ihren umgewendeten „Altären“ sehen. - Nein, die synodale Kirche ist nicht die Erfindung eines einzelnen Papstes: Sie ist die faule Frucht der Abwendung von Gott und der Verdunkelung des Kreuzesopfers mit der Einführung der „neuen“ Messe. Seitdem bewegt sich die Kirche im freien Fall; wir erleben ihren Suizid wie in einer Zeitlupe von über 50 Jahren.

Dass die Messe Pauls VI. trotz ihrer Schwächen gültig blieb, ändert daran nichts. Das Problem dieser Messe ist nämlich nicht die Frage ihrer Gültigkeit, sondern die Tatsache, dass der Papst mit ihrer Einführung einen doppelten Akt der Häresie beging: Er wider­sprach damit der Überlieferung der Kirche bis auf die Zeit der Apostel und der endgül­tigen - das heißt dogmatischen - Festlegung des Ordo Missae durch Pius V. 1570.

Mit anderen Worten: Was 1969 geschah, war der große Bruch der Kirche mit sich selbst, und daraus konnte nichts Gutes entstehen. - Dass sich heute beispielsweise niemand mehr an lehramtliche oder dogmatische Entscheidungen gebunden fühlt, ist sicher eine unmittelbare Folge davon. Kurzum: Paul VI. hat nicht nur eine neue Messe eingeführt, sondern die Autorität des päpstlichen Lehramts aufgehoben und die Kirche in den Scherbenhaufen verwandelt, vor dem wir heute stehen.

Dennoch wurde die doppelte Häresie Pauls VI. weitgehend akzeptiert, und das Desaster unter Franziskus ist nichts als die Quittung dafür. So gesehen steht Franziskus nur auf den Schultern Pauls und bleibt der zwergenhafte Erfüllungsgehilfe eines Zerstörungs­werks, das lange vor ihm begonnen hat. - Und nur wenn er dieses Zerstörungswerk vollendet, kann er der Bedeutungslosigkeit seines Pontifikats den Anschein „päpstlicher Größe“ verleihen. Sein Krieg gegen die Kirche wird deshalb weitergehen.

Es jedoch nutzt nichts, all dies zu beklagen, wenn wir nicht endlich Konsequenzen daraus ziehen. Eine Erneuerung der Kirche kann nämlich nur dann geschehen, wenn sie wieder zu sich selber findet, das heißt, wenn sie sich mit ihrer Tradition versöhnt. Unter Franzis­kus ist dies unmöglich, solange er auf eine „synodale“ Kirche pocht, die Tradition verach­tet und die „alte“ Messe hartnäckig verfolgt. - Man man müsste schon selber verrückt sein, um das noch für „katholisch“ zu halten.

Und doch keimt die Erneuerung der Kirche gerade im Widerstand gegen Franziskus auf, denn überall dort, wo die Menschen die „alte“ Messe entdecken, ersteht die Kirche Christi strahlend neu. Christus ist in seiner Kirche eben immer am Werk, und er ist es in unserer Zeit diesem Papst zum Trotz. Seien wir sicher: Die doppelte Häresie wird auf lange Sicht scheitern, und weder Franziskus noch seine Pseudo-Synode haben das letzte Wort. Wie immer gilt auch hier: Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat!

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