Die „hörende Synode“ hat kein Ohr für die Gläubigen der katholischen Tradition
12. OKTOBER 2024
Kardinal Hollerich erklärt der Welt die Synode
Wie und was auf der Synode im Einzelnen besprochen wurde, war wegen der Eigenheiten des auf „runde Tische“ zerstreuten und von „Relatoren“ manipulierten Diskurses schwer erkennbar. Niemand außer dem Synodensekretariat unter Kardinal Hollerich weiß, wie die Gespräche an den Tischen und das schließlich vorgetragene Schlußdokument überhaupt zusammenhängen. Daher ist auch kaum zu sagen, inwieweit dieses Dokument dem ständig wiederholten Anspruch genügt, Ausdruck einer „hörenden Kirche“ zu sein. Vieles deutet darauf hin, daß die Synodenkirche eher unter Schwerhörigkeit leidet.
Nicht gehört hat diese Kirche jedenfalls die Stimme der vielen katholischen Ehepaare, die nach den Geboten des Herrn leben und dafür Unterstützung erhofften. Ebenfalls ungehört blieben die Hilferufe katholischer Lehrer und Erzieher, die sich gegen die Zumutungen der woken Kulturrevolution zur Wehr setzen, und das gleiche gilt für Ärzte und Mitarbeiter eines Gesundheitswesens, das immer offener in den Dienst einer Kultur des Todes gepresst wird. Sie waren – wenn man den offiziellen Informationen glauben soll – in der Versammlung gar nicht präsent.
Die auffälligste „Leerstelle“ dieser Zusammenkunft wird markiert durch ihr völliges Schweigen über das zentrale Thema der Liturgie, die durch vielfältige Mißbräuche auf der Seite der Modernisten und den immer rabiateren Kampf gegen die liturgische Tradition in Mitleidenschaft gezogen wird. Alle dahingehenden Themenvorschläge, die von den entsprechenden Gemeinden und Gemeinschaften, aber auch von „freundlichen“ Diözesen vor und während der Synode zahlreich eingereicht worden waren, wurden gnadenlos aussortiert. Auch die Tatsache, daß es ausgerechnet die Gemeinden sind, die der liturgischen Tradition folgen oder ihr zumindest nahestehen, aus denen die meisten Priesterkandidaten kommen, wurde nicht zur Kenntnis genommen.
In einem informativen Artikel über diesen Umgang der Synode mit der Tradition hat Rom Korrespondent Edward Pentin vom National Catholic Register auch über seinen Versuch berichtet, den vom Papst eingesetzten „Relator“ (man muß das Wohl als „Obermanipulator“ übersetzen) der Synode, Kardinal Hollerich S.J., auf diese „Leerstelle anzusprechen. Hier sein Bericht:
Als der Register Kardinal Hollerich am Ende der Synode fragte, warum traditionelle Katholiken und ihre Ansichten hinsichtlich Berufungen und anderer Themen im Abschlußstadium der Veranstaltung keine Rolle gespielt hätten, antwortete der Kardinal: Ich habe Bekannte und Freunde, die die Messe im alten Ritus feiern. Ich kann mir vorstellen, daß man sich in einer postmodernen Welt davon angezogen fühl, ich will das nicht verurteilen.“
Um weitere Erläuterung gebeten, antwortete er, daß der traditionelle Katholizismus „kein Diskussionsgegenstand“ gewesen sei und fügte hinzu:
„Wir sind nicht gegen sie, wir sind nicht für sie.“ Auf die Frage, wie man diese Haltung mit dem Anspruch der Synode vereinbaren könne, alle Gesichtspunkte anzuhören, antwortete er: „Wir haben über Dinge gesprochen, die das Volk Gottes zur Diskussion gestellt hat – und diese Leute haben uns nichts geschrieben.“
Der Kardinal wurde dann später erneut außerhalb der Pressekonferenz auf das Thema angesprochen, aber er erklärte, er sei „zu erschöpft“ – um sich dann zu einem Interview mit Vatican Media zu begeben. Und ein weiters Mal um eine Erklärung gebeten, warum die traditionsorientierten Katholiken nicht einbezogen worden waren, lehnte er ab, weil, wie er sagte, junge Leute auf ein Gespräch mit ihm warteten.“
Soweit dieser Teil des Berichtes von Edward Pentin. Wozu uns nur der Kommentar einfällt, es sei zwecklos, zu versuchen, einen Wackelpudding an die Wand zu nageln. Zumal einen jesuitischen.
Anschließend zitiert der NCR noch einmal den kamerunischen Erzbischof Andrew Nikea, der sich immerhin bereit fand, nicht nur zuzugeben, daß der traditionsorientierte Katholizismus übergangen worden war, sondern auch einen Grund dafür zu nennen wußte: Traditionis Custodes. „Wir hatten nicht vor, auf der Synode über den Papst zu diskutieren“. Ende unseres Zitates aus dem Bericht von Edward Pentin, und soviel denn auch zum Thema „Hörende Kirche“ und „Wahrheitsliebe und Bekennermut“ höchster kirchlicher Würdenträger.
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