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Ein Jahr „Fiducia supplicans“: Papst, synodaler Glaubensabfall und Gay-Häresie

von P. Joachim Heimerl von Heimthal

05. Dezember 2024

6 - Kirchnkrise

Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares durch einen katholischen Priester

Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paarees nach „Fiducia Supplicans“

Es gibt Männer, die wie einsamer Rufer in der Wüste sind, und aus der Bibel wissen wir, dass es meist der Geist Gottes ist, der auf solchen Männern ruht.

Joseph Strickland, von Franziskus zu Unrecht abgesetzter Bischof von Tyler (Texas), ist so ein Mann. Mit den Prophe­ten der Bibel teilt er das gleiche Schicksal, nämlich jenes, dass niemand auf ihn hört. Dabei hören auf Bischof Strick­land inzwischen Millionen, nur seine Mitbrüder im Bischofs­amt tun dies nicht. Als Strickland sie kürzlich aufforderte, endlich dazu Stellung zu nehmen, dass Franziskus nicht mehr den katholischen Glauben lehrt, fielen seine Worte ins Schweigen. Keiner wagte sich vor, um den Texaner zu unterstützen, der so unerschrocken die Wahrheit sprach, kein Bischof in den USA und erst recht keiner anderswo.

Dennoch bleibt es wahr, was Strickland sagte: Franziskus steht für eine neue, für eine „synodale“ Kirche und mit ihr für einen neuen Glauben, der nicht mehr katholisch ist und den man entschieden ablehnen muss! Niemand ist verpflichtet, an eine „synodale“ Kirche zu glauben. Im Gegenteil: Der überlieferte Glaube der Kirche verbietet dies.

Während die Bischöfe zu all dem schweigen, nannte der Obere des deutschen Distrikts der Piusbruderschaft die Dinge klar beim Namen. Er bezeichnete die ,„synodale Kirche“ des Papstes als „diabolisch“, als „Verrat am Auftrag Christi“ und als „Anti-Evangelium“.

Doch auch dies bekümmert niemand. Auf eine Stimme aus der Piusbruderschaft hört man in den Reihen der Bischöfe noch weniger als auf jene aus Texas. Stattdessen orchestriert das Schweigen der Bischöfe einen vielstimmigen Glaubensabfall: den des Papstes und eines Großteils der katholischen Welt, und fast scheint es, als wäre dies eine neue „Normalität“.

Aber woher kommt die Gleichgültigkeit derer, die zu Hütern der Wahrheit bestellt sind und die mit ihrem Schweigen nicht Gott dienen, sondern dem Satan, dem „Vater der Lüge“ (vgl. 1. Joh. 3,8)? Konnte ihr Glaubensabfall aus dem Nichts entstehen? - Wohl kaum. Stattdessen war er vermutlich seit langer Zeit latent vorhanden, und es bedurfte nur eines Papstes wie Franziskus, damit er endlich sichtbar wurde.

Das umstrittene Dokument „Fiducia supplicans“, das vor einem Jahr veröffentlicht wur­de, zeigt dies vielleicht am deutlichsten: Der Papst selbst erlaubte darin die „Segnung“ irregulärer Paare, das heißt die Segnung von Homosexuellen und Ehebrechern.

In den Augen der Heiligen Schrift ist eine solche „Segnung“ ein Gräuel und eine Gotteslästerung. Dennoch blieb das Dokument bis heute in Kraft, und der - geringe - Widerstand der Bischöfe wurde von Anfang an erstickt.

Die Bedeutung von „Fiducia supplicans“ ist damit eine doppelte: Das Dokument ist die Magna Charta, die den allgemeinen Glaubensabfall der Bischöfe am augenfälligsten dokumentiert. Und es macht die Kräfte sichtbar, die viel zu lange im Verborgenen der Kirche wirkten, das heißt die zahlreichen Homosexuellen unter Bischöfen wie Kardinä­len. Es ist sicher kein Geheimnis, dass der Klerus traditionell von Homosexuellen unter­wandert ist, auch wenn man ungern offen darüber spricht. Für den höheren Klerus gilt dies ebenso. Seriöse Schätzungen gehen (in Ermangelung einer gesicherten Datenlage) von gut zwei Dritteln aus, und selbst wenn es weniger wären (was ich nicht glaube), hält die Kirche damit einen beispiellosen Rekord.

Dass das so ist, hat viele Ursachen, vor allem soziologische, und gerade unter den älteren Klerikern finden sich bis in die Generation des Papstes überdurchschnittliche viele, die mit der Entscheidung für den Zölibat gesellschaftlichen Repressalien entkommen sind.

Heute ist das, zumindest in den westlichen Gesellschaften anders, und die im Priester- und vor allem im Bischofsamt gestrandeten Homosexuellen drängen hinter den Kulissen des Vatikans nun vehement darauf, dass sich die Kirche dem neuen Kurs öffnet. Um es klar zu sagen: Die Kirche ist in die Hände homosexueller älterer Männer gefallen.

Nur vor dem diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass der Papst mit „Fiducia supp­licans“ das Ungeheuerliche ermöglichte und damit zugleich auf so auffallend wenig Gegenwind stieß: Die „Segnung“ der Sünde und der Abfall von Gott scherten die Wenig­sten; die Meisten identifizierten sich offensichtlich längst damit und fädelten das Doku­ment unter Federführung von Kardinal Fernandez ganz gezielt ein.

Spätestens seitdem ist nichts mehr, wie es war: Das, was man gemeinhin die „Gay-Häresie“ nennt, hat mit der Billigung des Papstes die Kirche gekapert, und immer mehr Bischöfe und Kardinäle behaupten nun scheinheilig, sie hätten in einem „Synodalen Prozess des Zuhörens“ plötzlich „dazugelernt“. Sie hätten - wie durch ein Wunder - begriffen, dass Homosexualität von Gott „gewollt“ und keineswegs eine Sünde sei, und dies entgegen der Offenbarung und der 2000-jährigen Lehre der Kirche .

Ein erstaunlicher Wandel, finden Sie nicht? Oder ist es nicht wahrscheinlicher, dass all diese Prälaten nur die Gunst der Stunde ergriffen, um endlich ihre Veranlagung zu rechtfertigen und sie mit Hilfe des Papstes zu „approbieren“? Wer sonst könnte die „Gay-Häresie“ fördern, wenn nicht jene hochwürdigsten Herren, die selber „gay“ sind und die nur davon getrieben werden und eben nicht vom „Heiligen Geist“?

Es ist so unfassbar, wie es wahr ist: Die Kirche befindet sich in der babylonischer Gefan­enschaft eines homosexuellen höheren Klerus, der beginnend mit der „Gay-Häresie“ nun nach und nach eine neue Pseudo-Kirche installiert, und zwar genau jene, vor der uns Bischof Strickland warnt: die „synodale Kirche“ des Papstes.

Das Schiff der Kirche erlebt damit etwas wie die Meuterei auf der Bounty, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Der Kapitän selber ist hier mit den Meuterern, und die Männer, die sich wie Strickland der „Gay“-Meuterei verschließen, stehen beinah mit dem Rücken zur Wand.

Im Hause des Herrn regiert derweil der Antichrist, und der Papst selbst hat ihm mit „Fiducia supplicans“ einen Götzen-Altar errichtet. Es wird nicht der letzte sein, sollte Franziskus noch längere Zeit amtieren.

Allen, die nun einwenden, die Franziskus sei ohnehin nicht der legitime Papst, und nur deshalb seien diese haarsträubenden Zustände möglich, möchte ich widersprechen. Es gibt keinen anderen Papst außer Franziskus. Aber es brauchte wohl einen Papst wie ihn, um das Wirken des Satans in der Kirche zu enthüllen und es auf die Spitze zu treiben. - Ja, Franziskus ist rechtmäßiger Papst, und er ist es nicht zur Ehre Gottes, sondern zur ewigen Schande des Apostolischen Stuhles, den er mit „Fiducia supplicans“ entweiht hat.

Und doch: Vielleicht wollte Gott die Entstellung seiner Kirche durch Franziskus nur deshalb sichtbar machen, um sie durch einen würdigeren Nachfolger Petri wiederherzu­stellen? Wer weiß?

Bis es soweit ist, ist es wichtig, auf die Stimmen der richtigen Männer zu hören, und zwar auf jene, die eben nicht die „Gay-Häresie“ und damit ihre eigene Veranlagung vertreten, sondern die wie Bischof Strickland die Stimme Gottes sind. - „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ (Mt 11,14).

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