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Was von der vierten Woche übrig blieb

27. Januar 2025

Kommentar und Kategorisierung

Die Photomontage zeigt in einer Montage das Porträt des Kardinals vor dem Hintergrund einer Messfeier im überlieferten Ritus und der Kuppel der Peterskriche.

Cardinal Robert Sarah - unermüdlicher Verteidiger der Tradition.

Kardinal Sarah fand bei der Vorstellung seines neuesten Buches außergewöhnlich harte Worte für alle Versuche, die überlieferte Liturgie endgültig „abzuschaffen“:

„Die Absicht, die Tridentinische Messe abzu­schaffen, einen Ritus, der bis auf Papst Gregor den Großen zurückgeht, eine Liturgie, die 1600 Jahre alt ist, eine Messe, die von so vielen großen Heiligen gefeiert wurde - bis zurück zu den Päpsten Gregor (590-604) und Damasus (366-384) — dieser Plan, wenn er denn wahr ist, erscheint mir als eine Herabsetzung der ganzen Kirchengeschichte und der heiligen Tradition, ein teuflisches Vorhaben, das auf den Bruch mit der Kirche Christi, der Apostel und der Heiligen abzielt.“ Wow!

Die angekündigte Ernennung von Schwester Rafaella Petrini zur Präsidentin des Governatorats des Vatikanstaates – vielleicht könnte man hier das ausgestorbene Wort „Gouvernante“ wiederbeleben – ist theologisch weniger schwerwiegend als die Einset­zung der Präfetessa Brambilla für die Ordenskongrgation. Das Amt des Governatore war zwar in der Vergangenheit stets mit einem hochrangigen Kleriker, oft einem Kardinal, besetzt – es ist jedoch kein geistliches Amt im eigentlichen Sinne und hat überwiegend weltliche Aufgaben. Ein Verwaltungsjob also.

So bleibt die Damenwahl wenig mehr als ein Signal für den Willen von Franziskus, die von der Säkulargesellschaft vorgegebenen Maßstäbe auch in der Kirche verbindlich zu machen — und das insbesonders da, wo damit die Identität der Kirche beschädigt wird.

Die gleiche Absicht liegt letztlich auch der von ihm am gestrigen Sonntag mit allem verbliebenen päpstlichen Pomp zelebrierten:

Einsetzung von Lektor*innen (Quelle, mit Bildern) zugrunde. Traditionell war das Lektorat ein dem männlichen Klerus vorbehaltenes (niederes) Weiheamt, eine Stufe auf dem Weg zur Priesterweihe. Als solches war es 1972 von Paul VI. in Ministeria Quaedam „abgeschafft“ und durch eine Laienbeauftragung ersetzt worden, die zunächst allerdings ebenfalls nur Männern vorbehalten bleiben sollte. Durch Verzicht auf eine offizielle „Beauftragung“ wurde die Funktion in der Praxis alsbald auch Frauen zugänglich gemacht, bis Franziskus es dann 2021 in seinem Motu proprio „Spiritus Domini“ in ein nun auch offiziell für Frauen zugängliches Laienamt zurückverwamdelte. Gerade in deutschen Diözesen wurde dieses Amt nicht nur vorzugsweise an Frauen verliehen, sondern diese Verleihung erfolgte auch oft im Rahmen einer Phantasieliturgie, die mehr oder weniger einer Diakonen- oder Priesterweihe ähnelte.

Und gerade so pseudoliturgisch hat es Franziskus am vergangenen Sonntag auch gehal­ten: Die Grenzen zwischen Laien und Priesterschaft werden systematisch verunklart — oder weniger seriös ausgedrückt: So geht Salamitaktik.

Die „Dienerinnen des Herrn und der Jungfrau Maria“ gehören allerdings offenbar nicht zu den Frauen, deren (Be-)förderung dem Heiligen Stiefvater besonders am Herzen liegt. Die erst 1988 in Argentinien gegründete und im Geist der hl. Clara vor allem in der Sorge für Arme, Kranke und Ausgegrenzte tätige Gemeinschaft hat ähnlich wie vor Jah­ren die Franziskaner der Immakulata den Schatz der überlieferten Liturgie entdeckt und feiert seitdem nicht ausschließlich, aber eben auch, die Messe im alten Ritus. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, findet die Gemeinschaft der frommen Frauen mit ihrer Tätigkeit so viel Anklang, daß sie zu einer der wenigen Ordensgemeinschaften der Kirche geworden ist, die keine Nachwuchssorgen haben müssen: Der Andrang ist groß.

Für die römischen Konkursverwalter stellt das eine schwer erträgliche Provokation dar. Sie haben die Nonnen daher zunächst einer strengen Visitation unterzogen und nun zu Beginn des Jahres unter komissarische Aufsicht gestellt. Drei Jahre lang dürfen sie keine neuen Postulantinnen aufnehmen, ihre weitere Zukunft ist ungewiss.

Valentin Thalhofer wurde am 21. Januar des Jahres 1825 in Unterroth, nahe Ulm, geboren. Nach Studium und Priesterweihe schlug Thalhofer eine akademische Laufbahn ein und wurde bals zu einem Mitbegründer der deutschsprachigen Liturgiewissenschaft. Die meisten seiner Bücher sind, wiewohl in vielen Einzelpunkten veraltet, auch heute moch wertvolles Hilfsmittel für jeden, der die katholische Lehre vom heiligen Messopfer in ihrer traditionellen und zeitlos gültigen Form verstehen will und sich nicht mit den mehr oder weniger abseitigen Kopfgeburten der modernen Universitäts- und Staats­theo­logie abspeisen lassen will. Clemens V. Oldendorf gibt auf kathnews.de einen kurzen Überblick zu Leben und Werk Thalhofers.

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