Die eine und einzige Form der Liturgie im lateinischen Ritus?
30. Oktober 2025
Novus ordo Variante Münster
Wer bisher immer noch glaubte, daß der Novus ordo die eine und einzige Form der Liturgie für den lateinischen Ritus darstellt oder wer immer noch nicht wußte, warum die überlieferte Liturgie der hl. Päpste Grgor und Pius(V.) regulär „ad Dominum“ gefeiert wird, findet wichtiges Anschauungsmaterial in einer Kurznotiz bei Fr. Zuhlsdorf. Dort sind drei besonders sprechende Beispiele dafür zusammengestellt, wie gotteslästerlich breit der SPIELraum ist, den dieser von glaubensschwachen Schreibtischtätern zusammengebastelte Ritus denen, die ihn praktizieren, zur Selbstverwirklichung bereitstellt. In seiner kleinen Zusammenstellung verweist Zuhlsdorf auch auf den am vergangenen Sonntag vom ZDF ausgestrahlten „queer-katholischen“ Fernsehgottesdienst aus Münster, dem wir unsere Illustration entnommen haben.
Dabei lassen wir den Aspekt, daß ein solcher “very special“-Gottesdienst schon in sich eine theologisch unhaltbare Angelegenheit ist, weitgehend außer acht, und bitten unsere Leser, vor allem auf den dargebotenen „Ritus“ selbst zu schauen - also auf das, was diese Veranstaltung in frei gedichteten Texten, in Ablauf und Dramaturgie, in der Theatralik des Hauptdarstellers, in Besetzung und Spiel der Nebenrollen und nicht zu letzt in der „musikalischen“ Gestaltung zum Ausdruck bringt.
Selten wird so deutlich erkennbar wie hier, daß man Form und Inhalt nicht voneinander trennen kann. Das gilt auch für die beiden anderen von Fr. Zuhlsdorf verlinkten Beispiele, bei denen das, was der Inhalt des Messopfers sein sollte, völlig von dem formalen Drumherum erschlagen wird, das die Gestalter der jeweiligen Feiern für dem Empfinden ihrer jeweiligen „Zieklgruppe“ besonders angemessen halten. Bei dem „Queer-Ritus“ aus Münster Entfaltet dieser Zusammenhang sich noch auf eine ganz besondere Weise: Gemeinhein sagt man Homosexuellen nach, sie neigten zum Narzismus, zu expressiver Emotionalität und Theatralik und was dergleichen tatsächlich begründete oder dem Vorurteil entstsprungene Zuschreibungen mehr sind. Der Hauptdarsteller des hier gebotenen Schauspiels jedenfalls scheint diese Zuschreibungen rückhaltlos zu akzeptieren und zeigt sich nach Leibeskräften bemüht, sie in seinem rituellen Gestus zu verkörpern. Will er damit seiner Vorstellung von der bestmöglichen Ansprache der konkreten Zielgruppe gerecht werden, oder macht er das immer so? Und falls ja: Wer um alles in der Welt hat einen solchen Schmierenkommödianten zur Priesterweihe empfohlen?
Aber der Novus Ordo soll der eine und einzig legitime Ausdruck der Lex Credendi der Lateinischen Liturgie der römischen Kirche sein – belehrt uns mit der Autorität des Nachfolgers Petri Papst Franziskus. Arme römische Kirche, kann man da nur sagen. Der Herr sei ihrer und des verstorbenen Papstes Seele gnädig.
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