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Fr. Hunwicke zu Fiducia Supplicans

02. März 2024

Kommentar und Kategorisierung

FR. Hunwicke steht predigend auf der Kanzel

Fr. John Hunwicke vom Ordinariat ULF von Walsingham

Die Diskussion über „Fiducia Supplicans“ hält unvermindert an. Und immer wenn man denkt: „Jetzt ist aber wirklich schon alles gesagt“, bringt ein neuer Beitrag neue Aspekte in die Diskussion. So unter Datum vom 1. März Fr. Hunwicke mit zwei Überlegungen, die ihn zu schwerwiegenden Schlussfolgerungen führen. Hier die Übersetzung:

Zwei Punkte zu Fiducia Supplicans

1. Wahrheit

Dieses Dokument beginnt mit etwas, das ein loyaler Katholik vielleicht als suggestio falsi bezeichnen könnte – ein Nicht-Katholik würde es als ein paar Lügen bezeichnen.

Dieser Papst schreibt, daß „der Herr ein Segen für die ganze Menschheit ist, ein Segen, der uns alle erlöst hat, und er ist das ewige Wort, mit dem der Vater uns gesegnet hat, während wir noch Sünder waren (Römer 5, 8)“.

Das Wort „Segen und gleichbedeutende Ausdrücke, die eine ganz wesentliche Rolle in der gegenwärtigen Argumentation des Papstes spielen, kommt im Text des h. Paulus überhaupt nicht vor.

Wir/uns kann entweder für „die ganze Menschheit“ bedeuten, oder „wir/für uns Christen“. Da der Absatz bei Paulus mit einem „wir, die wir gerechtfertigt sind durch den Glauben“ beginnt, sehe ich keinen Grund, Paulus gewaltsam die Vorstellung in den Mund zu drücken, daß dieser Satz „universalistisch“ gemeint ist und alle Menschen betrifft.

Der Bergoglinische Text bezieht es auf uns „alle“. Da der hl. Paulus in seiner Argumentation hier dieses Wort kein einziges Mal verwendet, sehe ich nichts, was für die die Bergoglianische Entscheidung spricht, dieses Wort hier hineinzudrücken – und das gleich zwei mal.

Es stimmt, daß dieser Abschnitt aus einer päpstlichen Katechese von vor ein oder zwei Jahren genommen ist, aber ich kann nicht sehen, daß das an der Sache etwas ändert. Sollen wir denn alle unsere Zeit damit verbringen, jede Äußerung dieses Mannes unter eine starke Lupe zu legen um zu überprüfen, daß er da nicht irgend einen Gedanken hereinbringt, der dann in ein oder zwei Jahren wie von Zauberhand zu seinem offiziellen Lehramt gemacht wird?

2. Unwahrheit

Diese „nicht-liturgischen Segnungen“ sollen – anscheinend – sorgfältig so ohne besondere Riten, Formalitäten oder sonst was durchgeführt werden, daß niemand sie mit einer offiziellen Segnung oder Eheschließung verwechseln kann.

Aber offenbar ist ja die Vorstellung, daß ein Priester daran teilnimmt. Warum? Ein Priester ist ein offizieller Amtsträger der Kirche und der christlichen Gemeinschaft. Selbst wenn er kein formales Kennzeichen seines Priester-Seins trägt, bedeutet die bloße Tatsache, daß er einbezogen wird, daß alle Beteiligten wissen, daß er Priester ist und in seiner Eigenschaft als Priester amtiert.

Hier passiert etwas zutiefst Unwahrhaftiges. Kardinal Müller hat von Sakrileg und Blasphemie gesprochen. Und damit hat er völlig Recht. Aber ich denke, hier geschieht noch etwas Bösartigeres, eine verbrecherische Verschwörung zur Untergrabung des ganzen Begriffes von Wahrheit, zur Zerstörung der Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit überhaupt.

Das trägt ganz eindeutig die Handschrift des großen Vaters der Lüge höchstselbst. An dieser Stelle sind wir – wenn wir es nicht schon vorher waren – im Pontifikat von 1984. Wir stehen hier, wie der hl. Paulus sagt, „nicht im Kampf gegen Fleisch und Blut, sondern gegen „die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.“

Wie viel von diesem Pontifikat wird auseinander sortiert werden müssen, um das Päpstliche daran vom Diabolischen zu trennen?

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