Sommer-Ausgaben von UNA-Voce-Korrespondenz und
PMT-Magazin „Dominus Vobiscum“
18. September 2025

Von Nikäa 325 nach Rom 1025
Gegen Ende der Sommerpause trafen hier ziemlich gleichzeitig Nr. 30 von „Dominus Vobiscum“ und Heft 2/2025 der Una-Voce-Korrespondenz ein. Und da beide thematisch einen ganz eindeutigen (wenn auch unterschiedlichen) Schwerpunkt haben, sollen sie hier auch nebeneinander vorgestellt werden.
Die Sommerausgabe der UNA-Voce-Korrespondenz ist die erste Ausgabe seit der Wahl und Amtseinführung von Papst Leo XIV. Die Zeitschrift bringt deshalb in 48 Texten eine umfangreiche Dokumentation der frühen Publikationen zu dieser von den meisten Beobachtern nicht erwartete Wahl. Darunter auch die ersten „Selbstzeugnisse“ des Papstes aus seinen Ansprachen und – wohl als Dokument des an der Kurie fortdauernden Einflusses des Vorgängers – das Schreiben des Synodensekretariats der Synodensynode an Papst Leo mit dem unübersehbaren Versuch, den neuen Papst auf die buchstabengetreue Weiterführung der Ideen des Alten festzulegen.
Bei aller Freude und allem Optimismus, die in den hier dokumentierten Reaktionen auf die Wahl Robert Prevosts zu erkennen ist, kann man nicht nur dem Synodendokument, sondern auch vielen anderen Beiträgen der Dokumentation Gründe für die in vielen Dokumenten anklingende Frage entnehmen, ob der neue Amtsinhaber tatsächlich den Willen und die Kraft hat, den unter seinem Vorgänger erfolgten Fehlentwicklungen entgegenzutreten – und als einen der wichtigsten Schritte dazu die von Franziskus und der Glaubenskongregation angeordnete weitgehende Verdrängung der überlieferten Liturgie aus dem Leben der Gemeinden rückgängig zu machen.
Dazu ist es bekanntlich trotz einiger positiv deutbarer Signale bisher nicht gekommen. Das ist eine der Ursachen dafür, daß sich die bereits beim Amtsantritt des neuen Papstes von einigen Anhängern der Tradition geäußerte Skepsis inzwischen weiter ausgedehnt hat. Nicht zuletzt deshalb kommt der hier angezeigten Ausgabe der UVK-Korrespondenz besonderer dokumentarischer Rang zu: In ihrer Momentaufnahme der Stimmen und Stimmungen von Mai/Juni 2025 gibt sie ein gutes Panorama des Hintergrundes, vor dem später, wenn Hoffnungen und Spekulationen durch Nachrichten und Informationen bestätigt oder widerlegt sind, die Bedeutung dieser Wahl zu würdigen sein wird.
Auch in der 30. Ausgabe von Dominus Vobiscum von „Pro Missa Tridentina“ bildet die Wahl des neuen Papstes den Ausgangspunkt. Dem folgt als thematischer Schwerpunkt durchaus passend ein Bündel von Beiträgen zu Entstehung und Wirkung des Motu Proprio Traditionis Custodes von Franziskus zum faktischen Verbot der überlieferten Liturgie – und wie sich inzwischen auch herausstellt des überlieferten Katechismus – in der Gemeindeseelsorge. Von besonderem Gewicht dabei ist eine deutsche Übersetzung der von Diane Montagne angestellten und veröffentlichten Recherchen zur Entstehung dieses Dokument. Diane Montagne hat darin bekanntlich nachgewiesen, daß TC sich nicht, wie von Franziskus behauptet, auf eine Empfehlung der Mehrheit des Weltepiskopats stützen kann, sondern im Gegenteil im Widerspruch zu dessen per Umfrage ermittelter Mehrheitsmeinung steht.
Danach waren die meisten Bischöfe mit der auf Summorum Pontificum gegründeten Praxis durchaus zufrieden und sprachen sich für deren Beibehaltung aus. Die umfangreiche Dokumentation der Recherchen von Montagne macht auch diese Ausgabe von „Dominus Vobiscum“ zu einem wichtigen Werkzeug für alle, die sich für die Erhaltung und Anerkennung der überlieferten Liturgie einsetzen.
Den zweiten Schwerpunkt der Ausgabe bildet eine ausführliche Darstellung von Verlauf und Bedeutung des Konzils von Nizäa, dessen 1700. Jahrestag wir in diesem Jahr feiern können. Der Beitrag beruht auf zwei Folgen des von Prof. Michael Fiedrowicz auf der Splendor Veritatis Akademie angebotenen Youtube-Podcasts zum Thema, den wir auf unserer Startseite verlinken, und macht diesen Beitrag damit auch für diejenigen leichter zugänglich, die lieber lesen als hören. Dabei wird diese Zugänglichkeit durch die gut ausgewählte und teils großformatige Illustration des Themas noch weiter gesteigert.
Drittes Thema ist die Berichterstattung über die diesjährige PMT-Hauptversammlung (10. Mai in Frankfurt) mit dem vollständigen Abdruck des Festvortrags von Privatdozent Dr. Sebastian Ostritsch zum Thema: „Über die göttliche Tugend der Hoffnung“. Ein nicht nur wegen der eingangs erwähnten Ungewissheit über den Fortgang der Dinge in Rom überaus aktuelles Thema.
Bezug Dominus Vobiscum: PMT.Stuttgart@t-online.de
Bezug Una-Voce-Korrespondenz: leserdienst@una-voce.de
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