Papst Leo empfängt Bischof Rifan von der Administratur St. Johannes Vinnay
in Audienz
19. November 2025
Papst Leo empfängt Bischof Rifan
Bischof Rifan von der Apostolischen Administratur in Campos, über den wir kürzlich aus Anlaß seines 75. Geburtstag ausführlicher berichtet hatten, ist am 15. November in Rom von Papst Leo in Privataudienz empfangen worden. Im Anschluß daran ließ der Bischof auf der Website der Administratur einen für solche Audienzen ungewöhnlich ausführlichen Bericht veröffentlichen, den wir hier in unserer Übersetzung (nach der englischen Version auf Rorate Caeli) wiedergeben:
Am 15. November 2025 wurde ich von Papst Leo XIV. in der Bibliothek des Apostolischen Palastes zu einer Privataudienz empfangen. Die Audienz dauerte 30 Minuten. Neben meiner Vorstellung als Bischof der Persönlichen Apostolischen Administration des Heiligen Johannes Maria Vianney, die ihm sicherlich nur aus Berichten bekannt war, erläuterte ich ihm deren Entstehung und die Gründe für ihre Gründung durch Papst Johannes Paul II. im Jahr 2002. Ich erzählte ihm unsere Geschichte und übergab ihm unsere Dokumente sowie die des Heiligen Stuhls zu dieser Sache. Außerdem überreichte ich ihm einige meiner eigenen Bücher, Artikel und Erklärungen. Ich berichtete über unseren theologischen und spirituellen Weg und darüber, wie wir uns aus einer Phase der Trennung von der Kirche befreit und die Notwendigkeit der Gemeinschaft erkannt hatten, in der wir uns – Gott und der Kirche sei Dank – nun befinden.
Ich brachte ihm unsere Gemeinschaft und unsere feste Treue zum in seiner Person verkörperten Stuhl Petri zum Ausdruck.
Er stellte mir einige Fragen zu unserer Position, die ich zu seiner vollsten Zufriedenheit beantwortete.
Er erkannte, daß wir uns deutlich von anderen radikalen und schismatischen Gruppen unterscheiden.
Ich erinnerte ihn an die Worte des heiligen Augustinus: „Außerhalb der Kirche kann man vieles haben; man kann Halleluja und Amen singen, das Kreuzzeichen machen usw. … Aber außerhalb der Kirche gibt es kein Heil.“
Ich zeigte ihm, wie wir in Gemeinschaft mit unserem Diözesanbischof und den anderen katholischen Bischöfen stehen. Ich erklärte ihm, wie unser Priesterseminar und unser Berufungsprüfungsverfahren funktionieren.
Ich teilte ihm mit, daß wir mit Erlaubnis oder auf Bitte der jeweiligen Bischöfe auch elf weitere Diözesen betreuen. Deshalb sprach ich mit ihm über die Notwendigkeit, unsere Apostolische Administration zum Wohl der Kirche fortzuführen. Ich teilte ihm mit, daß ich aufgrund meines Alters von 75 Jahren und der Notwendigkeit, weiterhin einen Bischof zu haben, bereits mein Rücktrittsschreiben eingereicht habe.
Seine Antwort wird nach den üblichen Konsultationen selbstverständlich auf dem vorgesehenen Weg erfolgen. Ich war sehr erfreut über diesen herzlichen und verheißungsvollen Besuch, der unsere Verbundenheit und Gemeinschaft mit dem Stuhl Petri in seiner Person bezeugte.
Zum Schluss zitierte ich das Gebet „Dominus preservet eum … et non tradat eum in manibus inimicorum eius“, das wir gemeinsam beteten.
Was meinen Rücktritt betrifft, so halte ich mich – und auch niemanden sonst – wie ich selbst immer gesagt habe, weder für unentbehrlich noch für unersetzlich.
Selbstverständlich bat ich lediglich um seinen Segen. Ich mache mir das Gebet des heiligen Martin zu eigen: „Herr, wenn ich für Dein Volk noch gebraucht werde, will ich die Aufgabe nicht ablehnen.“
Doch diese Verfahren brauchen ihre Zeit. Der Papst gibt keine sofortige Antwort. Es gibt zunächst vielerlei Beratungen. Ich wiederholte ihm seine Worte, die er als Kardinal während des Konklaves gesprochen hatte: „Wir sind in den Händen des Heiligen Geistes und der Kirche.“
Lasst uns beten, daß der Papst das tut, was für die Zukunft unserer Apostolischen Verwaltung am besten ist, zum Wohl der Kirche und zur Ehre Gottes.
Unsere Liebe Frau, Mutter der Kirche, wird uns immer beschützen. Gott sorgt für uns, Gott wird immer für uns sorgen! Seine Barmherzigkeit wird uns nicht verlassen.
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