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Was von der 49. Woche übrigblieb

06. Dezember 2025

Allgemein

Das Bild zeigt eine Montage aus der Facebook-Seite von Peter Keasniewski, der ein Photo von Papst Leo und Patriarch Theodor (mit Mitra) sowie ein weiteres Bild mit dem Petriarchen (mit Mitra) übereinander montiert hat.

Überraschende Wiederbegegnung mit einer Tiara

Bei einigen Bildern von päpstlichen Aus­landsreisen wird uns immer etwas mul­mig zumute – bei Leos jüngster Wallfahrt zum Ort des Konzils von Nikäa waren das die Aufnahmen von der Kranzniederlegung im Mausoleum Atatürks im Regierungsviertel von Ankara – hier ein kurzes Video. Wenn so viel Verbeugung vor dem Geist des Säkularismus als Eintrittsgeld zu entrichten ist, könnte ein Papst vielleicht doch in Erwägung ziehen, auf das eine oder andere Reiseziel verzichten. Mit stillem Vergnügen betrachteten wir dagegen das Photo von der Begegnung des Papstes mit dem grie­chisch-orthodoxen Patriarchen Theodros II. von Alexandria, der dem römischen Kirchenober­haupt mit eben jener Tiara gegenübertrat, wie sie Papst Paul der Bescheidene vor 60 Jahren niedergelegt hatte. Gregory Dipippo bringt dazu eine lesenswerte Notiz auf New Liturgical Movement.

Auch aus Rom selbst gäbe es einiges ausführlicher zu berichten – wenn man denn anneh­men könnte, daß das, was aus der Kurie gemeldet wird, nicht genauso gut auch das Ge­gen­teil von dem bedeuten könnte, als das es bei ersten Blick erscheint. Dieser Verdacht drängt sich jedenfalls auf, wenn man die vielerlei Nachrichten über die dritte oder vierte Ablehnung der Vorschläge für ein Frauendiakonat zur Kenntnis nimmt, die einerseits recht entschieden klingt, andererseits aber ausdrücklich mit dem Vorbehalt verbunden ist: Zumindest jetzt nicht. Wir werden darauf zurückkommen müssen.

Ebenfalls zweifelhaft erscheint uns die Annahme, die Anregung des Papstes, der deut­sche Synodale Weg möge sicherstellen, daß „alle Stimmen gehört werden“, sei ein Stopp­schild für die kirchenzerstörerischen Plände der Mehrheit des deutschen Episkopats. Da braucht es wohl stärkeres Geschütz. Und in der von Leo verfügten Auflösung einer von Papst Franziskus ohne jedes Konzept eingerichteten Behörde zur Verwaltung von Spen­dengeldern sehen wir ebenfalls kein Indiz für einen grundlegenden Wandel: Wo Papst Leo sich durch Akte seines Vorgängers in der Verfolgung seiner Vorstellungen behindert sieht, macht er sie ohne zu zögern rückgängig. Wo er sie als seinen Zielen dienlich be­trach­tet, behält er sie unter Betonung der Kontinuität bei – und der Erhalt der litur­gi­schen Tradition steht jedenfalls auf seiner Prioritätenliste ganz unten.

Ein letztes „aus Rom“ noch: Bei der als „Tradition“ von seinem Vorgänger übernommenen fliegenden Pressekonferenz auf der Rückreise aus dem Orient hat der Papst die „Ermu­ti­gung“ ausgesprochen, den Islam „weniger zu fürchten, sondern in Dialog mit ihm zu tre­ten“. (Quelle) Gerne hörte man, was die nigerianischen Christen dazu zu sagen, von denen bereits in den ersten 11 Monaten dieses Jahres mindestens 7000 von den islami­sti­schen Mordbrennern umgebracht worden sind, die somit als Dialogpartner nicht mehr in Frage kommen.

Zusätzlich hätten wir in dieser Woche noch einiges für die Rubrik „Vermischtes“. Ziem­liche Aufregung gab es dieser Tage über die Weihnachtskrippe auf der Brüsseler Grande Place, die die Heilige Familie als eine Art Lumpenpuppen ohne Gesichter darstellt. Dabei ist dieses von einer deutschen Künstlerin geschaffene Werk doch nur die Nach­äffung eines Trends, dem fromme Nichtskönner schon seit längerem verfallen sind: Heiligendarstellungen brauchen keine Gesichter – vermutlich, damit man sich selbst besser in ihnen wiedererkennen kann.

Auch Texas läßt uns nicht in Ruhe: Auf  Youtube ist ein Video aufgetaucht, in dem Bischof Peter Jugis, der Vorgänger des jetzigen Skandalbischofs Beckman und im Gegen­satz zu diesem ein starken Förderer der Tradition, unter anderem als Zelebrant eines Pon­tifikalamts im überlieferten Ritus zu sehen ist.

Peter Kwasniewski hat auf NewLiturgialMovement einen „Vorschlag für die erneuerte Apostolische Liturgie des hl. Chrysostomus“ veröffentlicht, bei dem einem vor Lachen die Tränen kommen: Die Satire führt drastisch vor Augen, welcher Ungeist die Reformer der Westkirche geplagt hat, als sie vor nun bereits über 50 Jahren zu ihrem Deforma­tions­werk an der Liturgie der heiligen Päpste Damasus und Gregor schritten.

Zu guter Letzt hier erstmals ein Link auf die zum Spektrum der gegen den Mainstream antretenden Publikationen gehörende „Achse des Guten“, wo Autor Georg Etscheid sich unter dem Titel „Ohren zu und durch – Niemand braucht neue Opern, und endlich sagt es jemand“ zu aktuellen Trends in der zeitgeistigen Opern-Musik in einer Weise äußert, daß unsereins bei der Lektüre zu jedem zweiten Satz vor sich hinmurmelte: „Wie bei unserer armen Mutter Kirche auch.“

Nicht nur in der Kirchenmusik; nicht nur in der bildenden Kunst und nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt – der ganze Organismus der ehemals abendländischen Gesellschaft ist von den Viren geistloser und geisttötender Reformitis geschädigt, die sein Überleben in Frage stellen

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