„Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein.“
Papst Benedikt XVI. 2007 zu Summorum Pontificum.

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Hl. Athanasius, Schrecken der Ketzer

Bild: Wikimedia commonsHeute gedenken das Martyologium Romanum und mit ihm weitere Kirchen des Ostens und des Westens des hl. Athanasius von Alexandria, geboren um 300, gestorben am 2. Mai 373. Andere Kirchen im Osten hatten seinen Feiertag bereits am 18. Januar. Das ökumenische Heiligenlexikon schreibt über ihn einleitend:

Athanasios wurde in einer christlichen Familie groß. Als Kind erlebte er noch Christenverfolgungen, die ihn hart und unnachgiebig werden ließen. Er studierte, hatte Kontakt zu den asketischen Mönchen in der thebäischen Wüste, wurde 318 Diakon und begleitete 325 seinen Patriarchen Alexander von Alexandria zum 1. Konzil in Nicäa. Hier erlebte er die Auseinandersetzungen mit dem Arianismus, der Kampf gegen diese Lehre wurde zu einem bestimmenden Moment seines Lebens, hierfür trägt er den ihm von Gregor von Nazianz beigelegten Ehrennamen Säule der Kirche und wurde er in der Orthodoxen Kirche zum Kirchenvater ernannt. Seine Gedanken waren wesentlich für die Ausformung der Lehre von der Inkarnation - der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus - und bildeten die Grundlage zur Ausformulierung des Athanasianischen Glaubensbekennt­nisses.

Auch der Fortgang seiner dort gebotenen Lebensbeschreibung ist lesenswert.

Im Osten wird Athanasius seit unvordenklicher Zeit als Kirchenlehrer verehrt. Im Westen wurde ihm dieser Ehrentitel 1568 kurz nach Abschluß des Konzils von Trient durch Papst Pius V. zuerkannt. Hier geht es weiterDeutschland hat insofern eine besondere Beziehung zu dem Heiligen von der anderen Seite des Mittelmeers, als in unserem seit der sogenannten Reformation ständig gegen Lehre und Ordnung der Kirche rebellierenden Land glaubenstreue Katholiken sich immer wieder auf Athanasius und seine entschiedene Verteidigung eben dieser Ordnung berufen haben.

Mitten im beschaulichen Biedermaier hat Joseph Görres 1838 mit seiner „Athanasius“ betitelten Kampfschrift den preußischen Staat herausgefordert, der in der damals aktuellen Auseinandersetzung um die kirchliche Eheschließung gemischt konfessioneller Paare nicht davor zurückgeschreckt hatte, den Kölner Erzbischof Droste zu Vischering zu verhaften und auf der Festung Minden festzusetzen.

Nicht nur in dieser „Mischehenfrage“ haben sich die glaubens- und würdelosen heutigen deutschen Bischöfe längst dem Zeitgeist unterworfen, und schon zeichnet sich ab, daß sie auch dem vor Gott und den Menschen gleicherweise unmöglichen „Ehebund“ gleichgeschlechtlicher Partner ihren Segen nicht versagen wollen.

130 Jahre nach Görres hat dann der Regensburger Bischof Rudolf Grabner zum 1600. Todestag des Kirchenlehrers unter dem Titel „Athanasius und die Kirche unserer Zeit“ eine Streitschrift herausgebracht, worin er – an Athanasius und Goerres anknüpfend – die inneren Feinde der Lehre Christi und seiner wahren Kirche auf’s Korn nahm, insbeson den seit dem II. Vatikanum die Kirche okkupierenden Ungeist des Modernismus. Während der „Athanasius“ von Goerres heute nur noch antiquarisch zu bekommen ist und auch in vielem nur noch historisches Interesse beanspruchen kann, ist das knapp 100-seitige Bändchen nach wie vor in vielem höchst aktuell, so daß beim Sarto-Verlag eine preiswerte Neuauflage zu bekommen ist. Wer will, kann es als Kritik der angeblichen Neuheiten des Synodalen Weges und der darauf dem Angrund zustrebenden Lemminge mit und ohne Weiheamt lesen - sehr aufschlußreich, und auch einigermaßen deprimierend.

Hl. Athanasius, bitte für uns.

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