Motu Proprio: Summorum Pontificum


Zusatzinfo

Was der Papst will:

es folgt ein Zitat:Lassen sie mich das ganz klar sagen: Der Heilige Vater will, daß die überlieferte Form der Messe regulärer Bestandteil des liturgischen Lebens der Kirche wird, damit alle Gläubigen – die jungen wie die alten – sich mit den alten Riten vertraut machen und von ihrer spürbaren Schönheit und Transzendenz profitieren können. Der Heilige Vater will das sowohl aus pastoralen als auch aus theologischen Gründen."

Dario Kardinal Castrillón,
14. 6. 2008, in London
Quelle

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Archiv Dezember 2010

Aktuell:

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Papst Benedikt bei der Kommunionspendung

Rom hat gesprochen –
na und?

29. 12. 2010

Auf den ersten Blick sind das zwei überaus erfreuliche Nachrichten, die uns nach den Weihnachtsfeiertagen aus Rom erreicht haben:

  • Papst Benedikt hat das Indult zur Gestattung der Handkommunion für die großen Papstmessen in Rom außer Kraft gesetzt.
  • Gleichzeitig hat der Präfekt der Gottesdienskongregation, Kardinal Cañizares in einem ausführlichen Interview mit Il Giornale erklärt, die Kirche brauche eine Neue Liturgische Bewegung, und mit der kreativen Gestaltung von Gottesdiensten an allen Vorgaben vorbei müsse es ein Ende haben.

Die Absicht des Papstes, die Feier der Liturgie wieder stärker als „Gottesdienst“ und weniger offensichtlich als „Menschenwerk“ erkennbar zu machen, liegt klar auf der Hand, und an der Bereitschaft von Kardinal Cañizares, ihn dabei zu unterstützen, gibt es keinen Zweifel.

Leider kann es aber auch keinen Zweifel daran geben, daß diese Absicht von starken Kräften in der Kirche nicht geteilt wird. Viele widersetzen sich offen allen dahingehenden Bestrebungen, zuletzt spektakulär die deutschen Bischöfe mit ihrer Weigerung, das deutsche Messbuch entsprechend dem Wunsch des Papstes zu überarbeiten.

Es stellt sich die Frage, welche Wirksamkeit der Strategie des Papstes beschieden ist, die Beseitigung der zahllosen nach der misslungen Liturgiereform eingerissenen Mißstände durch gutes Vorbild und freundliche Bitten zu erreichen. Das umsomehr, als ja auch in den seltenen Fällen, in denen der Papst rechtlich bindende Vorschriften erläßt, diese Vorgaben gerade im deutschen Sprachraum weitaus öfter mißachtet als befolgt werden. Die Obstruktionspolitik der Mehrheit der Bischöfe gegen die Umsetzung von Summorum Pontificum ist ja nur eines und vielleicht noch nicht einmal das spektakulärste Beispiel. „Rom hat gesprochen“ – na und?

Vorbilder bleiben unbeachtet, Bitten werden überhört, Vorschriften werden als „uns nicht bindend“ abgetan. An die Stelle des einen Lehramtes und der einen Kirchendisziplin ist unübersehbar die Willkür selbsternannter Lehrämter von Professorenzirkeln, Ordensoberenkreisen und Publikationskartellen getreten, und Rom erscheint immer öfter als macht- und ratlos.

Eine Aussage wie „Zunächst einmal kann es keine Zweifel am Wert der konziliaren Liturgiereform geben, die für das Leben der Kirche großen Gewinn gebracht hat“ - so der Kardinal in Il Giornale - wird die Gegner des Papstes eher in ihrer Auffassung bestärken, daß man in Rom seine Machtlosigkeit eingesehen habe und die Dinge nicht mehr beeinflussen kann. Ein anderer Satz dagegen dürfte sie zum Aufhorchen bringen: Der Kardinal spricht davon, man müsse „die Tendenz überwinden, den aktuellen Stand der nachkonziliaren Reformen in einer Weise 'einzufrieren', die der organischen Entwicklung der Liturgie der Kirche nicht gerecht wird.“

Damit eröffnet der Kardinal den Blick auf einen Umstand, den die siegreichen Revolutionäre der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts unbedingt verdeckt halten wollen: Bei all ihren Anstrengungen waren sie Getriebene des Zeitgeistes und nicht seine Gestalter - ihre Ekklesiologie, ihre Sakramentenlehre, ihre Ästhetik und ihre Musik sind nach wenigen Jahrzehnten schon überholter und abgelebter als alles, was sie abschaffen wollten, jemals sein kann. Eine „Reform der Reform“, die in vielem ihre Rücknahme bedeutet, ist unvermeidlich.

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Raimond Cardinal Burke am 26. Dezember in Rom

Cardinal Burke bei den Franziskanern der Immakulata

27. 12. 2010

Am gestrigen Sonntag in der Oktav von Weihnachten zelebrierte der neuernannte Kardinal Raymond Burke, Präfekt des obersten kirchlichen Gerichtshofs, der signatura, in der römischen Pfarrkiche S. Maria di Nazareth ein feierliches Pontifkalamt. Die Pfarrei ist der Seelsorge durch die Franziskaner der Immakulata anvertraut, die dort selbstverständlich auch eine wöchentliche hl. Messe in der überlieferten Form der lateinischen Liturgie feiern.

Photos vom auch und gerade für römische Verhältnisse durchaus ungewöhnlichen Einzug des Kardinals in der scharlachroten Cappa Magna zeigt John Sonnen auf Orbis Catholicus Secundus.

Die Gute Nachricht:

24. 12. 2010

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Martyrologium Romanum von 1597

 

Im Jahr 5199 seit Erschaffung der Welt, da Gott im Anfang Himmel und Erde schuf,
im Jahr 2957 seit der Sintflut,
im Jahr 2015 seit Abrahams Geburt,
im Jahr 1510 seit Moses und dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten,
im Jahr 1032 seit der Salbung Davids zum König,
in der 65. Jahreswoche nach der Weissagung Daniels,
in der 194. Olympiade,
im Jahr 752 seit der Gründung Roms,
im 42. Jahr der Regierung des Oktavianus Augustus, da auf der ganzen Erde Friede war,
im 6. Weltzeitalter
wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters, die Welt durch seine gnadenvolle Ankunft heiligen,
empfangen vom Heiligen Geist, neun Monate nach der Empfängnis, wurde er als Mensch zu Bethlehem in Juda aus Maria der Jungfrau geboren:
Die Geburt unseres Herrn Jesus Christus dem Fleische nach.

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Fr. John Hunwicke

Erleuchtungen in der Weihnachtsliturgie

23. 12. 2010

Die liturgischen Glossen des Anglikaners John Hunwicke sind stets ein Vergnügen zu lesen und enthalten oft wertvolle Einsichten. Wir zitieren seine in dieser Woche erschienen Überlegungen zum liturgischen Verhältnis des hl. Apostels Thomas zum Weihnachtsfest umso lieber, als er dabei von einer Beobachtung ausgeht, die auch wir schon des öfteren gemacht haben:

Zitat: Ich weiß nicht, ob das Ihnen auch schon aufgefallen ist: Es ist verblüffend, wie oft der Papst etwas aus dem alten Kalender oder den traditionellen liturgischen Gebeten erwähnt. Ich bin mir sicher, er hat sich eine selbstverleugnende Disziplin auferlegt, für seine öffentlichen und privaten Messfeiern stets die Forma ordinaria zu verwenden (bis zur Rückkehr der FSSPX?). Aber zweifellos hält er stets die Tradition im Auge. In seiner Rede vor der römischen Kurie wiederholte er mehrfach die Formel: Excita Domine potentiam tuam et veni – obwohl all diese großartigen alten „Excita“-Kollekten von Bugninis halbpelagianischen Neigungen aus den Adventssonntagen verbannt worden sind. Oder ein anderes aktuelles Beispiel: am 21. 12. zitierte der vatikanische Informationsdienst den Papst mit seinen Worten über den hl. Apostel Thomas.

Es ist natürlich reiner Zufall, daß der hl. Apostel Thomas im alten Kalender seinen Festtag am 21. Dezember gerade vor Weihnachten hat und damit, wie Dr. Bugnini überaus empfindsam bemerkte, „die Reihe der großen Ferialtage des Advents unterbrach“. Was mich an dieser so vernünftigen Verschiebung des Apostels in den Juli stört, ist die Tatsache, daß er doch einen bewundernswerten Schutzheiligen für Weihnachten abgibt – wenn Sie mir bei dieser einigermaßen bizarren Formulierung folgen wollen.

Die alten römischen Messtexte für Weihnachten sind voller Licht: „Das neue Licht des fleischgewordenen Wortes ist über uns ausgegossen, Gott hat diese allerheiligste Nacht mit dem Aufscheinen des Wahren Lichtes erhellt; wir erkennen die Geheimnisse seines Lichtes auf Erden; das neue Licht seines Glanzes hat unseren Geist erleuchtet.“

Das erinnert uns an das Thema „Erleuchtung“, das die Tradition stets mit dem der Initiation verbunden hat. Die Neugetauften wurden als „Erleuchtete“ bezeichnet, die Perikope aus dem Johannesevangelium von der Heilung des Blindgeborenen kann Teil der Proprien in der Fastenzeit zur Vorbereitung der Osternacht sein. Glaube ist Erleuchtung; Glaube ist, wenn der Groschen fällt und wir alles in einem neuen Zusammenhang geordnet sehen. Der Glaube besteht nicht daraus, daß uns ein Wissen, das auf natürliche Weise nicht zugänglich wäre, wie durch ein Wunder eingeflößt würde. Er besteht eher in einer radikalen Neuordnung dessen, was wir sterblichen Menschen wissen, aber ohne es recht zu sehen. Der hl. Thomas sah den auferstandenen Herrn und damit sah er alles anders als zuvor, und er sah, daß der Rabbi von Nazareth Mein Herr und Mein Gott ist.

Dom Gregory Dix pflegte zu sagen: „Werdet, was ihr seid“. Wir mögen getauft sein, aber unsere Erleuchtung ist kein einmaliges Ereignis in der Vergangenheit, sondern ein Werden, das einen Teil unseres täglichen Seins ausmacht. Wir können das Wachstum dazu, die Realität so zu sehen wie Gott der Schöpfer sie schuf und sieht, niemals vollenden.

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Neuapostolischer Versammlungssaal in Köln

Rückbau ist möglich - II

21. 12. 2010

Eine bemerkenswerte Kreuzung zwischen Rednerpult und Altar ziert derzeit noch den Versammlungsraum einer neuapostolischen Gemeinde in Köln-Kalk, Steinmetzstr. 24. Sicher eine willkommene Quelle der Inspiration für die unentwegt nach Novitäten Ausschau haltenden künstlerischen Berater deutscher Bistümer.

In Köln allerdings sind die Tage dieses Redner-Altares gezählt: Die Piusbruderschaft hat das Gebäude gekauft und angekündigt, die Kirche mit einem traditionellen Hochaltar, einer Kommunionbank und allem anderen, was zu einer katholischen Kirche gehört, auszustatten. Weitere zum Komplex gehörende Räume können als Sakristei, Gästewohnung, Vortragssaal usw. eingerichtet werden.

Die Website der Bruderschaft zeigt eine Bilderschau des aktuellen Zustandes - wir sind gespannt auf die ersten Bilder nach dem Umbau.

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Msgr. Nicola Bux

„Die Ablehnung der alten Liturgie setzt die Einheit mit dem Papst aufs Spiel“

20. 12. 2010

Nach wie vor weigern sich viele Bischöfe, in ihren Diözesen allen Gläubigen, die das wünschen, den ungehinderten Zugang zur Feier der hl. Messe im überlieferten Ritus zu ermöglichen. Msgr. Nicola Bux, hier schon des öfteren zitierter Mitarbeiter der Glaubenskongregation, des Amtes für die päpstlichen Liturgien und päpstlicher Berater für die Neuevangelisierung, brachte unlängst ein neuen Ton in die Debatte um dieses skandalöse Verhalten. Im Bericht von Chrétienté Info zu einer Veranstaltung zum 3. Jahrestag von Summorum Pontificum am 21. November in Versailles wird dazu berichtet:

Zitat: Der Monsignore begann seine Ausführungen mit dem Hinweis, daß die französischenBischöfe, die so nachdrücklich den Dialog mit Nicht-Christen betreiben, auch den Dialog mit Katholiken führen und keine Angst vor den Schafen ihrer eigenen Herde haben sollten. Die sollten sich der Realität zuwenden und nicht bei den Vorstellungen, die sice sich davon gemacht haben. Er erinnerte daran, daß die Liturgie in der außerordentlichen Form für das ganze Gottesvolk gedacht sei und nicht nur für eine Minderheit, sie solle dazu helfen, eine würdigere Zelebration auch in der modernen Form einzuüben. Er ermahnte die Priester, mutiger bei der Umsetzung des Motu Proprio voranzugehen, und er schloss mit dem Hinweis, daß die Verweigerung der außerordentlichen Form als ein Bruch der Gemeinschaft mit dem Papst aufgefasst werden könnte."

Hier der ganze Bericht über das Kolloquium von Versailles in englischer Übersetzung auf Rorate Cœli.

Während des Canon Bild: S.Greenwood

Zum Bischofsjubiläum ein Pontifikalamt im vetus ordo

18. 12. 2010

Am 8. Dezember feierte der dem Dominikanerorden angehörende Bischof von Nottingham, Malcom McMahon, aus Anlaß seines 10. Jubiläums als Diözesanbischof in der Dominikanerkirche von Leicester ein feierliche Pontifikalamt im alten Ritus.

Zum Ordinarium erklang die Messe für Drei Stimmen von William Byrd, die Schola der Kirche sang die gregorianischen Proprien nach dem Dominikanischen Graduale. Im Chor präsent waren die Dominikanern von Leicester und anderen dominikanischen Niederlassungen sowie Benediktiner der Abtei Farnborough. Die Dominikaner von Leicester stellten auch die übrigen Offizianten; die Benediktiner hatten die wertvollen Paramente und Pontifikalien zur Verfügung gestellt. Neben zahlreichen Diözesanpriestern aus Nottingham und Clifton nahmen etwa 200 Gläubige an dem festlichen Gottesdienst teil, der mit dem Einzug des Bischofs in der Capa Magna begann.

Der Photograph Steven Greenwood hat zahlreiche Bilder von diesem Pontifikalamt aufgenommen, die auf Picasa zu sehen sind.

O Sapientia

17. 12. 2010

Mit dem siebten Tag vor der Weihnachtsvigil - also am 17. Dezember - beginnt das römische Brevier die Reihe der O-Antiphonen, die dem Magnificat der Vesper jeden Tag eine besondere adventliche Färbung verleihen:

Zitat:O Sapientia, quæ ex ore Altissimi prodiisti,
attingens a fine usque ad finem,
fortiter suaviterque disponens omnia:
veni ad docendum nos viam prudentiæ.

O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Allerhöchsten,
Du umfasst den Anfang und das Ende
und ordnest alles mit Macht und mit Milde:
Komm und lehre uns den Weg der Klugheit."

Die O-Antiphonen waren den Betern und Sängern des Offiziums so ans Herz gewachsen, daß das deutsche Brevier sie nicht nur beibehielt, sondern sogar - als zulässige Alternative - bis auf den heutigen Tag in der lateinischen Form anbietet

Bischof Pascal N'Koué v. Natitinqou

„Die alte Liturgie steht unserer afrikanischen Religiosität näher.“

16. 12. 2010

Während die deutschen Bischöfe ihre Erfahrungsberichte zu „3 Jahren Summorum Pontificum“ als Geheimsache behandeln - sie werden schon wissen, warum - hat der Bischof von Natitinqou (nein, man muß nicht wissen, wo das liegt, aber man kann ja nachschauen) in Benin seinen Bericht kürzlich veröffentlicht. Wir übersetzen daraus die wesentlichen Passagen:

Zitat:Als erstes möchte ich erklären, daß die Außerordentliche Form des Römischen Ritus in meiner Diözese seit Oktober 2003 zelebriert wird - also schon vor dem Motu Proprio. Ich bin nämlich schon seit langem davon überzeugt, daß diese beiden Formen friedlich nebeneinander bestehen und sich gegenseitig bereichern können. Wo es Konflikte gibt, kommen die aus unseren kranken und vergifteten Seelen, von unserer Engstirnigkeit und auch von einer Ausbildung, die zu sehr in eingefahren Gleisen verläuft.

Ich muß sagen, daß die Feier der alten Liturgie für meine jungen Priester und für die ganze Diözese ein Gewinn ist. Sie erlaubt einem (durch das Stufengebet), eine höhere Wertschätzung für den Altar zu entwickeln. Das Schweigen, das Geheimnisvolle, die vielfachen Kreuzzeichen und Kniebeugen und auch die Tatsache, daß wir uns (in der ad-orientem-Position) alle gemeinsam dem Kreuz zuwenden - mit all dem bietet uns der tridentinische Ritus eine Gelegenheit, den Ritus Pauls VI. besser zu vestehen und zu schätzen.

Mehrere meiner Priester haben ohne jeden Druck vonmeiner Seite damit begonnen, die Feier der Hl. Messe Pius V. oder genauer von Johannes XXIII. zu erlernen. Offensichtlich beeinflussen sich die beiden Formen umso positiver, je größeren Wert man auf die "Ars Celebrandi" legt. Wenn die Rubriken zur zweiten Natur geworden sind, berührt die Liturgie die Gläubigen durch ihre Schönheit und Tiefe, und man muß sich nicht länger krampfhaft um das geheimnisvolle, das Heilige, die Anbetung , die Majestät Gottes und die tätige Teilnahme bemühen - das versteht sich dann wie von selbst. Dazu kommt, daß der Römische Kanon und die liturgischen Gesten der alten Liturgie unserer afrikanischen Religiosität und Empfindungsweise näher stehen."

Das ganze hier leicht gekürzte Dokument findet sich bei TNLM. Auf die Reaktion unserer Liturgolologen, die den alten Ritus unter anderem "Eurozentrik" vorwerfen, kann man gespannt sein.

Wahrscheinlich belegen sie dann einen Trommelkurs.

Mag. Michael Gurtner

„Bischöfe sind verpflichtet, Priester für die Feier der überlieferten Liturgie bereit zu stellen.“

14. 12. 2010

Der Churer Bischof Vitus Huonder wird derzeit von den Organen der „katholischen“ Staatskirche heftig attackiert, weil er Priester für seine Diözese auch in der alten Liturgie ausbilden läßt. Das sei ein Verstoß gegen geltendes Kirchenrecht und den Willen des Papstes, behaupten seine Kritiker. Der österreichiche Kanonist Michael Gurtner weist das im Interview mit Kathnews entschieden zurück:

Zitat:Wir haben hier also auf der einen Seite das Recht der Gläubigen (nach der Liturgie im alten Ritus zu verlangen), auf der anderen Seite die Verpflichtung der Priester dieser Bitte Nachzukommen und zu gewährleisten, daß die Gläubigen, welche dies wünschen, zu ihrem Recht kommen, und auf der dritten Seite die Rechtsforderung, daß die Priester auch geeignet sein müssen, nach diesen Riten zu zelebrieren. Von daher ist es sehr sinnvoll, Priester auszubilden, welche auch die sog. außerordentliche Form beherrschen. Hinzu kommt, daß auch jeder Priester das Recht hat, im Rahmen des Rechtes die außerordentliche Form des römischen Ritus zu zelebrieren. Doch auch hier gilt: er muß dazu auch in der rechten Lage sein.

Von daher kann man eindeutig feststellen, daß es auch Aufgabe der Diözesanpriester, und damit auch der Diözesen ist, dafür zu sorgen, daß es zumindest genügend (Diözesan)Priester gibt, welche diesen Ritus beherrschen und um dessen Anforderungen wissen, einfach schon um der Gläubigen wegen. Der Bischof ist der erste, welcher durch den Gesetzgeber mittels des genannten Motu Proprio angesprochen ist, und dadurch auch der Pfarrer, welcher ja den Bischof gleichsam auf Dauer in bestimmten Belangen in der Pfarre vertritt."

Hier das ganze Interview mit Michael Gurtner.

Rom, 8. 12. 2010

Pontifikalmesse mit S.E. Domenico Cardinal Bartolucci in Ssa Trinità

12. 12. 2010

Am Mittwoch dieser Woche feierte Domenico Cardinal Bartolucci am reich geschmückten Hauptaltar der römischen Pfarrkirche für den Alten Ritus Santissima Trinità dei Pellegrini eine Pontifikalmesse. Der 93-jährige Prälat, der im November zum Kardinal der hl. Katholischen Kirche erhoben wurde, kann am kommenden 23. Dezember den 71. Jahrestag seiner Priesterweihe begehen. Als langjähriger Leiter des Chors der sixtinischen Kapelle hat sich Bartolucci auch gegen heftige Widerstände stets für die Wahrung der Tradition eingesetzt und auch in den Zeiten des unrechtmäßigen De-Facto-Verbotes der alten Liturgie nicht aufgehört, die Liturgie nach der Ordnung der hl. Päpste Gregor, Pius V. und Pius X. zu feiern. Seine Ernennung zum Kardinal wird auch als Rehabilitierung all derer aufgefasst, die sich den Übertreibungen und Verirrungen der Liturgiereform widersetzten und dafür vielfache Nachteile in Kauf nehmen mußten.

Weitere Bilder von der Pontifikalmesse in Santissima Trinità zeigt John Sonnen auf Orbis Catholicus Secundus.

Msgr. Guido Pozzo

Interview von Radio Vatikan mit
Msgr. Guido Pozzo

8. 12. 2010

Bereits Anfang Dezember hat Radio Vatikan, dessen deutsche Redaktion bekanntlich nicht gerade zu den Freunden des Papstes und seiner Lehre zur Liturgie zählen, ein Interview mit Msgr. Guido Pozzo von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei geführt. Der Monsignore, der die Alltagsgeschäfte der Kommission führt, nutzte die Gelegenheit für ein paar deutliche Worte:

Zitat:Die Grundfrage, die die FSSPX beantworten muss, ist, ob die ordentliche Form des Römischen Ritus, die Paul VI. promulgiert hat, in sich gültig und legitim ist. Zu diesem Punkt darf es keine Zweifel und kein Zögern geben. Die Antwort muss unzweifelhaft „ja“ sein. Auf einem anderen Blatt stehen die Zweideutigkeiten, Mängel und auch doktrinären Fehler, die sich in der Zeit nach dem Konzil verbreitet haben, sei es beim theologische Verständnis, sei es bei der Anwendung der Liturgiereform. Der damalige Kardinal Ratzinger, heute Papst Benedikt, sprach von einem „Zerfall“ der Liturgie. Aus diesem Blickwinkel kann man nicht sagen, dass viele vorgebrachte Kritiken im Unrecht wären.“ (...)

„Wie gesagt, das Verständnis der liturgischen Form, wie sie sich in vielen Darstellungen der Liturgiereform findet, in liturgischer Theologie und dann in sehr vielen Anwendungen, die sich als Missbrauch oder als mangelhaft erwiesen, (stellt) ein objektives Problem dar. Wir müssen heute den wahren Sinn und die wahre Bedeutung der Liturgiereform wieder entdecken. Der Papst zelebriert nach dem Messbuch von Paul VI., das ist ein absolut normativer Bezugspunkt. Wir wissen aber, dass es viele Messfeiern gibt, die nicht der wahren Lehre und dem wahren Geist der Liturgiereform und des Messbuchs von Paul VI. entsprechen. Warum ist das geschehen? Warum hat es diese missbräuchliche Verwendung gegeben, diese Mängel, dieses Falschverstehen? Auf diese Frage müssen wir antworten.“

Den ganzen Text finden sie auf der Website von Radio Vatikan.

Rückbau ist möglich -
und immer öfter geschieht er auch.

Links: vorher - rechts:nachher. Jetzt muß man sich nur noch die am Tag des Umbaus noch nicht aufgestellten passenden Kerzenleuchter dazudenken - und schon sieht es richtig katholisch aus.

6. 12. 2010

Mit berechtigter Freude teilt Pfarrer Ulrich Terlinden auf Venner Messe mit, daß die Kirche, in der er einmal im Monat für seine Gemeinde die hl. Messe auch nach der alten Ordnung zelebriert, im Geist der Tradition umgestaltet worden ist.

Zitat:Lange schon hatten Gemeindemitglieder das „optische Loch“ hinter dem Altar beklagt. Der Kirchenvorstand hat nun Abhilfe geschaffen.

Der Altar aus den 1960er Jahren hatte bereits in den letzten Monaten Antependien in den liturgischen Farben bekommen.

Nach diesem ersten Schritt wurde nun aus Baumberger Sandstein eine Stele errichtet und auf dieser heute, am 3. Dezember 2010, die Kreuzgruppe plaziert.

Bisher hing das Kreuz über dem Altar, die Assistenzfiguren waren an den Seitenwänden angebracht und "schauten" über den Gekreuzigten hinweg. Durch die Neuordnung wirkt der kleine Raum erheblich klarer; die Kreuzgruppe lädt förmlich zum Gebet ein.

Nach der Anschaffung der Apostelleuchter und des Adlerpultes kann man sagen, daß unsere kleine mittelalterliche Kirche nun in würdigem Glanz erstrahlt - und das bei relativ geringem Aufwand.

Sehr zur Nachahmung empfohlen. Und für die Barbaren, die anderswo immer noch Altarräume planieren, eine Warnung vor Übermut.

Bischof Vitus Huonder

Wovor haben sie solche Angst?

4. 12. 2010

Die Schweizgläubigen in Chur und Umland stehen Kopf: Bischof Huonder, so meldete es die Neue Luzerner Zeitung diese Woche, habe die Absicht, Priester speziell für den alten Ritus ausbilden zu lassen. Der Priesterrat wehrt sich: Das sei nicht Aufgabe des Bistums. Und die „Katholische Internationale Presseagentur“ KIPA, die es besser wissen sollte, schreibt: „Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Feier des Gottesdienstes nach der alten, lateinischen Liturgie untersagt.“ Dumm, dreist oder verlogen - das ist hier die Frage.

Besonders aufgebracht sind die Kipa-Katholen, daß der Bischof an der 13. Kölner liturgischen Tagung teilnahm und dort nicht nur referiert, sondern auch ein Pontifikalamt zelebriert hat: Damit sei er den deutschen Bischöfen, die die Tagung boykottiert hätten, in den Rücken gefallen. Das „Portal katholische Kirche Schweiz“ bläst ins gleiche Horn: Die Pläne des Bischofs hätten das Bistum aufgeschreckt und kämen „an der Basis gar nicht gut an“.

Um unsere in der Überschrift gestellte Frage zu beantworten: Je weiter Einer (oder Eine, um korrekt zu sein) sich von Glauben und Lehre der Kirche entfernt hat, desto mehr Grund hat er/sie, jede Erinnerung an das, was katholisch ist, zu fürchten.

Pfarrer Hendrik Jolie

„Priestertum und Meßopfer gehören zusammen“

3. 12. 2010

Pfarrer Hendrik Jolie, seit 1997 Pfarrer in St. Michael / Nieder-Ramstadt (Darmstadt), hat der Kirchlichen Umschau ein Interview gegeben. Thema und Überschrift: Gemeindepriester im Loyalitätskonflik zwischen Rom und Ortskirche. Und da dazu viel zu sagen ist, ist es ein langes Interview geworden - sehr lesenswert. Um nur einige Stichworte zu nennen: „Für alle oder für viele“; „Donum Vitae“; Diskussion um einen „Diakonat der Frau“. In seinen Ausführungen berührt Pfarrer Jolie, der inzwischen die alte Liturgie regelmäßig öffentlich feiert, auch einen Aspekt dieses Ritus, dessen Bedeutung manchmal vielleicht übersehen wird:

Zitat: Priestertum und Meßopfer gehören zusammen. Der Gehorsam des Priesters zeigt sich zuallererst in der Darbringung des Meßopfers. Wie wollen Sie den Gehorsam Christi rituell darstellen, wenn Sie sich gleichzeitig narzisstisch im Ausprobieren immer neuer Mätzchen produzieren?

Der Papst hat nun den „Alten Ritus“ rehabilitiert, und meiner Erfahrung nach ist dieser Ritus eine herausragende Schule des Gehorsams. Der Priester lässt sich von den Vorgaben dieses Ritus in einer Weise prägen, die dem neuen Ritus fremd ist. Hier ist alles vorgegeben – jedes einzelne Wort, ja selbst die Kopfverneigungen und die Art der Handhaltung. Ich kannte diesen Ritus nicht aus Kindertagen, muss Ihnen aber sagen: Nachdem ich diesen Ritus erlernt hatte und meine „Primiz“ in der außerordentlichen Form des römischen Ritus feierte, da ergriff mich ein Gefühl des Nachhausekommens: Hier bist du als Priester bei dir und dem lieben Gott angekommen."

Auch die daran anschließende Beobachtung verdient es, hier festgehalten zu werden:

Zitat: Menschen aus meiner Gemeinde, die liturgisch überhaupt nicht vorgebildet sind – und deshalb nicht wissen können, daß der vorkonziliare Ritus als „böse“ zu gelten hat –, sprechen mittlerweile bzgl. des alten Ritus völlig unbedarft als von der „echten Messe“ – und das drückt genau die Empfindungen aus, die mich selbst ergreifen, wenn ich das „Introibo“ ausspreche: Dieser Ritus bringt das Opfer Christi authentisch und unverstellt zum Ausdruck, er ist sakraler, mehr auf das Wesentliche bezogen, ehrfürchtiger – und er nimmt den Priester stärker in die Schule des Gehorsams, was sehr wichtig ist."

Mag sein, daß mich einige für verrückt halten, aber nach meiner festen Überzeugung ist die alte Messe notwendig zur Gesundung der Kirche. Wir brauchen ganz dringend eine Reform der Reform. Und wir brauchen Bischöfe, die die großen liturgischen Anliegen des gegenwärtigen Papstes aufgreifen, anstatt sie zu blockieren, wobei wir wieder beim Thema Gehorsam wären.

Hier finden Sie das ganze Interview.

Kardinal Joseph Ratzinger in Weimar 1999

Köln liegt bei Herzogenrath

1. 12. 2010

Die „13. Kölner Liturgische Tagung“ findet vom 2. bis 4. Dezember in Herzogenrath statt. Prof. Dr. Helmut Hoping aus Freiburg hält einen Vortrag über „Die Wiedergewinnung des Verständnisses der Eucharistiefeier als Messopfer“. Prof. Erik Morstad reist aus Oslo nach Herzogenrath an. Er wird als Bibelwissenschaftler über das „Geheimnis des Opfers im Schriftbefund des Alten und Neuen Testamentes“ sprechen. Pater lic. theol. Sven Leo Conrad von der Petrusbruderschaft macht in seinem Vortrag einige „Anmerkungen zum katholischen Liturgieverständnis mit Blick auf die Gregorianische Form“. Offizial Dr. Gero P. Weishaupt beleuchtet das Messopfer aus liturgierechtlicher Sicht.

Mit besonderem Interesse erwartet werden auch das Referat des Anglikanischen Bischofs von Fulham, der die Apostolische Konstitution „Anglicanorum coetibus“ erläutert, und ein Bericht Prof. Robert Spaemann über die Konferenz von Fontgombault vom Sommer 2001, auf der das Thema der „Reform der Reform“ des Römischen Messritus in Anwesenheit des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation und Mitreferenten Joseph Kardinal Ratzinger behandelt worden ist. Eingerahmt wird die Tagung von einem Priesterkonvent und einem Workshop der Generation Benedikt.