Motu Proprio: Summorum Pontificum

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Zusatzinfo

Die Zisterzienser von Mariawald

Ergänzende Informationen zum „Usus von Monte Cistello“

4. 12. 2008

Schon wenige Stunden nach Veröffentlichung unseres Beitrages zur Ordnung von Monte Cistello erreicht uns die Mitteilung eines Lesers mit zisterzienischen Verbindungen, der folgende Zusatzinformationen geben kann:

Bei der Beschreibung der gesungenen Konventmesse bemerken Sie:

„Hier bleibt unklar, ob Confiteor und Psalm Judica einbezogen sind oder nicht. Sollten sie nicht einbezogen sein, wie z.B. bei der Konventsmesse in Le Barroux, hätte das nichts mit einer Anpassung an das Missale von 1965 zu tun, wie gerne vermutet wird. Diese Vorbereitungsgebete von Priester und Altardienern sind erst spät Bestandteil der Messe geworden; in kontemplativen Gemeinschaften, die sich schon seit Stunden auf die Feier der Konventsmesse vorbereiten, haben sie nie richtig Fuß gefasst.“

Dazu möchte ich bemerken: Die Beschreibung der gesungenen Konventmesse behandelt das Verhalten der Mönche im Chorgestühl, nicht die eigentlichen liturgischen Abläufe am Altar. Sicher wurde während des Introitus das Stufengebet gesprochen. Gerne will ich mich in diesen Fragen um weitere Informationen bemühen.

Auf jeden Fall bleibt festzuhalten: Die Zisterzienser und Trappisten haben das Römische Messbuch verwendet, das allerdings wegen der Eigenfeste auch den Namen „Missale Cisterciense“ trug. Es gab zwar auch bei der Messe ältere Zisterzienserbräuche, die wurden aber schon vor Jahrhunderten zugunsten der römischen aufgegeben.

Mindestens für das 19./20. Jahrhundert gilt: Die Zisterzienser hatten bei der Messe keinen Eigenritus wie die Dominikaner!

Anders sieht es im Stundengebet aus. Das Breviarium Cisterciense hat die gleiche Psalmenverteilung wie das Monastische Brevier der Benediktiner. Wegen der vielen Eigenhymnen und –texte muss man aber beim Stundengebet von einem eigenen Zisterzienser-Ritus sprechen. Die Römische Ordnung des Officiums wurde nur im Triduum der Karwoche verwendet. Dann beteten sie z.B. in der Komplet den Lobgesang des Simeon „Nunc dimittis“, der sonst bei Zisterziensern (und Benediktinern) nicht vorkam.