Bereichsnavigation Themen:

Kollaps statt „neuer Frühling“

Bild: SpectatorDer Vorgang wäre beispiellos in der Geschichte der Kirche, die Folgen unausdenkbar – heute noch. Aber die Gefahr, daß erstmals von kompetenter Seite festgestellt werden muß, daß ein Papst wegen Verrats grundlegender Glaubenswahrheiten Amt und Auftrag verloren hat, rückt näher.

Kardinal Burke hat sich jetzt nach längerem Schweigen erstmals wieder öffentlich zu Wort gemeldet. Im Interview mit Nuova Bussola Quotidana (http://www.lanuovabq.it/it/burke-correggere-il-papa-per-obbedire-a-cristo) führt er aus: „Was mit dem jüngsten Interview passiert ist, das Eugenio Scalfari in der Karwoche gegeben und am Gründonnerstag veröffentlicht wurde, geht über das erträgliche Maß hinaus“ . Gemeint ist natürlich das bemerkenswerte Gespräch des Papstes, das seinen Gesprächspartner und später die ‚Weltpresse zu dem Jubelschrei veranlasste: ‚Der Papst schafft die Hölle ab‘. Einen Abriss der Kritikpunkte des Kardinals und eine ausführliche Einbettung in den Gesamtzusammenhang der aktuellen Entwicklung bringt National Catholic Register.

Nach „Lettergate“ – der versuchten Verfälschung und Indienstnahme eines Absagebriefes von Joseph Ratzinger als Empfehlungsschreiben für den Großtheologen Bergoglio – jetzt also „Hellgate“. In beiden Fällen macht nicht nur der Mann auf dem Stuhl Petri eine denkbar schlechte Figur. Auch seine Hintermänner und Unterstützer, die Spin-Doktoren der Öffentlichkeitsarbeit und die ganze Entourage des Hofes geben ein klägliches Bild ab.

Anscheinend sind selbst die Parteigänger des Papstes damit überfordert, den unaufhörlichen Strom der mal mißverständlichen, mal widersprüchlichen, mal offenen Skandal hervorrufenden Wortmeldungen des „Papstes aus einem fernen Lande“ zu kanalisieren. Das gelingt nicht mit den verhängnisvollen Fußnoten von Amoris Latitia, nicht mit den unsichtbar gemachten Stellen des Benedikt-Briefes und jetzt erst recht nicht mit dem – ist es das sechste, ist es das siebente? - als Interview veröffentlichten Gespräch mit Scalfaro. Hat der Papst, der Hüter der Lehre, wirklich gesagt, daß die Seelen derer, die im Widerspruch zu Gott sterben, einfach aufhören zu existieren? Hat er wirklich die Lehre von der Unsterblichkeit der menschlichen Seele relativiert – wie er ja schon so vieles relativiert hat?

Da ist ja nicht nur das kraftlose Dementi vom Gründonnerstag, in dem es nur hieß, Scalfaro habe nicht die authentischen Worte des Papstes wiedergegeben – das war noch nicht einmal der Versuch einer inhaltlichen Distanzierung oder gar Zurückweisung der von seinem Lieblingsjournalisten dem Papst zugeschriebenen neuen Version einer alten Irrlehre.

Die Wochenzeitung der italienischen Bischofskonferenz hat jetzt noch eines draufgesetzt. Per Kommentar eines gewissen P. Leonardi ließ sie verlautbaren, man könne keinesfalls, wie jetzt verschiedentlich geschehen, verlangen, daß der Papst in Zukunft keine Gespräche mehr mit dem Mißverständnisse und Fehldeutungen am Laufband produzierenden Journalisten führen solle. Wer das fordere, so Leonardi, verkenne die tiefe Freundschaft, die die beiden Männer verbinde, und angesichts derer es schlichtweg unmöglich sei, daß der eine sich vom anderen distanziere. Und dann weiter: „Wir müssen betonen, daß durch Scalfari der Papst zu uns spricht, so wie auch der heilige Geist zu uns spricht: Der Papst spricht, und sein Freund Scalfari versteht ihn in seiner eigenen Sprache und nach seinen eigenen Codes.“ (Quelle)

Den überheblichen Anspruch seiner Höflinge, Jorge Bergoglio in allen seinen oft bizarren Einfällen und Merkwürdigkeiten als Sprachrohr des heiligen Geistes hinzustellen, haben wir ja schon öfter gehört. Daß da aber jetzt auch noch ein altkommunistischer Journalist mit jeglichen Berufsstandards spottenden Arbeitsmethoden als dritter Offenbarungspartner ins Spiel gebracht wird, läßt nicht nur an der geistigen Gesundheit derer zweifeln, die diese Zumutung erheben. Hier ist böser Wille am Werk, die Hand des Verwirrers ist nicht mehr zu übersehen. Das Lehramt der Kirche, daran kann es kaum noch Zweifel geben, ist für dieses Pontifikat offensichtlich suspendiert.

Heute, am 7. April, treffen sich in Rom einige Verteidiger der überlieferten Lehre der Kirche zu einer Konferenz unter dem Titel „Wohin gehst Du, katholische Kirche?“ Prominente Teilnehmer sind die Kardinäle Burke, Brandmüller und Zen (Hongkong) sowie Bischof Athanasius Schneider. Sensationen sind von dieser Tagung nicht zu erwarten – wohl aber theologische Einsichten und Erklärungen, die unserem Verständnis von der Natur, den Aufgaben und Grenzen des Papstamtes, neue Facetten hinzufügen werden. Bis hin zu Aspekten und Aussagen, die wir noch vor 5 Jahren für unmöglich gehalten hätten. Das Schisma des 21. Jahrhunderts wird anders aussehen als im 14. Jahrhundert, in dem Papst und Gegenpapst und militärische Auseinandersetzungen das Bild bestimmten. Äußerlich wird es weniger wahrnehmbar sein – inhaltlich dafür um so tiefer reichen.

*

Für einige Aussagen dieses Beitrages wollten wir auf katholisches.info verweisen, mit dem wir zwar nicht in allem, aber in vielem übereinstimmen. Nach schweren Hackerangriffen am Freitag ist die Seite derzeit (Samstag Vormittag) nicht erreichbar.

Wir trauen den Bergoglianern bzw. den deutschen Langendörferianern zwar manches zu - das jedoch nicht. Aber in Zeiten, in denen die Sturmtruppen der „Antifa“ Teilnehmer von Demonstrationen gegen die CDU-Kanzlerin terrorisieren, treten überraschende Interessenparallelitäten ans Licht. Von dieser Seite angegriffen zu werden, ehrt die Kollegen.

Zusätzliche Informationen