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Im Pontifikat der Barmherzigkeit

Bild: aus dem im Text genannten Artikel bei gloria.tvWieder einmal wird eine der katholischen Tradition zuneigende kleine Schwesterngemeinschaft von den Feinden dieser Tradition und ihren römischen Freunden ausgelöscht. Diesmal trifft es die „Petites Seurs de Marie, Mère du Rédempteur“ im französischen Saint-Aignan-sur-Roe – die mit knapp 40 Mitgliedern 4 Altenheime in der bretonischen Diözese Laval betreuen oder betreut haben. Noch sind nicht alle Hintergründe bekannt, aber die bereits im Frühjahr veröffentlichten Informationen und eine aktuelle Mitteilung bei Fr. Zuhlsdorf zeichnen ein Bild nach vertrautem Muster: Was sich den eiskalten Ideen der Propheten des neuen Frühlings nicht bedingungslos einfügt, muß weg.

Dabei kann man den kleinen Schwestern wirklich nicht mehr vorwerfen, als ein gemäßigtes „Zuneigen zur Tradition“: Sie haben die mit der Seelsorge betrauten Priester gebeten, die hl. Messe so zu feiern, wie sie im römischen Meßbuch steht: Also nach dem Novus Ordo, aber in lateinischer Sprache. Und sie haben 2012 beschlossen, wieder zu ihrem traditionellen Ordensgewand zurückzukehren, das die Gemeinschaft nach dem Konzil im Zuge der damaligen Mode aufgegeben hatte. Im übrigen verbringen sie ihre Tage aber nicht allein mit Singen und Beten, eine gruslige Vorstellung für jeden Modernisten, sondern üben aktiven Dienst am Nächsten in ihren Altenheimen. Außerdem betreuten sie jahrelang den Haushalt des Bischofs von Laval – wo seit 2008 der junge und dynamische Thierry Marie Scherrer vom Jahrgang 1959 residiert.

Den scheint die Rückkehr der Schwestern zu ihrem traditionellen Habit so irritiert zu haben, daß daraus ein unheilbares Zerwürfnis entstand. Doch statt sich andere Haushälterinnen zu suchen, wandte sich der Bischof an Rom (sagte hier irgend jemand gerade 'Klerikalismus'?) und bestellte eine Visitation der unbotmäßigen Nonnen. Deren Ergebnis ist zwar nie bekannt gemacht worden, aber die Folgen waren deutlich: Die Ordenskongreagation unter dem schon mehrfach in dieser Weise tätig gewordenen brasilianischen Kardinal Braz de Aviz enthob die Ordensleitung ihrer Ämter, versetzte die Oberin und die Novizenmeisterin an andere Orte und schickte drei erprobt modernistische Damen als Kommissarinnen nach Saint Aignan. Jedoch: Statt demütig nachzugeben, erhoben die kleinen Schwestern Einspruch gegen die Verfügung und verweigerten die Anerkennung der Kommissarinnen.

Dem folgte ein kirchenrechtliches Tauziehen und in diesem Frühjahr eine zweite Visitation, als deren Ergebnis Kardinal Braz de Aviz die Schwesternam 17. Oktober aufforderte, sich den Kommissarinnen vorbehaltlos zu unterwerfen – andernfalls werde die Gemeinschaft aufgelöst. Am vergangenen Mittwoch, dem 7. November, teilten 34 von 39 kleinen Schwestern Mariens mit, sie seien zu der Gewissensentscheidung gekommen, die Kongregation um Entbindung von ihren Gelübden zu bitten.

Der hier zunächst genannte Internetauftritt der Nonnen ist nach wie vor nicht erreichbar, aber es gibt einen weiteren unter der Adresse https://www.soutienpsm.com/. Dort wird auch eine ausführliche Information über die aktuellen Entwicklungen für die Freunde der Gemeinschaft angeboten.

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