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Sensation oder Fake-News?

Bild: Screenshot von der KNA-WebsiteAuf katholisch.de lesen wir heute einen ziemlich merkwürdigen Artikel über die Piusbruderschaft, der vor allem darum bemüht ist, die Bruderschaft in den Schatten des „Holocaust-Leugners“ Williamson zu rücken. Ein Zeitgeist, für den die Gottesleugnung selbstverständlich ist, muß sich seine eigenen Tabus schaffen, und die Zeitgeistkirche übernimmt sie gerne. Der Artikel läßt deutlich die Beunruhigung des Verfassers (und der Redaktion) darüber erkennen, daß die Auflösung der Kommission Ecclesia Dei und die vollständige Übernahme ihrer Aufgaben durch die Glaubenskongregation einen weiteren Schritt zu einer wie auch immer beschaffenen Regularisierung der Bruderschaft sein könnte. Viel Geschwafel vom Geist des Konzils und dessen ketzerischer Zurückweisung durch die Bruderschaft, wenig Substanz.

Doch dann kommt ein Absatz der, wenn er denn zuträfe, eine bemerkenswerte Information enthielte, die bisher aus keiner anderen Quelle zu entnehmen wäre. Der Verfasser (Roland Juchem KNA) konstatiert zunächst, daß seit dem Amtsantritt des Neuen Generaloberen Pagliarini eine Verhärtung im Verhältnis zwischen Vatikan und Bruderschaft eingetreten sei und fährt dann fort:

Dies könnte mit ein Grund dafür sein, dass die Dialogkommission Ecclesia Dei kürzlich aufgelöst wurde. Nun ist die Glaubenskongregation direkt für den theologischen Austausch mit der Bruderschaft zuständig. Um liturgische Fragen mit Traditionalisten sowie den außerordentlichen Ritus kümmert sich jetzt die Liturgiekongregation.

Das ist eine knallharte Tatsachenbehauptung - sie steht allerdings im Widerspruch zu der bisherigen (nicht ganz so harten) Auskunft aus Rom, daß sämtliche Aufgaben der aufgelösten Kommission von der ihre Nachfolge antretenden Abteilung der Glaubenskongregation übernommen würden. Eine seriös arbeitende Nachrichtenagentur und seriös arbeitende Redakteure von katholisch.de können die von ihnen gegebene Variante sicher duch Benennung einer autoritativen Quelle belegen. Oder im anderen Fall den entsprechenden Absatz als Fake-News zurückziehen.

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