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Erfreuliche Zahlen...

Bild: Aus dem genannten Artikel auf fssp.com... hört man aus der Petrusbruderschaft zu wichtigen Bereichen Ihrer Arbeit im zu Ende gehenden Jahr 2019.Besonders wichtig ist natürlich die Entwicklung bei Priestern und Seminaristen. Nach den Angaben auf der (französischsprachigen) Website des Seminars in Wigratzbad gab es in diesem Jahr in Nordamerika und Europa bisher 26 Priesterweihen und 45 Neueintritte in eines der beiden Seminare Wigratzbad bzw. Denton/USA. Für die kommenden Jahre ist mit Zahlen in der gleichen Größenordnung, jedoch steigender Tendenz, zu rechnen. Spektakulär sind die Zahlen der Priesterweihen noch nicht – aber zusammengenommen mit den Weihen in den anderen Gemeinschaften wie Institut Bon Pasteur oder Christus König und Hoher Priester kommen die früher als „Ecclesia-Dei-Gemeinschaften“ bezeichneten traditions- und glaubenstreuen Vereinigungen mit an die 40 Weihen schon nahe an die Größenordnung eines Landes wie Deutschland, wo im vergangenen Jahr 61 Diakone zu Priestern geweiht wurden. Neupriester, für deren Glaubenstreue man angesichts der Verhältnisse an deutschen theologischen Fakultäten und der theologischen Gleichgültigkeit vieler deutscher Bischöfe nicht in jedem Fall die Hand ins Feuer legen möchte.

Spektakulär erscheint die Entwicklung bei den Zahlen der sonntäglichen Messteilnehmer, die aus einigen Gemeinden der Petrusbruderschaft in den USA gemeldet werden.  Da kommen bereits neu eingerichtete Gemeinden oder Meßorte im ersten Jahr auf eine Zahl von 200 Besuchern, die sich dann im Lauf eines weiteren Jahres auch schon einmal verdoppelt. Los Angeles, wo die Bruderschaft erst 2018 eine eigene Kirche bekam, meldet inzwischen 500 Messteilnehmer, andere Neuerrichtungen wie Naples in Florida oder Philadelphia können ähnliche Zahlen aufweisen.

Schaut man nach Gründen und Voraussetzungen für diese positiven Entwicklungen, fallen insbesondere drei Faktoren ins Auge:

Eine wichtige Rolle spielt die Unterstützung oder zumindest wohlwollende Duldung durch den Diözesanbischof. Sie ist die Voraussetzung für die Einrichtung einer Personalgemeinde oder zumindest den Erwerb/Bau einer eigenen Kirche – und die eigene Kirche, möglichst mit Nebenräumen in Art eines Gemeindezentrums, ermöglicht es, eine zweite wichtige Voraussetzung zu erfüllen:

Angebot mehrerer Meßtermine am Wochenende, die auch Gläubigen mit längeren Anfahrtswegen oder Familien mit Kindern ermöglichen, den Meßbesuch mit ihren individuellen Bedürfnissen abzustimmen. Die Lebensumstände sind einfach zu vielfältig, als daß man ihnen mit einer Messe am Sonntagvormittag und der Ermahnung, nichts dem Gottesdienst vorzuziehen, gerecht werden könnte.

Schließlich noch die Ergänzung des Gottesdienstpans durch eine umfangreiche Palette von Angeboten mit (auch) sozialem Charakter. Das reicht vom unverbindlichen Miteinander beim niederschwelligen Angebot von „Doughnuts and Coffee“, wie es in fast jeder amerikanischen Gemeinder (welcher Denomination auch immer) selbstverständlich ist, über „social activities“ in der Art des katholischen Vereinslebens früherer Zeiten bis zu anspruchsvollen Glaubenskursen für Kinder (Kommunion- und Firmunterricht) und Erwachsene (Ehevorbereitung, Bibellektüre, Streitfragen).

Hierzulande herrscht in traditonsorientierten Kreisen in Sachen „social activities“ eher vornehme Zurückhaltung – nicht zuletzt gespeist aus dem in der Tat abschreckenden Beispiel von Novus-Ordo-Gemeinden, in denen sich das sozialen Gemeindeleben in säkularistischen Aktivitäten erschöpft, wie man sie in jeder Bürgerinitiative oder NGO auch vorfindet – oft sogar mit dezidiert antikirchlicher Stoßrichtung. In den USA geht man mit solchen Angeboten recht unbefangen um. Nicht nur wegen der von dort berichteten erfreulichen Zahlen der Gemeindeentwicklung dürfte es sich lohnen, da etwas genauer hinzuschauen.

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