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Kommuniqué der FSSP zur Ausweisung aus Dijon

Das offizielle Wappen der Bruderschaft(Original veröffentlicht am 18. Juni, private Übersetzung)

Die Priesterbruderschaft vom hl. Petrus hat die Mitteilung zur Kenntnis genommen, die am 17. 6. auf der Website der Diözese Dijon veröffentlicht worden ist. Sie bedauert sehr, daß ein derartiger Kommunikationsmodus gewählt wurde, aber da ein direkter Austausch mit dem Erzbischof von Dijon nicht möglich ist, müssen wir nun zur gleichen Art der Kommunikation greifen, um einige Klärungen vorzunehmen.

Mit Schreiben vom 17. Mai wurden wir, ohne daß dem irgendeine Beratung vorausgegangen wäre oder Gründe angegeben worden wären, darüber informiert, daß die Priester der Bruderschaft die Diözese Dijon verlassen müssen. Wir können nicht verstehen, warum Erzbischof Roland Minnerath sich weiterhin weigert, unsere Oberen zu einem Gespräch zu empfangen oder die Angelegenheit mit ihnen zu diskutieren.

Das Mitteilung der Diözese behauptet, daß die Bruderschaft ihre Priester ohne Konsultation in die Diözese versetzt hätte und daß ein zweiter Priester gegen den Willen des Erzbischofs eingesetzt worden wäre. Die Bruderschaft möchte daran erinnern, daß sämtliche Priester, die sie seit 1998 in die Diözese entsandt hat, jedes mal und ohne Ausnahme zuvor dem Erzbischof vorgeschlagen und von ihm akzeptiert worden sind. In seinem Brief vom 22. 3. 2017 hat Erzbischof Minnerath an den Oberen der Petrusbruderschaft in Frankreich geschrieben: Sie wünschen einen Priester der Bruderschaft zur Unterstützung von P. Bruno Stemler bei seiner Tätigkeit zu entsenden, der mit ihm entsprechend ihren Regeln ein Leben in brüderlicher Gemeinschaft führen soll. Ich kann ihrer Entscheidung nur beipflichten und bin erfreut, daß mit Beginn des neuen Schuljahres im September 2017 ein weiter Priester zur Verstärkung in unsere Diözese kommt.

Jedes mal, wenn ein Priester der Gemeinschaft in die Diözese entsandt worden ist, hat Bischof Minnerath sich zuvor mit ihm getroffen und über die Frage der Konzelebration gesprochen. Wenn er einen Priester der FSSP in seine Diözese ko9mmen ließ, war der Erzbischof voll über dessen Position zur Konzelebration informiert und hatte sie akzeptiert. Daher hat die FSSP in keinem Fall „ihren Priestern die Zelebration im regulären Ritus verwehrt“, sondern sie respektiert in dieser Angelegenheit den Willen ihrer Mitglieder und will damit in Sachen Konzelebration dem Gesetz der Kirche entsprechen, das anerkennt, daß die „Priester völlig frei sind, die Eucharistie individuell zu feiern“ (can. 902 CIC).

Die Frage der Konzelebration, die als ein unverzichtbares Zeichen der Einheit dargestellt wird, erforderte eine ausführlichere Behandlung als sie im Rahmen dieses Kommuniqués möglich ist. Die Bruderschaft des hl. Petrus ist zutiefst bekümmert darüber, daß die Feier eines Sakramentes (in diesem Fall der Eucharistie) als Bedingung für die Übernahme des Dienstes in einer Diözese instrumentalisiert wird.

Die Diözese behauptet außerdem, die Bruderschaft habe sich nicht an eine „Liste von Bedingungen“ gehalten. Unglücklicherweise liegt der Bruderschaft kein derartiges Dokument vor, es gibt nur einige Briefwechsel mit Bischof Minnerath. In einem davon, datiert auf den Mai 2019, spricht der Bischof sogar von den „umfassenden pastoralen Dienstleistungen der Ecclesia-Dei-Gemeinschaft“, die die Priester der FSSP erbringen sollen.

Schließlich betont die Mitteilung (der Diözese) noch die Anhänglichkeit der Gläubigen gegenüber den Priestern der Bruderschaft, die durchaus verständlich und sogar wünschenswert ist. (Die Diözese) kritisiert den Umstand, daß einige Gläubige ihren Platz angeblich außerhalb der diözesanen Kirche sehen. Die FSSP richtet ihre Arbeit am Wohl der Seelen in der einen Kirche Christi aus. Sie möchte daran erinnern, daß sie sich immer auf den Dienst an der Einheit der Kirche in ihrer legitimen Vielfalt verpflichtet sieht und so seit ihrer Gründung durch Papst Johannes Paul II. im Jahr 1988 für die Gemeinschaft der Gläubigen, die den alten liturgischen Formen verbunden sind, wirkt. Bis zu dieser Mitteilung vom 17. Juni 2021 hat die Diözese Lyon in keiner Weise den Dienst an der Einheit in Frage gestellt, den die örtlich tätigen Priester der FSSP leisten.

Die Bruderschaft möchte den verschiedenen Priestern, die über 20 Jahre lang für das Tätig waren, was ihnen nun zum Vorwurf gemacht wird, öffentlich danken. Sie haben stets Wert darauf gelegt, ein gutes Verhältnis zu den Diözesanpriestern zu haben, und haben insbesondere auch an den ihnen vorgeschlagenen gemeinsamen Treffen teilgenommen. Wie anderswo auch haben sie von ganzem Herzen für die Gläubigen, deren Fürsorge der Bischof ihnen anvertraut hatte, nicht nur die hl. Messe gefeiert, sondern auch all das angeboten, was daraus folgt oder die Gläubigen zur fruchtbringenden Teilnahme daran befähigt. Wie in den 146 anderen Diözesen weltweit, in denen die Priester der FSSP ihren Dienst verrichten, waren diese Priester immer um die Treue zu dem besonderen Charisma der Gesellschaft bemüht, das von der Kirche offiziell gutgeheißen worden ist.

Es erscheint anachronistisch, in einer Zeit, in der die Priesterzahl unaufhörlich zurückgeht, auf den Dienst von Zweien davon zu verzichten, weil sie angeblich nicht vielfältig genug einsetzbar sind (da sie nur eine Form der Liturgie feiern) und somit die Last für die Diözesanpriester noch weiter zu erhöhen.

Die Bruderschaft hofft, daß in den nächsten Wochen Gelegenheit zu Gesprächen mit der Diözese Dijon besteht, um eine gedeihliche Situation herbeizuführen.

„Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.“ (1 Kor. 12, 4-5)

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