Aufwärts mit der Petrusbruderschaft
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- 05. November 2015
Die Website der amerikanischen Petrusbruderschaft hat Anfang der Woche die neuesten Statistiken zur zahlenmäßigen Entwicklung der Priesterbruderschaft veröffentlicht. Die Zahlen führen - für die heutige Kirche ine absolute Seltenheit - auf erfreuliche Weise nach oben. Mit 15 Priesterweihen war das zu Ende gehende Jahr das zweitstärkste Jahr in der Geschichte der Bruderschaft. Der jähjrliche Durchschnitt liegt bei 11. Weihen. Derzeit sind neben 262 Priestern 14 Diakone und 145 Seminaristen Mitglieder oder Anwärter der Bruderschaft. Das läßt erwarten, daß die Zahl der Priesterweihen auch in den kommenden Jahren über dem bisherigen Durchschnitt liegen wird. In diesem Jahr sind 34 junge Männer in die Seminare der Bruderschaft eingetreten, um ihre Berufung zu prüfen und sich auf den Weg zum Priestertum zu machen.
Mit Stand von diesem Jahr betreut die FSSP 34 Personalpfarreien und ist in weltweit 121 Diözesen mit 220 „Messzentren“ vertreten, in denen in der Regel mindestens einmal wöchentlich, nach Möglichkeit natürlich am Sonntag, eine hl. Messe im überlieferten Ritus stattfindet. Daneben werden in diesen Zentren Katechesen, Konvertitenkurse und andere Veranstaltungen zur Neuevangelisierung angeboten.
Die oben wiedergegebene Statistik zeigt einen bemerkenswerten Knick für die Jahre nach 2000. Danach ging die Mitgliederzahl für drei Jahre zurück, bei den Neueintritten dauerte es sogar 10 Jahre, bis der ursprüngliche Stand wieder erreicht wurde. Das Jahr 2000 war das Jahr der „Protokoll 1411/99-Krise“. Hinter dem Aktenzeichen verbirgt sich ein römischer Erlass, der von vielen Mitgliedern und Freunden der Bruderschaft als ein Versuch angesehen wurde, die Mitglieder generell zur (Kon-)Zelebration im neuen Ritus zu verpflichten. Erst durch das Pontifikat Papst Benedikts und vor allem durch das Motu Proprio Summorum Pontificum konnten diese Befürchtungen weitgehend ausgeräumt werden. Allerdings begründen seitdem viele Diözesanbischöfe ihre Weigerung, die FSSP zur Seelsorge in ihren vom Priestermangel geplagten Bistümern heranzuziehen, mit der Behauptung, für Priester, die im alten Ritus zelebrieren, gäbe es keinen Bedarf. Lieber setzen sie Laien für „Wortgottesfeiern“ ein oder unterstützen die Lobby für ein „Frauenpriestertum“.
So spiegelt sich die allgemeine Krise der nachkonziliaren Kirche auch in den ansonsten überaus erfreulichen Zahlen zur Entwicklung der Petrusbruderschaft.