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Extra ecclesiam nulla salus

Bild: sspx.orgBei der Einweihung einer neuen Kirche der Bruderschaft im französischen Montréal-de-l‘Aude am 1. Mai hat Bischof Fellay eine Predigt gehalten, in der er auch auf die aktuelle Entwicklung der Kirche und den Status der Bruderschaft eingegangen ist. Zum Stand der Gespräche der SSPX mit Rom hat er eindeutig erklärt, daß die Gesprächspartner nicht länger „die Anerkennung des Konzils“ zur Vorbedingung einer regulären Status in der Kirche machen. Auch die Anerkennung, daß die Liturgiereform ein positives Ergebnis erbracht habe, wird nicht länger verlangt. Begrifflich wird dieser Kurswechsel damit begründet, daß es um pastorale und nicht um doktrinäre Fragen gehe. Dazu Fellay: „Das ist das, was wir immer gesagt haben: Das Konzil hat pastorale Zielsetzung und wollte keine verbindlichen Lehraussagen treffen.“

Der Bischof räumte ein, daß wohl nicht alle in Rom das so sehen, ist auch nicht nicht sicher hinsichtlich der Nachhaltigkeit der damit eingetretenen Veränderung. Dennoch spricht er von einem „Wendepunkt in der Kirchengeschichte“ und zeigt sich zuversichtlich, daß eine Bestätigung der vollen Gemeinschaft erfolgen kann, ohne daß die Bruderschaft ihre bisherigen Positionen der Kritik an wesentlichen Konzilsdokumenten und der Liturgiereform aufgeben muß.

Fast noch wichtiger als diese kirchenpolitische Ansage erscheint uns die geistliche Wegweisung, die der Bischof den Mitgliedern der Bruderschaft und allen Katholiken, die angesichts der chaotischen Entwicklung der letzten Jahre zu verzweifeln beginnen, mitgibt. Hier unsere Übersetzung der entsprechenden Passage seiner Predigt.

Wir wollen Gott bitten, daß er uns dabei hilft, dieses Geheimnis etwas besser zu verstehen und trotz allen menschlichen Elends zu begreifen, daß dieser Papst – obwohl er unglaubliche Dinge hinsichtlich der Morallehre sagt und uns erklären will, daß Sünde und Stand der Gnade das gleiche wären, das ist wirklich unglaublich und unerhört – daß dieser Papst dennoch Dinge bewirken kann, die heiligen und retten. Gott hat ihm nicht seine Macht genommen, zu binden und zu lösen (Mt. 16,9). Er kann Gutes tun und er tut es noch. Mit den Bischöfen ist es das Gleiche. Das sind große Geheimnisse. Das bedeutet nicht, daß wird dem Schlechten, das geschieht, zustimmen – bei weitem nicht. Wir lehnen es ab und sind davor auf der Hut. Aber gleichzeitig nehmen wir wahr, daß es in der Kirche etwas gibt, das stärker und größer ist als das, was wir sehen: Das ist Gott, der unendliche Gott, unendlich heilig, unendlich gut. Es gibt nur einen Weg, der uns für ünsere Rettung gegeben ist, einen anderen gibt es nicht. Wenn wir in den Himmel kommen wollen, müssen wir durch die Kirche gehen, die römisch katholische Kirche, einen anderen Weg gibt es nicht. Wir können versuchen, zu erfinden, was wir wollen – das nutzt alles nichts. Das ist der einzige Weg. Deshalb dürfen wir die Kirche nicht verlassen.

In der Kirche geschehen derzeit skandalöse Dinge, das ist wohl wahr. Wir beobachten eine zunehmende Verwirrung, eine immer chaotischer werdende Situation. Man fragt den einen Bischof nach seiner Meinung, und dann einen anderen – und sie geben widersprüchliche Antworten, selbst in den Grundfragen: Zum Glauben und darüber, was wir tun müssen, um gerettet zu werden. Das ist äußerst besorgniserregend, und je länger es dauert, desto mehr breitet sich das aus.

Gleichzeitig sehen wir jedoch, wie Gott in seiner Kirche wirkt. Gleichzeitig sehen wir, daß insbesondere in allerjüngster Zeit eine Gegenreaktion einzusetzen beginnt – bis hinauf in den höchsten Rängen der Hierarchie. Es gibt Kardinäle und Bischöfe, die zu sagen beginnen: Das geht zu weit! Sie beginnen, sich zu Wort zu melden. Ich möchte sagen, daß wir nicht mehr die einzigen sind, die protestieren und reagieren. Es werden mehr – und das ist neu.“

Einen ausführlicheren Auszug aus der zitierten Predigt von Bischof Fellay bietet sspx.org

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