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Zerstörer am Werk

Bild: Pressedienst der Diözese Rottenburg-StuttgartDer Angriff auf die Sakramentenordnung der Kirche geht ungebremst weiter – vorgetragen aus dem Innern der Gemeinschaft heraus. Die Krankensalbung, früher durchaus sinnvoll als „letzte Ölung“ bezeichnet, ist vergessen, die Beichte so gut wie – denn es gibt ja keine Sünde mehr, zumindest keine schwere, für alles bieten sich mildernde Umstände. Die Firmung wird zu einem jedes geistlichen Sinns entleerten Übergangsritus wie Konfirmation und Jugendweihe: Geschenke und Party. Die Ehe ist auf dem besten Weg dahin – ihre Unauflöslichkeit jedenfalls ist wirkungsvoll in Zweifel gezogen, wenn in Chile künftig anderes gelten sollte als z.B. in Deutschland, beides mit gleichem Segen aus Rom. Aus Rom wird auch die Eucharistie in Zweifel gezogen, wenn „Amoris Laetita“ den Zugang zum Leib des Herrn für diejenigen öffnet, die nach allen Zeugnissen der Schrift und der Väter dazu nicht zugelassen werden können; wenn das Zeichen der „Mahlgemeinschaft“ höheren Wert erhält als das, was damit bezeichnet wird und wenn die Ehrfurcht vor der leibhaftigen Gegenwart des Herrn selbst den Papst nicht mehr auf die Knie zwingt.

Die Angriffe auf das Sakrament der Weihe und das damit übertragene Priestertum „in Persona Christi“ werden seit Jahren an verschiedenen Fronten vorgetrieben. Ein vielerorts mit Bedacht herbeigeführter Priestermangel gewöhnt die Gemeinden an Riten, für die es keine Priester braucht; der Dauerstreit um den Zölibat lenkt alle Aufmerksamkeit in eine falsche Richtung, und natürlich kann, wo „Die Zukunft ist weiblich“ zum Dogma der Staatsdoktrin geworden ist, auch die Auseinandersetzung über ein „Frauenpriestertum“ nicht enden, bevor der Fortschritt gesiegt hat.

Zum Propheten dieses Fortschritts hat sich jetzt wieder mal ein deutscher Bischof gemacht, Bischof Fürst von Rottenburg, - warum feiern diese Leute eigentlich das Jahr des Reformationsjubiläums eigentlich nicht durch Übertritt in eine evangelische Gemeinschaft, die ihnen – außer dem Lila Käppi – doch alles bietet, was ihr Herz begehrt?

Bei einem Festakt des katholischen Frauenbundes bezeichnete er das mögliche Amt der Diakonin als „Zeichen der Zeit“. Den Einsatz von sogenannten „viri probati“ im priesterlichen Dienst halte er im Vergleich zur Diakonin für „nachgeordnet“, führte der Bischof am Sonntagnachmittag weiterhin aus. In der seit Jahren ausstehenden (tut sie das?) Antwort zum Thema Frauendiakonat sieht er keine Absage, sondern ein Zeichen, dass der Vatikan das Thema „nicht total verneint“. (Quelle

In einem hat er recht: Das Thema der „viri probati“ ist in vielerlei Hinsicht von sekundärer Bedeutung. Die Weihe „bewährter Männer“, auch verheirateter,  ist zwar in der gegenwärtigen Disziplinarordnung nur für wenige Ausnahmefälle vorgesehen – aber sie ist möglich, wird in begrenzten Umfang praktiziert und würde – zumindest bei Anlegung entsprechender Kriterien - das Priestertum keinesfalls grundsätzlich in Frage stellen. Genau das wäre von einer Öffnung – zunächst – des Diakonats für Frauen zu erwarten, theologisch wie lebenspraktisch, um nicht zu sagen „pastoral“. Den natürlich würde es nicht bei „Diakoninnen“ bleiben. Das Sakrament der Priesterweihe ist eines – aber es hat drei Stufen: Diakon, Priester, Bischof. Für eine davon grundsätzlich andere Zugangserfordernisse zu definieren ist nicht nur rechtlich/zeitgeistig, sondern auch theologisch unmöglich. Die gesamte Theologie der Kirche zum Priestertum müsste tiefgreifend umgeschrieben werden – ein Projekt, ganz nach dem herzen jedes „Reformers“, dessen eigentliches Ziel die Destruktion ist.

Wie das dann praktisch wirkt, ist am Vorbild der Anglikaner bestens zu beobachten. Dort haben sich die Frauen stufenweise den Weg zum Bischofsamt „freigekämpft“ und damit Erschütterungen und Zerstörungen angestoßen, die den Fortbestand der Staatskirche in Frage stellen. Warum Bischof Fürst anzunehmen scheint, ein solcher Schritt würde dem Überleben der deutschen Staatskirche nützlich sein, ist sein Geheimnis.

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