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Keine Zukunft in Neuropa

Bild: Slideshow auf tg24.sky.itZwei Meldungen, die auf ihre Weise perfekt zusammen passen: In der Irischen Diözese Limerick, gegründet vor fast 1000 Jahren, werden heute keine hl. Messen stattfinden. So haben es die Diözesanverwaltung und Bischof Brendan Leahy angeordnet, der den Diözesanklerus zu einer Weiterbildungsveranstaltung zusammengerufen hat. Und um „ein Zeichen“ gegen den Priestermangel zu setzen: Statt der hl. Messen soll es „Wort Gottes Feiern“ geben, die von Laien abgehalten werden. „Überall in der Welt, werden da, wo es keine Priester gibt, in den Pfarreien Wort Gottes Feiern ohne Kommunionausteilung durchgeführt . Auch wir gehen in gewisser Weise wieder ‚zurück in die Zukunft‘, denn auch früher nahmen die Leute oft an der wöchentlichen Messfeier Teil, ohne die Kommunion zu empfangen“. (Quelle)

Was der Bischof und die auf ihn gestützten Zeitungsberichte nicht sagen: Natürlich gibt es auch heute in Limerick heilige Messen – anscheinend aber allein im überlieferten Ritus und gefeiert von Priestern, die nicht dem Diözesanklerus angehören So die Kanoniker des Instituts Christus König und Hoherpriester, die heute – wie auch sonst an jedem Tag – in ihrer Kirche in Limerick eine Messe am Vormittag und eine am Abend zelebrieren.

Zurück in die Zukunft: Der Novus Ordo schafft sich ab?

Aus dem erdbebengeschüttelten Norcia kommt die Nachricht, daß die Benedikter nicht in der Stadt bleiben können, sondern ein neues Kloster auf dem Berg über der Stadt errichten werden. Bisher hatten die Mönche ihren Konvent am Platz des Geburtshauses des hl. Benedikt, und sie versahen auch den Gottesdienst in der daneben gelegenen Basilika des Heiligen. Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirche wurde beim letzten Erdbeben fast ganz, das Kloster teilweise zerstört. Beide Gebäude waren den Mönchen vom Besitzer, dem Erzbistum Spoleto-Norcia, nur leihweise zur Nutzung überlassen worden. Nun sollen sie mit Unterstützung des Italienischen Staates und der Europäischen Union neu aufgebaut werden, und der Bischof hat große Pläne: Er schlägt einen internationalen Architektenwettbewerb vor, um die Kirche in Verbindung von alten und modernen Architekturelementen neu zu gestalten und so zu einem Anziehungspunkt für den Tourismus zu machen.

Daß echte Mönche dabei eher stören würden, leuchtet ein. Im neuen Norcia der Italienischen Republik und der Europäischen Union wären Benediktiner bestenfalls Staffage. Und so ist es nur konsequent, wenn sie ihr neues Kloster – so weit bisher zu sehen, ohne Unterstützung der Europäischen Union – außerhalb der Stadtmauern errichten müssen. Was auch immer zu Neuropa gehören mag: Benediktiner sind nicht dabei, und seine neue mit dem Superstaat verschmelzende Kirche wohl auch höchstens dann, wenn sie auf das Messopfer verzichtet.

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