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Und führe uns nicht in Versuchung

Aus Rom dringen wieder einmal Störgeräusche, die selbst einen bisher nicht als besonders renitent aufgefallenen Theologen wie den neuen Mainzer Bischof Kohlgraf zum Widerspruch reizen. Zum durchaus direkten Widerspruch, und nicht nur indirekt, wie katholisch.de verschleiernd anmerkt.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf habe sich in die Vaterunser-Debatte eingeschaltet,  referiert das Zentralorgan der nicht ganz so katholischen Bischöfe Deutschlands, und seiner Meinung nach „führt kein Weg an der Feststellung vorbei, dass die deutsche Übersetzung dem griechischen Urtext im Matthäus- und Lukasevangelium entspricht“ Besorgte und interessierte  Gläubige hätten ihn - so der Bischof - aus Anlaß der aktuellen Diskussion über eine mögliche Neuformulierung der Vaterunser-Bitte „Führe uns nicht in Versuchung“ um eine Stellungnahme gebeten - und die gibt er ab:

Bei der Bitte, dass Gott die Menschen nicht in Versuchung führen möge, gehe es nicht um kleine Versuchungen, „sondern um die Situation einer Grundentscheidung für oder gegen Gott“. Solche Versuchungen gebe es gleichermaßen im Alten wie im Neuen Testament. Jesus werde in der Wüste zwar vom Teufel in Versuchung geführt. Es sei aber der Geist Gottes selbst, der Jesus in die Situation führe, sich für oder gegen den Vater entscheiden zu müssen. Eine entsprechende Situation wiederhole sich vor seinem Leiden im Garten Getsemani. „Gott ist offenbar nicht nur 'lieb', vieles bleibt in seinem Ratschluss uns Menschen verborgen“, schlussfolgert Kohlgraf.

Ja - gerade so, nur in noch einfacheren Worten, hat es uns seinerzeit der Kaplan im Religionsunterricht der Grundschule auch erklärt. So einfach, daß unsereins es nie vergessen hat. Schade, daß der kleine Jorge in Buenos Aires damals anscheinend keinen so guten Religionslehrer hatte und später dann auch noch unter die Jesuiten gefallen ist. Jetzt haben wir den Salat.

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