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Ohne Priester Verlust der Sakramente

Bild: http://blog.messainlatino.it/2018/06/nuove-ordinazioni-dellistituto-buon.htmlIn diesen Tagen kommen aus allen Bereichen der katholischen Tradition Meldungen über bereits stattgefundene oder angesetzte Priesterweihen: Über die Weihen bei der Petrusbruderschaft in Wigratzbad im Juni und in Omaha im Mai hatten wir schon berichtet. Beim Institut vom Guten Hirten wurden bereits im Juni in Bordeaux vier neue Priester geweiht; in dieser Woche war noch eine Weihe in Florenz. Das Institut St. Philipp Neri in Berlin folgt an diesem Samstag.

Es ist bei weitem noch zu früh für einen Gesamtüberblick des ja erst halb vergangenen Jahres, aber die Prognosen stehen nicht schlecht und lassen eine Gesamtzahl von an die 30 allein für die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften erwarten. Dazu kommen noch die Weihen bei der Piusbruderschaft und anderen Gemeinschaften sowie einigen wenigen Bistümern, die zwar nicht ausschließlich die überlieferte Liturgie pflegen, sie jedoch auch nicht ausschließen und in der Lehre fest auf dem Boden der Tradition stehen. Nach einem Bericht des britischen Catholic Herald entfallen in diesem Jahr 20 Prozent der Priesterweihen in Frankreich auf Anhänger der Tradition. In anderen Ländern ist der Prozentsatz deutlich geringer, die steigende Tendenz ist jedoch ebenfalls erkennbar.

Dieser Anstieg geht nur zum Teil auf Rechnung des Anstiegs der Berufungen in der Tradition – sein Gegenstück ist ein gerade dramatischer Rückgang im regulären Diözesanklerus. In Deutschland gibt es in diesem Jahr 61 Neupriester in 27 Bistümern, in Frankreich 82 neue Diözesanpriester – und in 58 von von 96 Diözesen keinen einzigen! 

Kein Wunder, daß die Bistümer „dramatischen Personalmangel“ erwarten, wobei die in den Meldunghen oft pauschal angegebene Zahl des „Seelsorgepersonals“ (also einschließlich Pastoralreferenten und Diakonen) verdeckt, daß die heute schon geringe Zahl der Priester sich in den kommenden Jahren überproportional verringern wird. Diese Entwicklung bestätigt die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich des mit der „Umsetzung des Konzils“ in weiten Bereichen der Kirche eingeschlagenen Kurses. Hier haben Forderungen wie die nach Aufhebung des Zölibats, der Frauenordination oder die gesteigerte „Wertschätzung“ priesterloser Gottesdienste und die Vernachlässigung der Sakramente ihre eigentliche Ursache.

Angesichts der enormen Gefahren, die mit dieser Entwicklung verbunden sind, verbietet sich jede Genugtuung darüber, Recht zu behalten. Statt dessen stellt sich verstärkt die Frage, was die traditionstreuen Priester und ihre Gemeinschaften und Gemeinden tun können, um den Glauben an die Wirksamkeit und Notwendigkeit der Sakramente zu erhalten und wieder zu bestärken. 

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