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- 21. September 2018
Inzwischen sind weitere Informationen über die „Feier“ zur Schließung des Trappistenklosters in Mariawald und über die Zukunftsaussichten der an das Bistum gegangenen Immobilie bekannt geworden. Aktuell nachzuverfolgen auf der Facebook-Seite der „Freunde der Abtei Mariawald“.
Die als „Dankfeier“ bezeichnete Zeremonie anm Samstag den 14. 9. war demnach in jeder Hinsicht deprimierend. Zunächst natürlich bereits visuell durch die im Schnellverfahren durchgeführte Rückverwandlung des Altarraums nach den (rechtlich nirgendwo festgelegten) Ideen der Neuen Ordnung: Selbst im Untergang glaubt der vermeintliche „Sieger“ noch, dem Geschehen seinen Stempel aufdrücken zu können.
Zu den visuellen Signalen passte eine bemerkenswerte Aussage von Weihbischof Borsch: „Traurig beschließen wir heute ein langes Kapitel klösterlichen Lebens.“ Darin ist ihm zuzustimmen, aber dann sagt er„Traurig schauen wir auch auf die Zeiten der Abtei zurück, da sie nicht den Traditionen der römisch-katholischen Kirche folgte.“ Wenn Worte überhaupt noch einen Sinn haben sollen – wovon bei Würdenträgen der Kirche derzeit nicht ohne weiteres ausgegangen werden kann – dann meint der Bischof entweder die Zeit nach 1965, als die Abtei wie so viele andere Abteilungen der Kirche sich dem Wahn des neuen Frühlings überantwortete, die Tradition aufgab und in der Folge verkümmerte bis zu ihrem jetzt besiegelten Untergang.
Soviel Selbsterkenntnis und Mut, die Wahrheit auszusprechen, trauen wir ihm angesichts der Umstände freilich nicht zu. Also meint er wohl die wenigen Jahre, in denen ein Teil der Mönche versuchte, die katholische Tadition wiederzugewinnen. Ein „Nicht-Folgen“ der Tradition kann darin freilich nur der sehen, der selbst gar nicht mehr weiß, was katholisch ist, und der bereit ist, alles als Tradition anzuerkennen, was der Zeitgeist als der Tradition entsprechend auszugeben beliebt.
Zu dieser bergoglianischen Weltsicht passt denn auch der ausdrückliche Dank an die aus der Ferne angereisten Altäbte Franziskus und Bruno, die - nachdem sie mit ihren vom Modernismus geprägten Bemühungen zur Erhaltung des Klosters krachend gescheitert waren – das Weite gesucht und Aufgaben anderswo übernommen hatten.
Zur Zukunft des Klosters, das ja nach Aussage des Bistums als „geistlicher Ort erhalten bleiben und der Einkehr dienen“ soll, wurde auf der Dankfeier nichts verlautbart. Die Antwort auf eine Anfrage aus dem Kreis der Freunde der Abtei Mariawald an das Ordinariat (dokumentiert auf Facebook) läßt allerdings wenig Gutes erwarten. Im besten Bürokratendeutsch wird da verlautbart: „Mit dem vergangenen Samstag ist die Geschichte der Trappisten in Mariawald zu Ende gegangen. Dies bedeutet auch, daß damit die liturgische Ausrichtung, die explizit durch die Trappisten gewünscht wurde, keine selbstverständliche Notwendigkeit der Fortführung hat.“ Regelmäßige Gottesdienste seien für die Zukunft nicht geplant, bei der Suche nach einer neuen Gruppe für die Betreuung der Örtlichkeiten sei man offen – freilich mit einer nicht unbedeutenden Einschränkung:
Wir werden das Gespräch mit dem Institut Christus König und Hoherpriester aufgreifen, die - wie Sie selbst schreiben - sich bereit erklärt haben, in Mariawald die heilige Messe im außerordentlichen Ritus weiterhin zu feiern.
Eine positive Entscheidung in diese Richtung würde jedoch einen anderen Grundsatz unseres Bischofs betreffen. Danach erteilt er den Auftrag zur Feier der heiligen Messe im außerordentlichen Ritus nur an Priester, die im Bistum Aachen inkardiniert sind oder in unserem Bistum einen Auftrag haben.
Was bedeutet schon die feierliche Aufforderung von Papst Johannes Paul II an die Bischöfe, den Gläubigen, „die sich an einige frühere Formen der Liturgie und Disziplin der lateinischen Tradition gebunden fühlen … die kirchliche Gemeinschaft leicht zu machen, durch Maßnahmen, die notwendig sind, um die Berücksichtigung ihrer Wünsche sicherzustellen.“ (Motu Proprio Ecclesia Dei von 1988) Was bedeutet da schon die mit Gesetzeskraft verkündete Anordnung von Papst Benedikt, daß jeder Priester der lateinischen Kirche das Recht hat, im überlieferten Ritus zu zelebrieren und die Gläubigen das Recht haben, an solchen Liturgien teilzunehmen. (Motu Proprio Summorum Pontificum 2007) Wir, unsere bischöfliche Hoheit Helmut Pontifex von Aachen, haben unsere eigenen Grundsätze – die Leute von Ecclesia Dei kommen bei uns nicht rein, und unbeirrt schreiten wir voran auf dem Weg von Kirchenschließung zu Kirchenschließung, denn das ist es, was „DAS KONZIL“ gewollt hat.