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Ein beunruhigender Plan

Bild: Jugendkirche Epphata in MünsterFr. Geoffrey Kirk vom Ordinariat unserer Lieben Frau hat sich das kurz vor Beginn der Jugendsynode veröffentlichte Dokument Episcopalis Communio näher angeschaut und kommt zu alarmierenden Schlußfolgerungen. Wir haben den Beitrag von seinem Blog "ignatius his conclave“ übersetzt und teilen seine Beunruhigung:

Es beginnt ein langes ZitatDas päpstliche Dokument Episcopalis Communio, des den Bischofssynoden eine neue rechtliche Stellung gegeben hat, wurde vielerorts mit Irritation aufgenommen. Wieder einmal beklagten hohe Würdenträger „Manipulation“ und erreichten auch eine gewisse Relativierung durch das Staatsekretariat.

Allerdings haben sich die Kommentatoren mit Analysen der eigentlichen Ziele und Absichten der jüngsten Veränderungen zurückgehalten. Tatsächlich sind diese im Einzelnen ziemlich kompliziert, aber das Ziel ist einfach: Es ist offensichtlich, daß die Synode dazu dienen soll, die katholische Sexualmoral in Teilen zu verändern.

Bisher ist der Plan, liberale Reformen über Synodern durchzusetzen, nicht reibungslos aufgegangen. Amoris Laetitia, das vom Papst festgestellte Ergebnis der letzten Synode, hat bekanntlich zu den Dubia geführt, auf die Franziskus mit schweigender Verachtung reagieren mußte, so wie das jeder absolute Monarch hätte tun müssen. Die neuen Synodenregeln wurden dazu geschaffen, dem einen Riegel vorzuschieben. Das Schlußdokument der Jugendsynode, das von einer Gruppe, deren Mitglieder mehrheitlich von Franziskus bestimmt wurden, entworfen und vorformuliert wurde, während die Synodenväter es nur oberflächlich zur Kenntnis nehmen konnten, soll das päpstliche imprimatur erhalten und damit sofort Teil des ordentlichen Lehramtes.

Damit können Einwände gegen das Dokument, von welcher Stelle sie auch kämen, mit Leichtigkeit abgewehrt werden. Das Dokument, so wird es heißen, gibt ja nicht nur die Ansichten von Franziskus allein wieder, sondern die Stimme der in der Synode versammelten ganzen Kirche. Damit hat dann der „Diktator Papst“ seine Ziele unter einem scheindemokratischen Mäntelchen erreicht.

Dieses politische Manöver – man könnte auch von Arglist sprechen – entzieht jedem Widerstand und jeder Diskussion die Grundlage. Natürlich werden die vorgeschlagenen Änderungen zunächst geringfügig erscheinen – auf den ersten Blick. Franziskus verfolgt seine Revolution auf Fabianische Weise, allmählich und in kleinen Schritten. Aber die Folgen werden real und dauerhaft sein.

In Episcopalis Communio steckt weitaus mehr, als auf der Verpackung steht!

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