Verteidigung der Eucharistie
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- 13. November 2012
Mit einem bemerkenswerten Hirtenbrief zum Thema der Liturgie hat der Churer Bischof Huonder die Reihe der Veranstaltungen zum Jahr des Glaubens in seiner Diözese eröffnet. Sein Ausgangspunkt ist die Feststellung, daß die Umsetzung des 2. Vatikanischen Konzil in vielen Punkten unvollständig oder korrekturbedürftig ist. Gestützt auf die Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ benennt der Bischof dann eine Reihe von Mißständen und fordert die Priester unmissverständlich auf, für Abhilfe zu sorgen. Besonders hervorgehobene Punkte sind:
- Die Unzulässigkeit der Laienpredigt,
- Tendenzen, die Predigt zur Propaganda gegen die Lehre der Kirche und ihre Hierarchie zu missbrauchen,
- Profanierung von Kirchen für nichtliturgische Veranstaltungen,
- Unzulässigkeit von Gottesdienstankündigungen, die die Gläubigen darüber im unklaren lassen, ob es sich um eine hl. Messe oder einen Wortgottesdienst handelt,
- Strenge Ablehnung von „freien Sonntagen“ für Priester, die an diesem Tag dann keine Messe feiern,
- Bekräftigung der Rolle von Geweihten als ordentliche Spender der hl. Kommunion,
- Aufforderung zur Zurückhaltung bei der Spendung der Kelchkommunion und Erinnerung an das Verbot der Intinctio durch Laien,
- Notwendigkeit, die Lehre der Realpräsenz vorrangig zu vermitteln und Kinder vor der ersten hl. Kommunion zur Beichte zu führen,
- Aufforderung zum häufigen und gewissenhaften Empfang des Beichtsakraments.
Besonders bemerkenswert fanden wir die im folgenden zitierten Ausführungen des Bischofs zum Geschehen in der hl. Messe und seiner Beschreibung als notwendigen Glaubensinhalt für jeden Katholiken.
Zum katholischen Glauben gehört das Bekenntnis zum Opfercharakter der Heiligen Messe und zur wahren, wirklichen und wesenhaften Gegenwart Christi im Sakrament des Altares. Das Brot wird kraft der Wandlungsworte des Priesters zum wirklichen Leib des Herrn, der Wein wird ebenso kraft der Wandlungsworte des Priesters zum wirklichen kostbaren Blut Christi. Dieser Glaube ist – neben dem Getauftsein – eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Empfang der heiligen Kommunion. Mit dem Auge nehmen wir bei der heiligen Kommunion nur die eucharistischen Gestalten von Brot und Wein wahr.
Doch in Wirklichkeit ist im Sakrament der Eucharistie unter den Gestalten von Brot und Wein der ganze Christus, mit Leib und Blut, mit Seele und Gottheit, enthalten und gegenwärtig. Mit diesem Bekenntnis verbunden ist der Glaube an das Sakrament der Weihe, das seinerseits Teil des Lebens der Kirche mit seiner hierarchischen Struktur ist. Der Empfang der heiligen Kommunion setzt daher die Einheit und Verbundenheit (Communio) mit der ganzen Kirche, mit dem Bischof und mit dem Papst voraus. Wo diese Voraussetzung nicht gegeben ist, erweist sich eine Konversion zum katholischen Glauben als notwendig.“
Wir haben das auf der Website der Diözese Chur veröffentlichte PDF des Hirtenbriefs in unser Archiv aufgenommen, Sie können es hier herunterladen.