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Christus ist König

Bild: Wikimedia commons

Die Umschrift des Mosaiks in der Apsis der Kathedrale von Cefalu enthält das Regierungsprogramm des Weltenherrschers und seine Begründung in einem: „Factus Homo Factor Hominis Factique Redemptor + Iudico Corporeus Corpora Corda Deus +. – Ich, der menschgewordene Gott und Schöpfer des Menschen und Erlöser des Erschaffenen gebe Gesetz und spreche Recht über Körper und Geist.“

Das aufgeschlagene Buch enthält in griechischer und lateinischer Sprache die Worte aus dem Johannes-Evangelium: „Ego sum lux mundi qui sequitur me non ambulabit in tenebris sed habebit lucem vitae. – Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“ (Joh. 8,12)

Als Papst Pius XI im Jahr 1925 das Fest „Domini nostri Jesu Christi Regis“ einführte, enthielt das eine politische Botschaft von brennender Aktualität. Innerhalb von kaum 120 Jahren hatten die Völker des einstigen Christlichen Abendlandes, die über ein Jahrtausend lang zumindest nominell „von Gottes Gnaden“ und nach göttlichem Gesetz die Länder regiert hatten, abgesetzt und sich selbst zum obersten Souverän und Gesetzgeber ausgerufen. Dem setzte der Papst seine Botschaft entgegen: Auch wenn ihr Ihn absetzt - Christus bleibt König. Auch die Völker und ihre Parlamente bleiben für die Regierung der weltlichen Dinge an das Gesetz Christi als des eigentlichen Souveräns gebunden.

Diese klare Botschaft wurde ein erstes Mal abgeschwächt, als der reformierte liturgische Kalender des Novus Ordo das Fest auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres verschob und ihm eine deutlich eschatologische Orientierung verlieh: Am Ende bleibt Christus König - doch bis dahin laßt uns die Dinge regeln, wie wir es für richtig halten, ein jeder nach seinem letztinstanzlich ausschlaggebenden Gewissen.

Inzwischen ist der Gedanke von Christi Königtum auch in der Kirche, die sich hier dem Säkularisierungstrend der Gesellschaft fast widerstandslos unterwirft, weiter abgeschliffen und fast unkenntlich geworden. Dokumente des gegenwärtigen Pontifikats beziehen sich bestenfalls am Rande auf Christus, das uns zugewandte Gesicht Gottes, und suchen Plausibilität und Legitimation für ihre Aussagen da, wo die Welt sie gefunden zu haben glaubt. Das Verschweigen der einzigartigen Stellung des Mensch gewordenen Gotteswortes in der Erklärung von Abu Dhabi und die verständnisvolle Hereinnahme der Simulacra chthonischer Muttergottheiten in die Amazonassynode markieren weitere Schritte auf diesem Weg: Ein „der Welt zugewandtes Christentum“ ohne Christus, ohne das Licht der Welt und einzigen Souverän aller geschaffenen Dinge

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