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Gute und schlechte Vielfalt

Bild: Website Fr. ZuhlsdorfMit der Diözese Venice in Florida hat in einem weiteren Bistum der Bischof die Zelebration der hl. Messe – im Novus Ordo, wohlgemerkt – in der traditionellen Gebetsrichtung zum liturgischen Osten verboten. Weitere Details und ein „fisking“ des Erlasses auf die darin enthaltenen orthographischen und juristischen Fehler bringt Fr. Zuhlsdorf. Das zeigt, auf welchem Niveau das dort für die Pflege der Liturgie – immerhin auch nach dem 2. Vatikanum „culmen et fons“ des geistlichen Lebens – zuständige Personal operiert, aber in der Sache wird es wenig helfen. Den Hermeneutikern des Bruches ist jede Erinnerung, daß Liturgie einmal anders gefeiert wurde als nach „DEM KONZIL“, von Herzen zuwider, und Bischöfe, die in diesem Sinne in die Rechte von Gläubigen und Priestern eingreifen, müssen Widerspruch aus Rom nicht befürchten. Was nicht erkennbar Geist und Ungeist des Konzils atmet, soll verschwinden. Auf Gemeinden und Gemeinschaften, die ihren Begriff von würdiger Feier der Liturgie – auch nach dem Missale Pauls VI. – an der Tradition gebildet haben, kommen schwere Zeiten zu.

Auch die Berufung auf das sonst im hohen Ton angestimmte Lied von Vielfalt und Diversity wird gegen diese sich abzeichnende Tendenz zur Uniformierung auf niedrigstem Niveau der „Gemeindefeier“ wenig ausrichten. Vielfalt ist nur da erwünscht, wird nur da geduldet, wo sie der Dekonstruktion der überlieferten Lehre und des überkommenen Lebens der Kirche dient.

Von diesem Ansatz her läßt sich auch das merkwürdige Phänomen des unentschiedenen römischen Verhaltens gegenüber den deutschen Entwicklungen besser begreifen. Während man in „Rom“ – wer immer das im Einzelfall auch sein möge – nicht davor zurückschreckt, in die Redaktion von Pfarrblättern und Gemeindebriefen einzugreifen, ringt man sich hinsichtlich der immer deutlicher erkennbaren Richtung des „Synodalen Weges“ ins Jahr 1517 und der Flut von unkatholischen Thesen aus den Seminaren der deutschen Staatstheologie bestenfalls mal eine halbherzige und durchaus zweideutige Ermahnung ab, doch die Weltkirche mit ins Auge zu fassen. Daß den Worten auch mal Taten folgen, kommt praktisch nicht vor – und so ist nicht nur ein Wucherpfennig weiter als Falschgeld im Umlauf.

Anscheinend ist man sich in der Generallinie, daß kein Stein auf dem anderen bleiben soll, weitgehend einig – und wegen kleiner Meinungsverschiedenheiten darüber, wo der Abbruchbagger zuerst zupacken soll und ob die Neugestaltung eher grün-feministisch oder befreiungstheologisch akzentuiert sein soll, will man sich nicht zerstreiten.

Was man angesichts der Seelenverwandschaft solcher Strömungen ja auch verstehen kann.

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