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Wo ist die „Weisheit der Alten“ geblieben?

Bild: Wikimedia CommonsAm 22. Februar 1962 - also vor 60 Jahren und damit kurz vor DEM KONZIL veröffentlichte der KONZILSPAPST Johannes XXIII. als apostolische Konstitution - ein hochrangiges Gesetz also - Veterum Sapientia über den Gebrauch der lateinischen Sprache in der lateinischen Kirche. Von heute aus unvorstellbar: Der Schwerpunkt lag in der Verwendung des Lateinischen im Studium von Theologie und Wissenschaft. Die Professoren wurden unter anderem feierlich verpflichtet, ihre Vorlesungen in Latein zu halten.

Wir alle wissen, was daraus geworden ist: Niemand hat die übrigens zumindest teilweise auch im kanonischen Recht festgeschriebenen Forderungen ernst genommen, auch der Auftrag der Väter des II. Vatikanums, trotz begrenzter Einführung von Volkssprachen den „Gebrauch der lateinischen Sprache in der Liturgie zu erhalten“ (SC 36,1) blieb unbeachtet. In der praktischen Wirkung war die inzwischen vollständige Abwendung von der lateinischen Sprache mit einer Bücherverbrennung vergleichbar: Das Wissen und der Glaube der katholischen (und nicht nur der katholischen!) Tradition verschwand aus dem Bewußtsein des Klerus und der Schmalspurtheologie, die sich nun an den Fakultäten ungehemmt ausbreiten konnte. Kulturrevolution auf „katholisch“.

Eine ausführliche, aber durchaus auch kritische, Würdigung von Veterum Sapientia schrieb Gero P. Weishaupt aus Anlaß des 50. Jahrestags. Und hier präsentiert Weishaupt den Text der Konstitution.

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