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Kampf um den Synodalen Irrweg

Bild: Aus dem zitierten Artikel auf kath.net/VaticanNewsNach dem von tiefer Sorge um die bedrohte Einheit gekennzeichneten Mahnbrief des Vorsitzenden der polnischen Bischöfe liegt nun ein weiteres Mahnschreiben mit hochrangigem Absender auf dem Tisch von Bischofskonferenz und ZK. Am Donnerstag veröffentlichte kath.net nun eine Analyse des deutschen Kurienkardinals Walter Brandmüller, in der er nichtnur vor einer bevorstehenden Spaltung warnt, sondern auch einen bereits vollzogenen Abfall großer Teile von Bischöfen und Funktionrsapparat der Kirche in in Deutschland konstatiert.

Gleich zu Beginn stellt der Kardinal nach kurzer Auflistung wesentlicher Beschlüsse der zweiten Vollversammlung die Kernfrage:

Haben denn die all dies mitbeschließenden Bischöfe wirklich nicht wahrgenommen, dass sie sich damit in offenem Widerspruch zu Glaubenswahrheiten begeben haben, deren treue Bewahrung und Verkündigung sie mehrfach mit heiligem Eid geschworen hatten? Diese Frage von letztem existenziellem Ernst muss in aller Härte gestellt – und von jedem Bischof beantwortet werden.“

In der dann folgenden Analyse geht Brandmüller dann schonungslos zu den Ursachen: dem tief in die Kirche eingedrungenen Modernismus: dessen Kritik und Zurückweisung insbesondere von der deutschen Theologie in den Kriegs- und Nachkriegszeiten der ersten Hälfte des 20. Jh. sträflich vernachlässigt wurde, so daß die Kirche sich in weiten Teilen nur noch mit weltlichen Dingen befasst, die übernatürlichen aber aus dem Blick verliert. Seine Analyse mündet dann in eine Frage, auf die Brandmüller eine erschütternde Antwort gibt:

Hier geht es weiterMerken die „Synodalen“ nicht, dass sie sich auf einem Holzweg befinden, der sich im Nichts verliert?

Am Ende ergibt sich für das Unternehmen „Synodaler Weg“ eine fatale Bilanz: Es geht in den Frankfurter Papieren längst nicht mehr nur um Irrlehre, Häresie. In diesen Texten wird zwar kaum Falsches über Gott gesagt. Aber: Gottvater, Sohn und Heiliger Geist kommen darin einfach nicht mehr vor. Das aber bedeutet „Atheismus im Christentum“ – so schon der Titel des Buches von Ernst Bloch aus dem Jahre 1968 – auch er, Bloch, ein „Frankfurter“.

Demgegenüber hält Brandmüller daran fest:

Religion im jüdisch-christlichen Verständnis ist nicht Ergebnis menschlicher Selbsterfahrung oder existentieller Reflexion, sondern Antwort des Geschöpfes Mensch auf die Selbstmitteilung, Offenbarung des Schöpfers an sein Geschöpf Mensch. Ein Anruf von jenseits des Geschaffenen, der als solcher erkennbar im Laufe der Geschichte an die Menschheit, an das „Auserwählte Volk“ Israel, ergangen ist. Im Rückblick wird sichtbar, wie in der religiösen Überlieferung dieses Volkes aus anfänglichen eher schattenhaften Ahnungen ein immer klareres, erhabeneres Bild des Schöpfers von Mensch und Universum erkannt wurde. Der judenchristliche Verfasser leitet seinen Hebräerbrief mit den Worten ein: „Vielfältig und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten“; dann aber fährt er fort: : „am Ende dieser Tage hat er zu uns gesprochen durch den Sohn“. (…)

Der Glaube an Jesus Christus, den menschgewordenen „Sohn des Lebendigen Gottes“, beruht nicht auf Ideen, Mythen etc., sondern auf nachprüfbaren historischen Tatsachen. Aus der Zahl und der Begeisterung der Augen- und Ohrenzeugen der Ereignisse um Jesus von Nazareth erbaute der Auferstandene Christus auf Petrus, den Felsen, seine Kirche, die der Apostel Paulus bald als Leib Christi, als lebendigen, vom Geist Gottes beseelten Organismus darstellen sollte: Die neue Weise der Gegenwart des Auferstandenen in dieser Welt. Und: von Tod, Gericht und ewigem Leben ist mit keinem Wort die Rede.

Und nun die erstaunliche und bestürzende Feststellung: all dies spielt in „Frankfurt“ keine Rolle. Was aber versteht man dort unter Religion, Christentum, katholischer Kirche?

In der Tat: Atheismus im Christentum“, „Kirche“ – ist sie dann in der Tat nicht nur eine sozio-kulturelle – und unter so vielen anderen überflüssige NGO?

Es wäre zu hoffen, daß die deutschen Bischöfe diese Mahnung des römischen Kardinals nicht so mit leichter Hand vom Tisch wischen wie Essens Generalvikar den Brief aus Polen. Die Lektüre des vollständigen Textes von Walter Kardinal Brandmüller können wir nur sehr empfehlen.

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