Dank an die Aufrechten
- Details
- 24. September 2022
Es vergeht kein Tag, ohne daß die von der deutschen Bischofskonferenz ausgehaltenen Dreckschleudern, Verleumder und Rufmörder von nicht-genannt-soll-es-sein.de den Kölner Kardinal und Erzbischof mit meistens zum x-ten Mal aufgewärmten alten Angriffen und seltener mit neuen Attacken überziehen. Staunenswert, wie der Mann das aushält – und zum Erschaudern, mit welcher Skrupellosigkeit und virtuellen Mordlust seine Amtsbrüder in Christo diesem Treiben ja nicht nur zusehen, sondern es finanzieren und anstacheln. Und das alles nicht etwa deswegen, weil der Erzbischof einen betont traditionalistischen oder gar „gegen DAS KONZIL“ gerichteten Kurs steuern würde, sondern nur, weil er sich weigert, auf dem zur Apostasie und geradewegs ins Schisma führenden Weg der Mehrheit des deutschen Staatskatholizismus und seiner Staatstheologen mitzulaufen. Deshalb soll er vernichtet werden, so, oder so.
Natürlich ist der Kölner Kardinal nicht nur in Sachen Liturgie ein Produkt der nachkonziliaren Entwicklung, und in normalen Zeiten hätten Tradis sicher viel mit ihm zu diskutieren. Aber da, wo es nicht nur um Zweckmäßigkeit und Klugheit geht, sondern wo die Substanz von Glauben und Lehre berührt ist, steht er zusammen mit der Handvoll Amtsbrüdern aus Süddeutschland, einigen Weihbischöfen und den gerade noch zwei treu gebliebenen deutschen Kardinälen in Rom dann, wenn es darauf ankommt, auf der katholischen Seite. Und während die blasierten Nordlichter um Heeße, Genn oder Bode glauben, die glaubenstreuen Bayern als quantité négligeable abtun zu können – so sind sie halt, die Exoten von südlich des Weißwurstäquators – tut ihnen die Widerständigkeit des Kölner Erzbischofs richtig weh. Köln hat Gewicht, Köln zählt, nach Köpfen und Seelen, aber auch finanziell. Und so zetteln die Partisanen von DBK und ZDK einen Aufstand opportunistischer Subalterner und eine Pressekampagne nach der anderen an, um den letzten katholischen Erzbischof in Deutschland zu Fall zu bringen. Ein widerwärtiges Schauspiel – und es wird nicht leichter erträglich dadurch, daß das bergoglianische Rom dem nicht nur schweigend zuschaut, sondern mit zweideutigen Signalen Komplizenschaft andeutet.
Wir haben allen Grund zur Dankbarkeit, daß in der ansonsten fast ungebremst im Abfall begriffenen Deutschkirche – die Abstimmungsergebnisse auf dem synodalen Irrweg sprechen eine klare Sprache – neben einer unbekannten Zahl von Priestern „vor Ort“ dieses kleine Dutzend Bischöfe den wahren Glauben und die überlieferte Lehre nach Kräften verteidigt – gegen die überwältigende Mehrheit ihrer apostatischen „Amtsbrüder“ und der irrlichternden non-Professores an den Fakultäten der Staatstheologie. Von daher verbindet uns mit ihnen mehr, als uns die durchaus tiefreichen Meinungsunterschiede in Sachen Liturgie von ihnen trennen. Wenn die Anhänger der Tradition sich in vielem von der offiziellen Kirche separieren, dann nicht aus Dünkel, etwas Besseres zu sein, sondern aus der begründeten Sorge, dort mit in den Strudel des Niedergangs gerissen zu werden. Gerade Kardinal Woelki ist ein Beispiel dafür, wie schwer es selbst einem hohen Würdenträger fällt und gemacht wird, diesem Sog zu widerstehen. Doch wenn der Kölner steht, solange der Papst ihn nicht fallen läßt, wenn ein Bischof wie Bertram Meier von Augsburg Diakone der Petrusbruderschaft weiht und ein Kardinal wie Müller die Glaubensverderber im deutschen Episkopat als die Häretiker bloßstellt, die sie sind, besteht auch für die Kirche in Deutschland noch Hoffnung.
Da wäre es ein schönes Zeichen des sentire cum ecclesia und der Einheit über die Ritusunterschiede hinweg, am kommenden und an vielen kommenden Sonntagen in den Gemeinden der Tradition laut und vernehmlich für den kleinen Rest der deutschen Bischöfe zu beten, daß der Geist Gottes sie in ihrem Widerstand stärke und ihnen – und uns – den Weg zu einem neuen Frühling weise, der nicht auf Luf und Trug, sondern auf Wort und Weg des Herrn gebaut ist.