Bereichsnavigation Themen:

Feindliche Übernahme geplant

Bild: Screenshot Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat in Gesprächen mit verschiedenen reichweitenstarken amerikanischen katholischen Medien, darunter Remnant-TV und National Catholic Register – vor einer „feindlichen Übernahme“ der Kirche durch ihre Feinde im Inneren gewarnt und zum Widerstand aufgerufen. Im Mittelpunkt der Besorgnis des Kardinals steht nun nicht nur der deutsche Synodale Weg, als dessen prominentester Kritiker Müller in den letzten Monaten hervorgetreten ist, sondern zunehmend auch die geplante „Synodensynode“, die immer deutlicher erkennbar den gleichen verderblichen Kurs einschlägt wie das deutsche Apostaten-Konzil – nun aber mit weltweiten Auswirkungen.

Es beginnt ein langes ZitatWenn sie damit durchkommen – so Müller gegenüber NCR – bedeutet das das Ende der katholischen Kirche. Und dem müssen wir widerstehen wie den arianischen Häretikern des Altertums. (…) Sie träumen von einer anderen Kirche, die nichts mit dem katholischen Glauben zu tun hat. Sie wollen diesen Prozess missbrauchen, um den Kurs der katholischen Kirche zu verändern, nicht nur in eine andere Richtung, sondern zu ihrer Zerstörung. Niemand kann eine vollständige Veränderung (der Lehre) vornehmen und an die Stelle der offenbarten Lehre setzen, aber sie haben diese merkwürdige Vorstellung von der Lehre als einer lediglich von einigen Theologen ausgeklügelten Theorie. Die Lehre der Apostel ist eine Widerspiegelung und ein Ausdruck der Offenbarung des Wortes Gottes. Wir müssen auf das Wort Gottes hören, wie es uns in der Autorität der hl. Schrift, der apostolischen Tradition und des Lehramtes vorliegt. Und wie schon die Konzilien zuvor festgestellt haben: Es ist unmöglich, die Offenbarung, die uns Christus ein und für allemal gegeben hat, durch irgendeine andere Offenbarung zu ersetzen.

(Auf die Frage, warum der Papst das zulasse:)

Das ist schwer zu sagen. Ich verstehe es einfach nicht, das muß ich ganz offen sagen. Hier geht es weiter Die Definition des Papstamtes ist nach dem zweiten vatikanischen Konzil und der gesamten Geschichte der katholischen Theologie, daß er der Garant der Wahrheit des Evangeliums, der Einheit der Bischöfe und der offenbarten Wahrheit in der ganzen Kirche ist. Petrus und all die anderen Apostel wurden gefragt: Wer ist Jesus Christus. Ist er ein Prophet, oder ein neuer Elias ein weiterer gottesfürchtiger Mann? Und Petrus antwortete: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.. In diesem Bekenntnis sind alle anderen Geheimnisse und Wahrheiten des katholischen oder christlichen Glaubens eingeschlossen: Die Dreifaltigkeit, die Menschwerdung, die Gnade und die Sakramente. Hier ist alles eingeschlossen.

(Auf die Frage, was er von der von Synoden-Sekretär Grech getwitterten Ansicht halte, daß „eine korrekte Aufnahme der Ecclesiologie des Konzils fruchtbare Prozesse in Gang setzt, die Möglichkeiten eröffnen, an die auch das Konzil selbst noch nicht gedacht hatte und in denen sich das Handeln des Geistes offenbart, der die Kirche leitet“:)

Nun, das kommt von der Autorität Kardinal Grechs, das ist seine eigene Offenbarung. Und nicht nur das: Es ist eine Theorie über sogenannte Prozesse, die über der Offenbarung stehen. Dabei weiß doch jeder, der auch nur ein erstes Semester Theologie studiert hat: Die Kirche und ihre Autoritäten können die Offenbarung nicht ändern. Nicht, um eine neue Kirche nach ihren Bedürfnissen zu begründen und dafür dann mit allen Ämtern den Heiligen Geist in Anspruch zu nehmen.Mit dem Heiligen Geist verhält es sich nicht sowie die Presbyterianer oder all diese pneumatischen Bewegungen außerhalb der katholischen Kirche annehmen, daß er an die Stelle Jesu Christi träte. Es ist der Geist des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, der uns in die ganze Wahrheit führt, die ein und für alle Mal in Jesus Christus offenbart worden ist. Er ist doch nicht irgendein Impuls für einen Prozess, der uns letztlich gegen die Offenbarung führt, und deshalb haben wir ja auch ein klares apostolisches Glaubensbekenntnis.

Ich wundere mich, daß Kardinal Grech hier als Super-Autorität auftritt – er ist kein anerkannter Theologe, er hat keine Relevanz in der Wissenschaft – und nun präsentiert er ein neues Grundverständnis des katholischen Glaubens, bloß weil er Sekretär der Synode ist, die doch selbst keinerlei Autorität in Sachen Lehre besitzt. All diese Bischofssynoden und all diese Prozesse haben überhaupt keine lehramtliche Autorität.

(Zu den umstrittenen Illustrationen im Vorbereitungsmaterial der Synode, die auf eine Präferenz des Sekretariats für eine „feministische LGBTQ+“-Kirche hindeuteten:)

Das entspringt einem Willen zur Machtübernahme, einer Macht, die ihnen doch gar nicht zukommt, es entspricht dem Wunsch, es besser zu wissen als Gott selbst. Das ist wie im Marxismus, wo man „Wahrheit“ dadurch herstellte, daß man seine Machtmittel einsetzte. Sie wollen ihre eigenen höchst subjektiven Vorstellungen gegen die offenbarte Wirklichkeit Jesu Christi ins Werk setzen – das bedeutet den Weg zur Zerstörung der katholischen Kirche.

(Auf die Frage, ob das als Vorbereitung eines Vatikan III als „Konzil der Popkultur“ zu verstehen sei:)

Das sieht wohl so aus. Es ist höchst erstaunlich, daß so etwas unter der Verantwortung des Vatikan möglich ist. Und es vermittelt den Eindruck, daß eine grundlegende Veränderung der Kirche tatsächlich möglich wäre, und daß die Organisatoren der Synode bevollmächtigte Interpreten des Heiligen Geistes wären, den sie nach ihren Vorstellungen manipulieren könnten. Das hat natürlich nichts zu tun mit dem Heiligen Geist, der sich als der Vater, der Sohn und der Heilige Geist geoffenbart hat – das ist nicht anderes als ein Versuch, den katholischen Glauben und die katholische Kirche zu untergraben.“

Soweit unsere leicht redigierte Übersetzung des anscheinend mit einigen technischen Mängeln belasteten Transkripts der Äußerungen des Kardinals vom 6. 10. Wer beim Anhören des Originals oder der Lektüre des Transkripts die Tonart der Ausführungen als etwas zu alarmistisch empfunden haben mochte, brauchte keine Woche zu warten, um aus dem Mund eines der römischen Mitverschwörer Bergoglios die Bestätigung dafür zu erhalten, daß genau die von Müller befürchtete „feindliche Übernahme“ im Gang ist.

In einer am Montag veröffentlichten Erklärung des von Grech geleiteten Generalsekretariats der Synode heißt es, „Ziel der Synode sei es, den "Stil des Zweiten Vatikanums" fortzusetzen und im Volk Gottes die lebendige Umsetzung seiner Lehren zu fördern.“ Von Lehren eines Konzils, wohlgemerkt, das nach seinen sämtlichen Grundlagendokumenten weder Absicht noch Auftrag hatte, neue Lehren zu verkünden, sondern die bestehende verständlicher darzulegen. Und den Gipfel der Fälscherkunst erreicht – wer denn sonst – häretisch.de, wenn es jetzt in seiner dem zitierten Artikel folgenden Denkanweisung behauptet: „In drei Jahre dauernden Beratungen beschloss das Konzil weitreichende Veränderungen in der katholischen Kirche, die damals versuchte, sich der modernen Welt zu öffnen.“

Mit Spannung warten wir auf eine Auflistung der damals beschlossenen Veränderungen – die Synodensynode wird uns aufklären.

Zusätzliche Informationen